Moin,
einen besonderen Status hat für mich:
'die Jünger Jesu' von Leonhard Frank
Lasst Euch von Titel nicht täuschen, es ist kein christliches Werk. Frank hat es 1947 geschrieben. Es ist ein Roman über die Situation im Nachkriegsdeutschland. 'Eine Jugendbande nennt sich 'die Jünger Jesu', weil sie entsprechend ihrer Überzeugung den Menschen helfen wollen. Da sie nichts haben, klauen sie das von den Reichen. In Nebenhandlungen wird geschildert, wie Rückkehrer die Situation in Deutschland erleben (der Soldat, dessen Frau eben nicht auf ihn gewartet hat; die verschleppte Jüdin, die überlebt hat und von dessen Schicksal aber keiner was wissen will). Das Buch wurde in Deutschland erst in den 90'er Jahren wieder aufgelegt, es war quasi indiziert (weil es ziemlich schonungslos die damalige Verlogenheit der gesellschaftlichen Situation zeigt).
Ich hatte vorher viele Jahre versucht, das Buch dennoch zu bekommen. Und ein Literaturfachmann hatte ein Original. Ich hab's dann vollständig kopiert. Heute ist es überall erhältlich (amazon hat's z.B.)
Leonhard Frank war lange Zeit der wichtigste Autor für mich (er dürfte sicher auch ein Kapitel im von jam genannten Buch 'das Buch der verbrannten Bücher' haben. Frank war vor dem 2. Weltkrieg einer der bedeutensten deutschen Autoren. Unter Hitler wurden seine Bücher verboten und verbrannt. Und das leider mit Erfolg. Frank ist heute sehr unbekannt.
Er hat ein unglaubliches Talent, Situationen bildlich zu beschreiben. Man sieht es quasi vor den eigenen Augen. Die Bücher lesen sich äußerst flüssig, sind aber teilweise sehr tiefgehender Stoff, keine leichte Kost.
Wen Frank interessiert, der sollte mit der Autobiographie 'links wo das Herz ist' anfangen. Extrem spannend, der Mann hatte kein leichtes Leben.
Aktuell habe ich gerade was von Lukianenko gelesen, also Trivialliteratur. Ich mag diesen Russen.
Tschüss
Jörg
	
	
	
	
einen besonderen Status hat für mich:
'die Jünger Jesu' von Leonhard Frank
Lasst Euch von Titel nicht täuschen, es ist kein christliches Werk. Frank hat es 1947 geschrieben. Es ist ein Roman über die Situation im Nachkriegsdeutschland. 'Eine Jugendbande nennt sich 'die Jünger Jesu', weil sie entsprechend ihrer Überzeugung den Menschen helfen wollen. Da sie nichts haben, klauen sie das von den Reichen. In Nebenhandlungen wird geschildert, wie Rückkehrer die Situation in Deutschland erleben (der Soldat, dessen Frau eben nicht auf ihn gewartet hat; die verschleppte Jüdin, die überlebt hat und von dessen Schicksal aber keiner was wissen will). Das Buch wurde in Deutschland erst in den 90'er Jahren wieder aufgelegt, es war quasi indiziert (weil es ziemlich schonungslos die damalige Verlogenheit der gesellschaftlichen Situation zeigt).
Ich hatte vorher viele Jahre versucht, das Buch dennoch zu bekommen. Und ein Literaturfachmann hatte ein Original. Ich hab's dann vollständig kopiert. Heute ist es überall erhältlich (amazon hat's z.B.)
Leonhard Frank war lange Zeit der wichtigste Autor für mich (er dürfte sicher auch ein Kapitel im von jam genannten Buch 'das Buch der verbrannten Bücher' haben. Frank war vor dem 2. Weltkrieg einer der bedeutensten deutschen Autoren. Unter Hitler wurden seine Bücher verboten und verbrannt. Und das leider mit Erfolg. Frank ist heute sehr unbekannt.
Er hat ein unglaubliches Talent, Situationen bildlich zu beschreiben. Man sieht es quasi vor den eigenen Augen. Die Bücher lesen sich äußerst flüssig, sind aber teilweise sehr tiefgehender Stoff, keine leichte Kost.
Wen Frank interessiert, der sollte mit der Autobiographie 'links wo das Herz ist' anfangen. Extrem spannend, der Mann hatte kein leichtes Leben.
Aktuell habe ich gerade was von Lukianenko gelesen, also Trivialliteratur. Ich mag diesen Russen.
Tschüss
Jörg

 
 

 
