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Lügen im Namen Gottes - am Beispiel einer Mormonenansprache
#21
(11-10-2009, 01:02)Witch of Hope schrieb: Oder ein Beispiel aus der RKK:

Die behaupteten immer, dass Jesus NUR Männer zum Priesteramt berufen hatte. Dabei wußte der Klerus mindestens bis zum 12. Jahrhundert genau, dass mindestens eine Apostelin existierte (Junia, Römer 16:7), und bis zum 6. Jahrhundrt Frauen im Preisteramt tätig waren (das Amt der Diakonin, laut Norbert Greinacher).

Zwei Fälle, wo eiskalt gelogen wurde, um im Recht zu sein (Mormonen), oder die Macht nicht teilen zu müssen (RKK).

Also du scheinst da offenkundig einem Irrtum aufzuliegen. Die Apostel sind überhaupt nicht von Jesus eingesetzt, sondern der 12er Kreis. Dieser besteht allerdings in der Tat nur aus Männern. Apostel sind auch eine ganze Reihe anderer Person z.B. Barnabas, Paulus (vgl. Apg. 14), als auch Silvanus, Androkinus und Junias.
Streitfall Junias. Es deutet in der Tat einiges darauf hin, dass Junias ursprünglich für Junia, d.h. ein Frau stand. Aber auch das wäre kein Problem. Das Wort Apostel heißt so viel wie Gesandter. Die christliche Sendung, "gehet hin in alle Welt" (vgl. Mt 28, 19) gilt schließlich für jeden Christen, für Mann und Frau. Als Apostel wurden, so weiß man, daher nicht wenige Christen benannt, die durch eine besondere Sendung den christlichen Glauben verbreiteten und dabei, das ist entscheidend, von den Gemeinden anerkannt waren.
Zu unterscheiden davon ist der von Jesus eingesetzte, rein männliche, 12er Kreis. Diejenigen Jünger die einer besonders herausgehobene Stellung in der Urgemeinde in Jerusalem einnahmen. Auch die späteren Mitglieder, z.B. Matthias der an die Stelle des Judas Iskariot tritt, sind Männer.
Katholische Lehre ist es, dass Jesus den 12er Kreis zum Priestertum eingesetzt hat und das über den 12er Kreis unter Handauflegung und Gebet dieses priesterliche Amt weitergegeben wurde, z.B. an Matthias und Paulus. Und von diesen weiter an ihre Nachfolger, so z.B. von Paulus an Titus und Timotheus. Unter diesen Nachfolgern findet sich zu keiner Zeit in einer mir bekannten Quelle eine Frau. Was die Problematik des frühchristlichen Amtes anging, habe ich an anderer Stelle einen Beitrag geschrieben, denn ich hier zitieren möchte:


Zwar stimmt es, dass sich die Struktur der christlichen Gemeinde vom Ordo (frei übersetzt: Ordnung) der Eucharistie ableitet, d.h. der Vorsteher (episkopos) der Eucharistie war auch der Vorsteher der Gemeinde, doch ist damit kein Priestertum im allgemein-religionsgeschichtlichen Zusammenhang gemeint.

Die frühen Gemeinden kennen daher ein System der Gemeindeleitung, dass sich vorwiegend aus zwei bedeutenden Ämter rekrutiert:
1. Die Episkopen (bzw. Presbyter-Episkopen)
Diese bilden ein Kollegium von bewährten Männern, denen einer aus ihrer MItte vorsteht. Besonders in den von Apostel (Kreis der 12) gegründeten Gemeinden werden Schüler derselbigen (s. Titus und Timotheus) als solche bezeichnet und stehen der Gemeinde vor.
2. Die Diakone
Diese bilden ein Kollegium von Männern die im Dienst der Gemeinde und der Episkopen (bzw. Presbyter-Episkopen) stehen und diverse caritative und liturgische Aufgaben erfüllen.

Nebenher sind auch weiterhin charismatische "Ämter" bekannt, wie die des Propheten und des Lehrers (auch Frauen), derren Einfluss, wohl aufgrund einiger schwarzer Schafe, bis zur Mitte des 2.Jh. verschwand bzw. nur in sektiererischen Strömungen wie dem Montanismus weiterlebte.
Gesichert ist, dass Frauen einen grossen Einfluss in der frühen Kirche hatten. Gesichert ist, dass Frauen, trotz des paulinischen Wortes, diverse Aufgaben in der Gemeinde hatten. Es ist sogar gesichert, dass es in der syrischen Tradition Diakonissen gab, die den Diakonen bei der Taufe von Frauen helfen sollten.
Gesichert ist aber ebenso, dass Frauen, auch in der syrischen Tradition, keine Ämter hatten die im direkten Zusammenhang mit dem Vollzug der Eucharistie standen. Aber gerade diese sind nach überlieferter Tradition der kath. und orthodoxen Kirche die klassischen Weiheämter, wie sie spätestens seit Irenäus von Lyon und Ignatius von Antiochien (Mitte des 2. Jh.) bestehen:


1. Ein Episkopus
2. Ein Kollegium von Presbytern
3. Das Kollgium der Diakone.

Fakt ist auch, dass sich mit dieser Zentralisierung der Gemeindestrukturen auch langsam alle sonstigen Ämter des liturgischen Dienstes ähnlich geordnet werden. Hieraus enstehen dann die liturgischen Ämter der Ostiarier, Lektoren, Exorzisten, Akolythen und Subdiakone, die auch nur an Männer vergeben wurden.
(Nachzulesen hier)
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Nachrichten in diesem Thema
Lügen im Namen Gottes - am Beispiel einer Mormonenansprache - von Witch of Hope - 07-10-2009, 12:42
RE: Lügen im Namen Gottes - am Beispiel einer Mormonenansprache - von Alanus ab Insulis - 11-10-2009, 01:30

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