14-08-2009, 14:37
(14-08-2009, 13:59)Ekkard schrieb: Ich möcht nicht diese Art des Lückenbüßers für die "ungeahnten Weiten und Tiefen" derzeit nicht vorhandenen Wissens als Gegenstand des Glaubens. Aber wir nähern uns einer Argumentation, die ich heute in einem Aufsatz der Sekundärliteratur von Hegel in die Hände gefallen ist: "Im Erkennen Gottes beziehen wir uns auf eine göttliche Welt, in der alle Menschen sozusagen Kinder Gottes sind. D. h.: Alle Menschen sind in gleicher Weise wertvoll und bedeutend. Und das gilt absolut, ist unumstößliche Wahrheit. Philosophische Gotteserkenntnis ist durchaus politisch zu verstehen im Sinne einer gerechten, brüderlichen Gesellschaft.".
Mit dieser Festlegung ist eine Basis geschaffen, wie die Wechselbeziehung Gott - Mensch zu verstehen ist. Damit sind auch alle denkbaren, willkürlichen Ausdeutungen nicht mehr zulässig, sondern nur noch solche, die im v. g. Sinne der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit förderlich sind
und warum - diese frage geht natürlich auch an hrn. hegel - soll gott ausgerechnet was mit "Gerechtigkeit und Brüderlichkeit" zu tun haben? weil hr. hegel das halt gern so hätte?
sorry, aber das ist ja nicht minder lückenbüßerei - sich einfach einen gott zusammenzubasteln, der schon richten wird, was realiter immer wieder schiefläuft...
(14-08-2009, 13:59)Ekkard schrieb: Eine von Hegels wichtigsten Einsichten ist: Das Endliche, Weltliche kann nicht in sich selbst stehen, es verweist auf ein absolutes Sein, das es trägt. Dieses Argument beruht auf der Kenntnis des Naturgesetzes: actio = re-actio. Letztendlich müssen sich die endlichen Dinge abstützen lassen.
(Entnommen aus dem Aufsatz von Christian Modehn, Publik-Forum Nr. 14, S. 52ff)
vulgärphysik für philosophen. das kommt halt davon, wenn man newton für die theologie mißbraucht
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