(10-09-2009, 16:12)jam schrieb:Bion schrieb:Zeus hatte nicht einen Sohn, er hatte viele Söhne (und Töchter), wie übrigens Jahwe auch, was uns vorexilisch-mythologische Berichte verraten, die sich ins AT verirrt haben (vgl. Gen 6.2; Hiob 1,6).
Nun im Talmud steht es auch Gott hat keinen Vater,keinen Sohn ,Bruder .....
Als Jahwe noch El hieß und in Ugarit zuhause war, hatte er Frau, Söhne und Töchter. Einer dieser Söhne hieß Jam und war ein Meeresgott!
jam schrieb:Die Gottessöhne
oder Israel ist Gottes Erstgeborener Sohn
hat nichts mit dem Sinn was man damit verbindet zu tun,
es ist keine Familiengeschichte wo Götter Kinder bekommen
das wiederum der Begriff Gottesohn wie er gebraucht wird kommt aus Griechenland
Da gibt es wieder einmal Dinge, jam, die Du standhaft nicht zur Kenntnis nimmst!
Gen 6,1-2: Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Söhne Gottes (benej elohim) die Töchter der Menschen, dass sie gut waren, und sie nahmen sich von ihnen zu Frauen, welche sie wollten. (Elberfelder 2008).
Vielen biblischen Berichten liegen Mythen zugrunde. Diese Mythen sind in die Texte eingeflossen und haben die redaktionellen Bearbeitungen im Exil und auch noch solche danach (mit Sinnveränderung) überdauert.
Der Text zu Gen 6,1-2.4 entstammt der "Laienquelle" und ist zeitlich ins 10. Jh vChr einzuordnen. Die historischen Abläufe, die der Sagenbildung zugrunde lagen, liegen ein weiteres halbes Jahrtausend zurück. Gen 6,3 ist ein priesterlicher Einschub.
Sexualkontakte zwischen Göttern (Gott) und Menschen waren damals noch nicht anstößig, sondern in der Vorstellungswelt der Menschen fest verankert.
Die einschlägige Fachwissenschaft ortet die mythischen Wurzeln der Erzählung in der kananäischen Tradition. Sie gehört zu den auch aus der griechischen Mythologie bekannten Urzeitsagen. Solche Sagen sind in nahezu allen Kulturkreisen vorzufinden, also auch in jenen, aus denen AT (und Talmud) schöpft.
Der priesterliche Redaktor hat bei der Überarbeitung den 3. Vers eingeschoben, um das Missfallen Elohims (Jahwes) an dem Treiben anzumerken und die Grundlage für die folgende Sintflut-Erzählung zu schaffen.
Die Gottessöhne (Göttersöhne) sind die "heiligen Könige", die das kanaanäische Kulturland eroberten. Höchstwahrscheinlich waren das keine israelitischen Nomaden, sondern Kassiten, Hethiter oder Hyksos, die ins Land einfielen und die einheimischen Frauen vergewaltigten. Diese gebaren dann als "heilige Königinnen" berühmte Helden und Riesen.
In der griechischen Mythengeschichte ist der historische Hintergrund des entsprechenden Sagenkreises in der Zeit der Begegnung der äolischen mit den vorhellenischen Völkern zu suchen.
Deine Bereitschaft, die Texte der Tora kritisch zu hinterfragen, ist gering. Somit wirst Du mit meinen Erklärungsversuchen nicht anfangen können, das ist mir bewusst!
MfG E.
MfG B.

