24-07-2009, 21:01
(21-07-2009, 16:13)Joe schrieb: Egomanie
Als Egomanen bezeichnet man eine unter dem Symptom Egomanie (v. griech. bzw. lat. ego = ich + griech. μανία manía = Raserei; auch Ich-Sucht) leidende Person. Der Betroffene hat das Bedürfnis, stets im Mittelpunkt allen Handelns und Geschehens zu stehen. Ursache dafür ist ein krankhaft übertriebenes Selbstwertgefühl. In abgeschwächter Form handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung. Oft tritt Egomanie als eines von mehreren Symptomen einer Manie im Rahmen einer bipolaren Störung (manisch-depressive Krankheit) auf und wird dann meist von Megalomanie (Größenwahn) begleitet.
quelle wikipedia
also ich finde das trifft auf jesus definitiv nicht zu für mich allein der gedanke pervers und nicht belegbar.
ein egomane lässt sich nicht zusammenschlägen und dann aufs kreuz nageln oder ?
LG Joe
Ok Joe,
Egomane ist vielleicht etwas hochgestochen. Aber Egozentrik ist wohl das richtige Wort.
Im übrigen gibt es viele Egozentriker, die gerade ihre selbst gewählte Armut und Leidensfähigkeit mit Stolz oder gar Hochmut erfüllt. Wobei ich nicht sicher bin, ob sich Jesus der Folgen seines Handelns (Kreuzigung) bewußt war.
Ich vermute, dass die Hinweise auf das Leiden Christi erst später in die Evangelien aufgenommen wurden um den Tod Jesu als notwendig und vorherbestimmt darzustellen.
Jesus glaubte an das baldige Weltende, er war durch und durch Apokalyptiker und er sah sich als einzigen Schlüssel zur Errettung vor der Verdammnis. Er gab Hoffnung, aber er brachte die Menschen auch in seelische Nöte.
Er beschwor das nahe herbeigekommene Gericht herauf und konnte nicht ahnen, dass die Welt noch so lange bestehen würde, dass sich eine Religion in seinem Namen formieren konnte.
Das Weltende trat nicht ein.
Im übrigen kann nicht nur Reichtum und Star-Rummel zum Hochmut führen sondern auch Armut, Leiden und Rückzug. Der kontemplative Mensch gefällt sich darin, es (vermeintlich) besser zu machen als die Menschen, die (gehetzt) Geld verdienen wollen, für ihre Zukunft sorgen, sich in die Gesellschaft einfügen und viele soziale Kontakte pflegen.
(Ich denke gerade an die "Schenker-Gemeinschaft", die in Wahrheit eine "Beschenkte-Gemeinschaft" ist und von anderer Leute Früchten lebt.)
Jesus war ein extremer Vertreter der selbstgewählten Armut und die frühen Christen und Apostel lebten nach diesem Vorbild. Wozu auch sollten sie Geld und Güter ansammeln und eine Familie gründen, wenn doch schon bald die Welt vergeht.
Aber spätestens dann, wenn der Mensch Kinder hat, entscheidet er nicht nur für sich sondern auch für seine Kinder.
Kaum jemand entscheidet sich dann für radikale Armut, weil er dann die gesellschaftliche Zukunft, die körperliche und seelische Gesundheit und das Leben der Kinder aufs Spiel setzt.
Als das Weltende ausblieb, wurden auch die Christen wieder reicher und waren mehr auf Zukunftssicherung bedacht.
Gruß
Lhiannon