(24-06-2009, 09:43)qilin schrieb:- woraus man wieder mal sieht, dass die Fähigkeit ordentlich zu analysieren nicht an der Schulbildung hängt... :icon_cheesygrin:
Danke für Dein Lob, aber ich könnte es besser, wenn damals die Schulen besser gewesen wären, und ich diese verdammten Konzentrationsprobleme nicht gehabt hätte. Ich bekam damals keine Hilfe, weil man davon ausging, das ich einfach faul wäre.
Ich hoffe, das es heute besser an den Schulen ist, aber für mich war es damals ein Albtraum gewesen.Nur das Lesen und Schreiben habe ich extrem schnell gelernt. Mit 4 Jahren habe ich den kompletten Lederstrumpf in 4 Tagen durchgelesen. Da hat man natürlich von mir erwartet, das ich alle Schulfächer ohne Probleme erledige. So talentiert war ich aber nicht, und die Prügel bei den Hausaufgaben hatten seltsamerweise auch nicht geholfen. Später habe ich oft geschwänzt, und habe in der Bibliothek rumgehongen, und über Themen gelesen, die mich interessiert hatten. Ich finde es heute noch schlimm, das ich damals kein Geschichtsunterricht hatte. Ich war Hauptschüler, und damals war man wohl der Auffassung, das Hauptschüler zu doof für Geschichte wären. In Religion hatte ich immer eine 1. Auch in Sozialkunde. In allen anderen Fächern war es immer zwischen 4 und 6.
Englisch spreche ich heute fliessend, obwohl ich damals immer eine 5 hatte. Hätte ich Geschichte gehabt, hätte ich mindestens eine 2 bekommen. Ein Jammer.Ich habe in meinem ganzen Schiulleben vielleicht 3 mal Hausaufgaben gemacht. Ich habe stattdessen gelesen: Lederstrumpf,Ivanhoe, Alexander der Große, viel Karl May, Bibel,Frankenstein oder der neue Promotheus,Dracula,john Sinclair Romane,Charles Dickens, Mark Twain. Es gab Menschen, die meine literarische Interesse erkannt haben, und mich mit Büchern unterstützt haben. Ich habe bis heute niemanden davon vergessen, und bin heute noch jedem dankbar, der mir damals ein Buch geschenkt hat. Ich will nicht wissen, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese Hilfe nicht gehabt hätte. Trotz günstigster Vorraussetzungen bin ich weder kriminell noch drogenabhängig geworden. Und, man mag es nicht glauben, aber ich gehe sogar arbeiten ((eine Fähigkeit,. die mir die ersten 20 Lebensjahre abgesprochen wurde).
Was ist jetzt interessant an meiner kleinen langweiligen Mini-Biographie? Einfach nur die Tatsache das man als Mensch autonom sein muß.
Niemand kennt Dich besser, als Du Dich selbst. Bevor Du Deinem Chef in der Firma, Deinen Eltern, Deinem Pfarrer gehorchst, ist die allererste Priroroität, Dein Gewissen. Es ist die einzige Autorität, die Du niemals verarschen kannst. Du kannst kündigen, Du kannst Dich von Deinem Glauben lösen, Du kannnst Deine Eltern verfluchen, Du kannst jeden Gott in alle Höllen verdammen, aber Du stehst immer in Verantwortung vor Deinem eigenen Gewissen. Und Dein Gewissen duldet keine Fehler.