15-08-2009, 23:42
Ich bin ja nun auch ein tiefgläubiger Mensch. Aber ich würde dringend davor warnen, Gott und den Ursprung aller Dinge - und hier meine ich wirklich anfassbare, messbare Dinge wie Materie, Strahlung, Gravitation, Raumzeit - in einen glaubensmäßigen Zusammenhang zu packen, der in die jüdische Form narrativer Zustandsbeschreibung viel zu viel hinein geheimnist.
Wo der Hellenist einen Zustand beschreibt, erzählt der Jude (und mithin die Bibel) eine Werdensgeschichte - ein gravierender Unterschied mit unendlichen Missverständnissen.
Nach altjüdischem Verständnis muss unsere Welt, wie sie ist, "geworden sein" und zwar nicht aus astronomischer Kenntnis, sondern aus der jüdischen Denkweise. (Dass sich unsere Welt tatsächlich in Jahrmilliarden entwickelt hat, ist danach eher ein nebensächlicher Befund der Neuzeit).
"Gott hat gemäß Genesis die Welt geschaffen" ist das Glaubensbekenntnis, welches die Seinsweise des Menschen auf Gott ausrichtet. Es war ja seinerzeit niemand dabei.
Wir hellenistisch geprägten Menschen würden stattdessen unser Dasein in der Welt analysieren (ohne Anspruch auf Tiefe und Exaktheit):
Also: Wir stellen Ordnung in der Welt fest, Messbarkeit, einen Ort für uns, ihre Nutzbarkeit, die Zeitlichkeit (Tag und Nacht), Tiere, Pflanzen, Mitmenschen. In dieser Welt spielt sich das Dasein des Menschen ab. Diese unsere Welt IST, sie existiert.
(Diese zu Missverständnissen führende jüdische Denkweise narrativer Glaubensbekenntnisse fand ich in einem der Drewermann-Bücher, weiß aber nicht mehr in welchem. Drewermann weist dieses andersartige Denkschema anhand der Werdensgeschichte des ersten Tempels nach).
Wo der Hellenist einen Zustand beschreibt, erzählt der Jude (und mithin die Bibel) eine Werdensgeschichte - ein gravierender Unterschied mit unendlichen Missverständnissen.
Nach altjüdischem Verständnis muss unsere Welt, wie sie ist, "geworden sein" und zwar nicht aus astronomischer Kenntnis, sondern aus der jüdischen Denkweise. (Dass sich unsere Welt tatsächlich in Jahrmilliarden entwickelt hat, ist danach eher ein nebensächlicher Befund der Neuzeit).
"Gott hat gemäß Genesis die Welt geschaffen" ist das Glaubensbekenntnis, welches die Seinsweise des Menschen auf Gott ausrichtet. Es war ja seinerzeit niemand dabei.
Wir hellenistisch geprägten Menschen würden stattdessen unser Dasein in der Welt analysieren (ohne Anspruch auf Tiefe und Exaktheit):
Also: Wir stellen Ordnung in der Welt fest, Messbarkeit, einen Ort für uns, ihre Nutzbarkeit, die Zeitlichkeit (Tag und Nacht), Tiere, Pflanzen, Mitmenschen. In dieser Welt spielt sich das Dasein des Menschen ab. Diese unsere Welt IST, sie existiert.
(Diese zu Missverständnissen führende jüdische Denkweise narrativer Glaubensbekenntnisse fand ich in einem der Drewermann-Bücher, weiß aber nicht mehr in welchem. Drewermann weist dieses andersartige Denkschema anhand der Werdensgeschichte des ersten Tempels nach).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard