27-11-2003, 14:13
Hallo,
die von Charles Darwin begründete Abstammunglehre hatte, meiner Meinung nach, eine große Auswirkung auf die Denkweise der Menschen und den weiteren Verlauf der Wissenschaft und Religion. Durch die von ihm gewonnen Erkenntnisse, war es möglich, gedanklich und wissenschaftlich in verschiedenen Richtungen zu experimentieren. Plötzlich waren Gedankengänge möglich, die vorher als absurd oder blasphemisch galten. Für die Kirche war es zunächst ein Desaster, sollte doch aufeinmal der Schöpfungsbericht nicht mehr Gottes Wort, und damit verbunden die Bibel nur noch ein Buch der Legenden und Abenteuergeschichten sein. Man kann sich gut vorstellen wie das Weltbild einiger Menschen ins Wanken geriet und umstürzte. Hat ein Gläubiger wegen Darwin seine Kirche verlassen, so hätte er auch aufgrund anderer Gegebenheiten in der Bibel oder kirchlichem Dogama in seinem Glauben zweifeln können. Die kath. Kirche hat sich lange Zeit genommen um Stellung zu beziehen. Erst unter Papst Pius XII. im Jahr 1950 wurde 'Darwins Evolutionstheorie' als ernstzunehmende Hypothese bewertet. 24. Okt. 1996 Johannes Paul II veröffentlichte im Osservatore Romano an die päpstliche Akademie der Wissenschaft; die Evolutionstheorie sei nun nicht mehr reine Hypothese, was jedoch nach Darstellung des Papstes keine Glaubenswahrheit umstoßen würde. Der Papst betont dabei, das zweite vatikanische Konzil erinnere daran der Mensch sei das einzige Wesen, das Gott um seiner Selbst willen gewollt habe.
"wenn der menschliche Körper seinen Ursprung in der lebenden Materie hat, die vor ihm existierte, dann ist doch seine Seele unmittelbar von Gott geschaffen"
Wie stünde es um den Zulauf der Kirchen, wären sie endlich zu längst fälligen Reformen bereit? Würden mehr Menschen zum Glauben zurückfinden/finden, wenn es der Kirche gelänge durch neues Denken und Handeln ihnen 'Gottes Wort' zu vermitteln?
Lange Zeit vor Darwin war die Welt geprägt vom Überlebenskampf. Auch die Abgrenzung bestimmter Stämme oder Menschengruppen gab es nicht erst seit der Abstammunslehre.
So gab es beispielsweise schon zu Mohammeds Zeit eine besondere Steuer für Nichtmuslime. Juden mußten gelbe Turbane oder Stoffzeichen tragen. Es kam aber niemals zu einer systematischen und organisierten Verfolgung.
Im 15. Jahrhundert war das Erlernen eines Handwerkes den Juden nicht mehr gestattet. In spätmittelalterlichen Städten wohnten sie zum Teil in abgeschlossenen Ghettos und eine besondere Kleidung trennte sie oft von den Mitbürgern. Sie trugen den typischen hohen Judenhut, der aber nicht als diskriminierent gegolten hatte. Als Diskrimination wurde hingegen der gelbe Fleck, der auf der Kleidung angebracht werden mußte, angesehen. Auf einigen Gemälden aus dieser Zeit ist er noch zu sehen. Deshalb denke ich, das die späteren schrecklichen Verbrechen, auch aus der NS-Zeit, ohne darwinistische Einflüsse möglich gewesen wären.
Wie wäre eine Welt ohne Darwinismus? Wäre sie besser oder schlechter? Ohne darwinistische Einflüsse wäre vielleicht trotzdem einiges gleich. Anders hätte einen anderen Weg genommen, wäre aber möglicherweise zum gleichen Ergebnis gekommen.
Liebe Grüße
Julia
die von Charles Darwin begründete Abstammunglehre hatte, meiner Meinung nach, eine große Auswirkung auf die Denkweise der Menschen und den weiteren Verlauf der Wissenschaft und Religion. Durch die von ihm gewonnen Erkenntnisse, war es möglich, gedanklich und wissenschaftlich in verschiedenen Richtungen zu experimentieren. Plötzlich waren Gedankengänge möglich, die vorher als absurd oder blasphemisch galten. Für die Kirche war es zunächst ein Desaster, sollte doch aufeinmal der Schöpfungsbericht nicht mehr Gottes Wort, und damit verbunden die Bibel nur noch ein Buch der Legenden und Abenteuergeschichten sein. Man kann sich gut vorstellen wie das Weltbild einiger Menschen ins Wanken geriet und umstürzte. Hat ein Gläubiger wegen Darwin seine Kirche verlassen, so hätte er auch aufgrund anderer Gegebenheiten in der Bibel oder kirchlichem Dogama in seinem Glauben zweifeln können. Die kath. Kirche hat sich lange Zeit genommen um Stellung zu beziehen. Erst unter Papst Pius XII. im Jahr 1950 wurde 'Darwins Evolutionstheorie' als ernstzunehmende Hypothese bewertet. 24. Okt. 1996 Johannes Paul II veröffentlichte im Osservatore Romano an die päpstliche Akademie der Wissenschaft; die Evolutionstheorie sei nun nicht mehr reine Hypothese, was jedoch nach Darstellung des Papstes keine Glaubenswahrheit umstoßen würde. Der Papst betont dabei, das zweite vatikanische Konzil erinnere daran der Mensch sei das einzige Wesen, das Gott um seiner Selbst willen gewollt habe.
"wenn der menschliche Körper seinen Ursprung in der lebenden Materie hat, die vor ihm existierte, dann ist doch seine Seele unmittelbar von Gott geschaffen"
Wie stünde es um den Zulauf der Kirchen, wären sie endlich zu längst fälligen Reformen bereit? Würden mehr Menschen zum Glauben zurückfinden/finden, wenn es der Kirche gelänge durch neues Denken und Handeln ihnen 'Gottes Wort' zu vermitteln?
Lange Zeit vor Darwin war die Welt geprägt vom Überlebenskampf. Auch die Abgrenzung bestimmter Stämme oder Menschengruppen gab es nicht erst seit der Abstammunslehre.
So gab es beispielsweise schon zu Mohammeds Zeit eine besondere Steuer für Nichtmuslime. Juden mußten gelbe Turbane oder Stoffzeichen tragen. Es kam aber niemals zu einer systematischen und organisierten Verfolgung.
Im 15. Jahrhundert war das Erlernen eines Handwerkes den Juden nicht mehr gestattet. In spätmittelalterlichen Städten wohnten sie zum Teil in abgeschlossenen Ghettos und eine besondere Kleidung trennte sie oft von den Mitbürgern. Sie trugen den typischen hohen Judenhut, der aber nicht als diskriminierent gegolten hatte. Als Diskrimination wurde hingegen der gelbe Fleck, der auf der Kleidung angebracht werden mußte, angesehen. Auf einigen Gemälden aus dieser Zeit ist er noch zu sehen. Deshalb denke ich, das die späteren schrecklichen Verbrechen, auch aus der NS-Zeit, ohne darwinistische Einflüsse möglich gewesen wären.
Wie wäre eine Welt ohne Darwinismus? Wäre sie besser oder schlechter? Ohne darwinistische Einflüsse wäre vielleicht trotzdem einiges gleich. Anders hätte einen anderen Weg genommen, wäre aber möglicherweise zum gleichen Ergebnis gekommen.
Liebe Grüße
Julia
