06-08-2009, 14:22
(06-08-2009, 14:07)t.logemann schrieb: ...als "Objekt" im Sinne einer materialistischen Definition sicher nicht, lieber Petronius...
hat auch keiner behauptet, lieber p. logemann...
der begriff "objekt2 wurde vom lieben ekkard hier in die diskussion eingeführt...
Zitat:Die Frage stellt sich (ausgehend vom Bild des "Schöpfergottes" in den monotheistischen Religionen): Wenn die Summe aller Teile grösser ist als das durch addieren zusammenzählbare "Ganze" - wie lässt sich dann dieses grössere Ganze anhand der Eigenschaften eines seiner Teile vollständig definieren?
die frage nach der vollständigen definition stelle ich hier eben gerade nicht, denn sie ist für die falsifizierbarkeit unerheblich
es reicht, eine zugesagte eigenschaft zu widerlegen - ist das so schwer zu verstehen?
wenn du zu mir sagst: das auto in dieser garage ist blau - dann ist deine aussage widerlegt, wenn die kiste tatsächlich rot ist. es existiert dann kein blaues auto in dieser garage, wurscht, ob ich nun alle seine eigenschaften kenne oder mir z.b. die reifenprofiltiefe unbekannt ist
Zitat:Gehen wir mal eine Stufe weiter `runter: Der menschliche Körper setzt sich aus einer Vielzahl verschiedener Teile und Teilchen zusammen, deren kleinster bekannter Teil das Atom oder das Elektron (das das Atom umkreist) ist
warum denn so kleinmütig und beim atom aufhören?
(übrigens gehören die elektronen natürlich zum atom - sie "umkreisen" den atomkern und boilden so die atomhülle)
setz doch ruhig bei den quarks an...
Zitat:Anhand eines Atomes -meinetwegen eines Sauerstoff- oder Wasserstoffatoms- lässt sich weder die Funktionsweise des Gehirns noch die Komplexität des Denkens, Fühlens oder gar des ganzen physischen Körpers erklären. Aus der "Sicht" des Atoms existiert also der menschliche Körper in seiner Komplexität überhaupt nicht
woher willst du denn wissen, wie ein atom die welt sieht? :icon_cheesygrin:
und daß man anhand eines einzelnen atoms die "Funktionsweise des Gehirns noch die Komplexität des Denkens, Fühlens oder gar des ganzen physischen Körpers erklären" könne - welcher grenzdebile würde denn so was annehmen?
Zitat:weil man aus dieser Sichtweise weder substanzielle Eigenschaften des menschlichen Körpers verifizieren kann, noch die Bindungswirkung und deren Auswirkungen vom Atom zum Molekül und darüber hinaus erfassen kann...
ist zwar irrelevant, weil niemand auf eine solche idee käme, aber gut, daß wir darüber gesprochen haben
Zitat:Nun nehmen wir einfach mal an dass der monotheistische Schöpfergott die bekannten materiellen Bereiche ebenso umfasst wie die in weiten Teilen unbekannten immatierielen Bereiche - wie also kann das Unbekannte hier mittels bekannte Formeln, Beschreibungen, Messoperationen charakterisiert werden?
das unbekannte? etwas unbekanntes kannst du gar nicht charakterisieren. außer du bist ein religiös gläubiger, dann gehören spekulationen bis vollmundige behauptungen über das unbekannte (der ereknntnis unzugängliche) zu deiner lieblingsbeschäftigung und nennt sich z.b. theologie
ich hab den eindruck, du gibst dir irgendwie größte mühe, zu widerlegen, was keiner als hypothese aufgestellt hat
um das ganze noch mal vom kopf auf die füße zu stellen: dt hat gefragt, unter welchen bedingungen es überhaupt möglich ist, eine aussage wie "gott existiert" als "wahr" oder "nicht wahr" zu werten. nämlich nur dann, wenn man "gott" verbindliche eigenschaften zuschreibt (anhand derer man die wahrheit einer aussage über dieselben prüfen könnte), nicht aber, wenn man "gott" als von vornherein unbegreiflich etc. definiert. in bezug auf einen derartigen "gott" wäre jede frage nach wahrheit einer aussage über dessen existenz obsolet. das ist thema dieses threads, nicht, ob wir "gott" je in seiner gänze erkennen können (das können wir imho sowieso bei keinem objekt unserer betrachtung, aber epistemiologie ist ja wieder eine andere baustelle, kant sei dank).