02-12-2003, 15:56
Hallo Al-Tilmith,
über die Steuer für Nicht-Muslime war mir nichts bekannt, außer das es sie gab. Dank deiner ausführlichen Erklärung konnte ich wieder was dazulernen.
Bei den gelben Turbanen habe ich noch nachrecheriert. In einem Buch (Die Geschichte der Juden' von Lutz van Dijk) wird über Juden zur Zeit Mohammeds berichtet. So mußten sie gelegentlich gelbe Turbane oder gelbe Stoffzeichen tragen (ob der Autor mit seiner Aussage Recht hat, weiß ich nicht). Auch wenn es zu einem späteren Zeitpunkt gewesen wäre, ist es doch diskriminierend.
Dies hat natürlich nur indirekt mit dem Thema zu tun, ich wollte mit diesen und den anderen Beispielen lediglich Diskriminierungen vor Darwins Lehre aufzeigen.
Du hast folgendes geschrieben:
> Darwin und Massenmorde :
Sicherlich gab es auch vor Darwin Diskriminierung, aber ein industrialisierter Massenmord wie im 3. Reich ist denke ich etwas wesensmässig noch viel grausameres und man muss darüber nachdenken inwieweit die Vernichtungs-Ideologie der Nazis nicht im Endeffekt auf Darwin beruhte. <
Ein anderer Massenmord begann im Jahre 1096. Die Männer die dem Ruf des Papstes Urban II folgten, bemühten sich auf ihrem Weg ins 'Heilige Land' nicht immer um Bekehrung, sondern überfielen, plünderten und mordeten wie im Rausch. Der erste Kreuzzug begann mit gewaltätigen Überfällen gegen Juden in Ostfrankreich und im deutschen Rheinland. Die Blutspur zog sich immer weiter ostwärts...Wie es weiterging ist bekannt.
Darwins Theorie sagt folgendes: Individuen, die besser angepasst sind, haben eine grössere Chance, Nachkommen zu haben.
(von Karl R. Popper im Buch Alles Leben ist Problemlösen (1994), im Text; Die erkenntnistheoretische Position der Evolutionären Erkenntnistheorie)
Danach wird es in jeder Population sich selbst fortpflanzender Organismen bei den verschiedenen Individuen Unterschiede in der Erbanlage und in der Aufzucht geben. Diese Unterschiede bewirken, dass einige Individuen besser als andere in der Lage sind, die richtigen Schlussfolgerungen über die Welt um sie her zu ziehen und entsprechend zu handeln. Für diese Individuen ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie überleben und sich fortpflanzen, und deshalb werden sich ihr Verhalten und Denken durchsetzen.
(von Stephen W. Hawkings im Buch Eine kurze Geschichte der Zeit (1988) im Text Unsere Vorstellung vom Universum auf Seite 27)
Über Darwins These kann man wissenschaftlich und philosophisch nachdenken. Die Wissenschaftler sind auf der Suche nach Erklärungen für das Funktionieren der Welt. Für sie zählen gemessene, beobachtete Fakten.
Die Philosophen sind auf der Suche nach dem Verständnis warum etwas ist. Sie stützen sich auf spekulatives und logisches Denken.
Die Wissenschaft konnte nachweisen wie sich Pflanzen und Tiere im Laufe der Erdgeschichte verändert haben. Ob die Knochenfunde von 'Vormenschen' und deren Werkzeugen zu den Menschen gezählt werden, hängt von der Überzeugung des jeweiligen ab. Was eindeutig nachgewiesen werden konnte sind Veränderungen innerhalb einer Tier oder Pflanzenart. Aus keiner dieser Arten hat sich jedoch eine andere Art entwickelt. Auch sind durch genetische Veränderungen (soweit mir bekannt) keine neuen Lebensformen entstanden.
Die Philosophen haben ihre Erkenntnisse, zum Teil auf nicht wissenschaftlich bewiesene Thesen Darwins aufgebaut. Daraus resultieren Falschinterpretationen oder Irrlehren (wie z.B. zur NS-Zeit).
