(02-09-2009, 09:15)Marlene schrieb: Wo findet sich denn oder existiert eine "Gegengesellschaft"?
In bestimmten Viertel deutscher Großstadte kann man solche Gegengesellschaften buchstäblich betrachen etwa im "Jungbusch" in Mannheim. Aber eigentlich sind es abstrakte Gegengesellschaften, Beziehungsgeflechte, mentale Orte.
Man kann beispielsweise heute völlig in einer fromm-türkischen Welt leben, immer mehr auch in einer fromm-arabischen, ohne jeden Kontakt zu anderen Milieus. Mit der Gründung islamischer Kindergärten und Schulen wird das dann perfekt.
(02-09-2009, 09:15)Marlene schrieb: Was Ägypten betrifft - speziell Oberägypten -, ist es die Armut, die die Situation der dort lebenden Menschen teilweise kennzeichnet. Eine Frau, die ich in einem Arabischkurs kennenlernte, fährt Jahr für Jahr in diese Region, um Rollstühle dorthin zu transportieren, da es an diesen Hilfen mangelt. Sie fährt (oder fuhr) übrigens alleine dorthin. Es ist die Armut, die Not, auf die wir schauen sollten und das, wie geholfen werden kann. Und Projekte existieren übrigens auch, die der Not entgegenwirken.
Ich glaube nicht, dass es die Armut ist! Auch in reichen Ländern, exemplarisch Saudi-Arabien, blüht der Fundamentalismus.
Mit Bildung nimmt der Extremismus nicht ab, ebensowenig mit Reichtum.
Gerade unter Mittelschicht-Studenten in der islamischen Welt blüht der Extremismus. Ich hab da etliche getroffen.
Besser als das klassische Gespäch ist meiner Meinung nach einfach die Leute reden zu lassen, da erfährt man viele, viel mehr.