14-12-2003, 23:10
Der von mir sonst nicht sonderlich geschätzte Rüdiger Dahlke (ich hab's nicht so besonders mit der modernen 'Esoterik') schreibt dazu in ganz anderem Zusammenhang, und die Forschung gibt ihm m.W. teilweise Recht:
"...ganz offensichtlich ist das Matriarchat schon lange vor dem Siegeszug des Christentums zu Ende gegangen. Das Christentum ist eine spätere, typisch patriarchalische Religion wie auch der Islam - und bei genauerer Betrachtung auch alle anderen heutigen Großreligionen, die sich nur noch mit den Späterscheinungen, den Ausläufern des Matriarchats auseinander zu setzen hatten. Den Übergang können wir anhand antiker Überlieferungen verfolgen, in denen der Umschwung von den Muttergottheiten auf männliche Ersatzfiguren dokumentiert ist. Auch in der keltischen Religion herrschten ursprünglich mächtige Muttergottheiten, die erst allmählich durch männliche Figuren ersetzt wurden. Die Nachwirkungen dieser großen Göttinnen haben die patriarchalischen Religionen nie ganz unterdrücken können. Noch heute spielen die schwarzen Madonnen im Katholizismus eine wichtige Rolle und ziehen noch immer die Mehrheit der Wallfahrer an. Der ganze Kult um die Jungfrau Maria, der anfangs im Christentum keine Rolle spielte und erst viel später vom Volk eingefordert wurde, spricht für die archaische Durchsetzungskraft der Großen Mutter, wenn sie auch hinfort in der christlichen Kirche ihres Unterleibes fast vollständig beraubt wurde. Dieser gebärfreudige Unterleib, der Jahrtausende für ihre urwüchsige, arterhaltende Kraft eindrucksvoll Zeugnis abgelegt hatte, blieb dem Christentum bis heute so verdächtig, daß er streng verbannt wurde und selbst in der christlichen Kunst nie angemessene Betonung finden durfte, wenn wir von seltenen Ausnahmen wie der Darstellung der schwangeren Maria absehen. Auf diesem Boden entwickelte sich wohl auch das ganze Problem der bis auf die biologische Ebene getriebenen Jungfräulichkeit. Aus dem Wort parthenos, was im griechischen Urtext junge, hehre Frau bedeutet, wurde im Lateinischen virgo (Jungfrau), was später Erklärungsbedarf auslöste und von der katholischen Kirche mittels Dogma zu lösen versucht wurde."
() qilin
"...ganz offensichtlich ist das Matriarchat schon lange vor dem Siegeszug des Christentums zu Ende gegangen. Das Christentum ist eine spätere, typisch patriarchalische Religion wie auch der Islam - und bei genauerer Betrachtung auch alle anderen heutigen Großreligionen, die sich nur noch mit den Späterscheinungen, den Ausläufern des Matriarchats auseinander zu setzen hatten. Den Übergang können wir anhand antiker Überlieferungen verfolgen, in denen der Umschwung von den Muttergottheiten auf männliche Ersatzfiguren dokumentiert ist. Auch in der keltischen Religion herrschten ursprünglich mächtige Muttergottheiten, die erst allmählich durch männliche Figuren ersetzt wurden. Die Nachwirkungen dieser großen Göttinnen haben die patriarchalischen Religionen nie ganz unterdrücken können. Noch heute spielen die schwarzen Madonnen im Katholizismus eine wichtige Rolle und ziehen noch immer die Mehrheit der Wallfahrer an. Der ganze Kult um die Jungfrau Maria, der anfangs im Christentum keine Rolle spielte und erst viel später vom Volk eingefordert wurde, spricht für die archaische Durchsetzungskraft der Großen Mutter, wenn sie auch hinfort in der christlichen Kirche ihres Unterleibes fast vollständig beraubt wurde. Dieser gebärfreudige Unterleib, der Jahrtausende für ihre urwüchsige, arterhaltende Kraft eindrucksvoll Zeugnis abgelegt hatte, blieb dem Christentum bis heute so verdächtig, daß er streng verbannt wurde und selbst in der christlichen Kunst nie angemessene Betonung finden durfte, wenn wir von seltenen Ausnahmen wie der Darstellung der schwangeren Maria absehen. Auf diesem Boden entwickelte sich wohl auch das ganze Problem der bis auf die biologische Ebene getriebenen Jungfräulichkeit. Aus dem Wort parthenos, was im griechischen Urtext junge, hehre Frau bedeutet, wurde im Lateinischen virgo (Jungfrau), was später Erklärungsbedarf auslöste und von der katholischen Kirche mittels Dogma zu lösen versucht wurde."
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