(09-09-2009, 12:09)jam schrieb: Romero dann ja auch kein Wunder das sein Volk wie steht diesen nicht mehr erkannte.
Die Griechen brachten ja vorher schon genug Bedrängnisse und hätten doch fast das ganze Judentum ausgerottet.
jam
Alexander der Grosse eroberte 10 Jahre vor seinem Tod,also ca. 333 v.Chr. Persien und damit auch den "Nahen Osten", worunter wir heute auch Israel verstehen. Natürlich fasste damit der Hellenismus noch stärker Fuss in Ioudaia, als er es vorher schon tat. Als Alexander starb, bekanntlich 323 v.Chr., wurde sein Reich, mangels eines Erben, unter seinen Generälen aufgeteilt. Seleukos und Ptolemaios hatten darunter so ziemlich die beiden grössen Bissen abbekommen. Ptolemaios gelang es ca. 300 v.Chr Ioudaia von Seleukos zu erobern.
Bis dahin wurde zu keinem Zeitpunkt den Judäern beispielsweise die Hellenische Religion aufgezwungen. Viele übernahmen sie von selber, da viele Händler nach Ägypten zogen (Alexandria war die Hauptstadt des Ptolemäerreichs, kennen wir aus der berühmten Geschichte Kleopatras und Cäsars...).
Die Juden waren damals sogar recht liberal, und erlaubten den Hellenen Gymnasien und sogar heidnische Tempel in Jerusalem zu bauen. Erst als ca. 200 v.Chr. die Seleukiden wiederum Ioudaia zurückerobern konnten, fing ein hellenistischer Extremist, quasi ein Hellextremist *G*, namens Menelaos an den Juden tatsächlich die Hellenistische Kultur aufzudrängen, und da kam es zum Krieg, bei dem es den Makkabäern gelang, die Seleukiden zu vertreiben. Den extremen Menelaos allerdings liess er am leben.
Erst in den 60er Jahren besiegte man die Seleukiden endgültig, und schloss mit den Römern einen Vertrag gegen die Seleukiden. Die Seleukiden wurden von den berühmten Parthern, einem Volk aus dem heutigen Iran, und den Römern pulverisiert, bevor sie überhaupt wieder daran denken konnten, gegen die Judäer vorzugehen.
Nun begannen die Judäer umgekehrt einzelne Völker, z.B. den stamm Edom unter zwang Judäa einzuverleiben, wurden aber bald unter Römische Herrschaft gestellt, nachdem sie abwechslungsweise Cäsar und Pompeius geholfen hatten, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Was hat der Hellenismus nun dem Judentum gebracht? Nun - die griechische Übersetzung der Bibel
Ausgerottet wurde allerdings niemand. Als Steuerzahler und Arbeitskräfte waren Menschen damals zu wichtig, als dass man sie einfach gekillt hätte. Ok, bei Aufständen wurde gerne mal der eine oder andere gekreuzigt. Aber es war immer noch lukrativer, die Leute dann zu versklaven.
Wie dem auch sie. Die Römer waren recht liberal gegenüber anderen Religionen. Verglichen mit den Christen und Muslimen sogar mehr als nur "recht liberal"