Viele Grüße
Julia
über die Steuer für Nicht-Muslime war mir nichts bekannt, außer das es sie gab. Dank deiner ausführlichen Erklärung konnte ich wieder was dazulernen.
Bei den gelben Turbanen habe ich noch nachrecheriert. In einem Buch (Die Geschichte der Juden' von Lutz van Dijk) wird über Juden zur Zeit Mohammeds berichtet. So mußten sie gelegentlich gelbe Turbane oder gelbe Stoffzeichen tragen (ob der Autor mit seiner Aussage Recht hat, weiß ich nicht). Auch wenn es zu einem späteren Zeitpunkt gewesen wäre, ist es doch diskriminierend.
Dies hat natürlich nur indirekt mit dem Thema zu tun, ich wollte mit diesen und den anderen Beispielen lediglich Diskriminierungen vor Darwins Lehre aufzeigen.
Du hast folgendes geschrieben:
> Darwin und Massenmorde :
Sicherlich gab es auch vor Darwin Diskriminierung, aber ein industrialisierter Massenmord wie im 3. Reich ist denke ich etwas wesensmässig noch viel grausameres und man muss darüber nachdenken inwieweit die Vernichtungs-Ideologie der Nazis nicht im Endeffekt auf Darwin beruhte. <
Ein anderer Massenmord begann im Jahre 1096. Die Männer die dem Ruf des Papstes Urban II folgten, bemühten sich auf ihrem Weg ins 'Heilige Land' nicht immer um Bekehrung, sondern überfielen, plünderten und mordeten wie im Rausch. Der erste Kreuzzug begann mit gewaltätigen Überfällen gegen Juden in Ostfrankreich und im deutschen Rheinland. Die Blutspur zog sich immer weiter ostwärts...Wie es weiterging ist bekannt.
Darwins Theorie sagt folgendes: Individuen, die besser angepasst sind, haben eine grössere Chance, Nachkommen zu haben.
(von Karl R. Popper im Buch Alles Leben ist Problemlösen (1994), im Text; Die erkenntnistheoretische Position der Evolutionären Erkenntnistheorie)
Danach wird es in jeder Population sich selbst fortpflanzender Organismen bei den verschiedenen Individuen Unterschiede in der Erbanlage und in der Aufzucht geben. Diese Unterschiede bewirken, dass einige Individuen besser als andere in der Lage sind, die richtigen Schlussfolgerungen über die Welt um sie her zu ziehen und entsprechend zu handeln. Für diese Individuen ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie überleben und sich fortpflanzen, und deshalb werden sich ihr Verhalten und Denken durchsetzen.
(von Stephen W. Hawkings im Buch Eine kurze Geschichte der Zeit (1988) im Text Unsere Vorstellung vom Universum auf Seite 27)
Über Darwins These kann man wissenschaftlich und philosophisch nachdenken. Die Wissenschaftler sind auf der Suche nach Erklärungen für das Funktionieren der Welt. Für sie zählen gemessene, beobachtete Fakten.
Die Philosophen sind auf der Suche nach dem Verständnis warum etwas ist. Sie stützen sich auf spekulatives und logisches Denken.
Die Wissenschaft konnte nachweisen wie sich Pflanzen und Tiere im Laufe der Erdgeschichte verändert haben. Ob die Knochenfunde von 'Vormenschen' und deren Werkzeugen zu den Menschen gezählt werden, hängt von der Überzeugung des jeweiligen ab. Was eindeutig nachgewiesen werden konnte sind Veränderungen innerhalb einer Tier oder Pflanzenart. Aus keiner dieser Arten hat sich jedoch eine andere Art entwickelt. Auch sind durch genetische Veränderungen (soweit mir bekannt) keine neuen Lebensformen entstanden.
Die Philosophen haben ihre Erkenntnisse, zum Teil auf nicht wissenschaftlich bewiesene Thesen Darwins aufgebaut. Daraus resultieren Falschinterpretationen oder Irrlehren (wie z.B. zur NS-Zeit).
Viele Grüße
Julia