01-09-2009, 22:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-09-2009, 23:01 von DureeTotale.)
(01-09-2009, 22:38)alwin schrieb: Wer glaubt, der glaubt. Wer aber einen solchen Glauben "beweisen" will, dürfte schon eine Art Rechtfertigungszwang haben, "richtig" in seinem Glauben zu liegen, denn warum benötigt Mensch dann einen Beweis für seinen Glauben...
Genau das ist der Punkt!
Der Glaube an unbeweisbare Dinge allein wäre gewiss noch kein wirklich zureichender Grund, sich dafür ständig rechtfertigen zu müssen. Das Problem ist jedoch, dass religiöse Lehren von unerweislichen Existenzen stets untrennbar einhergehen mit mehr oder weniger umfänglichen Ansprüchen an die ethisch-moralische und kulturelle Beschaffenheit der "irdischen" menschlichen Sozialisation, also der "Werte", welche in ihr zu gelten haben bzw. welche die angeblich "besten" für sie seien usw.
Wenn solche "Werte"-Forderungen gestellt werden, dann müssen sie natürlich auch nachvollziehbar begründet werden. Wenn dann aber als "Letztbegründung" auf die Existenz bzw. die "Aussagen", "Gebote" usw. irgendwelcher erdachter und phantasierter transzendenter Akteure samt der entsprechenden transzendenten Zusammenhänge verwiesen wird, dann ist es eben unausweichlich, dass die Apologeten derselben auf diese Weise früher oder später in den besagten "Rechtfertigungszwang" bezüglich ihrer Argumenationsgrundlagen geraten müssen.
Darüber hinaus provoziert natürlich auch jegliche theistische Missionierung zum "wahren Glauben" ein Hinterfragen der verkündeten Glaubens- und Existenzbehauptungen...

