21-07-2009, 14:33
(20-07-2009, 17:18)Roydans schrieb: Man kann eine Negation nicht wissen. Man kann die schwarze Katze im stockdunkelnen Raum ein Jahrzehnt suchen -Aber selbst dann kann man nur sagen,: ich glaube es gibt hier keine Katze, aber ich weiß es nicht. Nur wer die Katze gefunden hat kann sagen,- ich weiß das die Katze existiert
So ist es mit dem Atheismus, man kann mutmaßen ein Gott existiere nicht.Wissen lässt es sich nicht. Aber auch Gott lässt sich finden. Aber immer nur von Einzelnen. Ich kann es nicht Beweisen aber für mich existiert Gott mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.
Was du hier beschreibst, ist eher eine Art (oberflächlicher) Agnostizismus. Atheismus, so er denn das Ergebnis eines halbwegs sorgfältigen Durchdenkens dieser Problematik ist, ist etwas völlig anderes.
Denn zunächst haben ganz allgemein Aussagen über die Existenz von irgendetwas, was immer es auch sei, nur dann einen Sinn, wenn man (positive) Aussagen darüber macht, was dieses Behauptete den eigentlich sein soll, welche Beschaffenheit und Eigenschaften es haben soll und wo und in welcher Form es existieren soll, also ganz allgemein Angaben, anhand derer man in der Lage ist, die entsprechende Existenzbehauptung zu überprüfen.
Betrachtet man nun unter diesen Gesichtspunkten die Aussagen der Behaupter von Gottes-Existenzen, so stellt man fest, dass diese Aussagen in der Mehrheit Negationen und damit sowohl für die Begründung wie auch die Widerlegung dieser wie jeglicher Existenzbehauptung völlig unbrauchbar sind.
Es sind vielmehr die vergleichsweise wenigen von den Behauptern von Gottes-Existenzen angebotenen positiven Aussagen darüber, was oder wer "Gott" denn nun sein soll, welche Beschaffenheit und Eigenschaften er/sie/es haben soll, wo und wie er/sie/es existieren soll usw., welche die Grundlage des begründeten Atheismus sind, da jene sich stets entweder als unnütze Wortvermehrungen (wie z.B. im Falle des Pantheismus) oder aber als ganz eigentümliche Gemische aus Anthropomorphismen und Widersinnigkeiten erweisen. Insbesondere bei den montheistischen Gottesbehauptungen kommt noch eine sehr ausgeprägte ethische Widersprüchlichkeiten (um es mal ganz vorsichtig zu formulieren...!) hinzu.
Deshalb:
Atheismus bedeutet nicht, dass man "mutmaßt", es gäbe keinen "Gott", sondern dass man die jeweiligen konkreten positiven Behauptungen über "Gott"/"Götter", welche mit der Behauptung von dessen Existenz notwendig verbunden sind, als offenkundige Gespinste menschlichen Wunschdenkens verwirft.