24-10-2009, 17:50
(24-10-2009, 17:14)Romero schrieb: Gut, hier gibt es aber einen riesigen Unterschied.
Das Gleichnis des verlorenen Sohns:
Hier hat der jüngere Sohn sich alles selbst zuzuschreiben. ER hat sein Erbe verprasst, ER hat dafür gelitten und ER hat dann Reue gezeigt. Sein älterer Bruder fand sein Verhalten zwar selbstverständlich nicht i.O. und respektlos gegenüber dem Vater, aber einen Schaden welcher Form auch immer trug er nicht davon. Der jüngere hat lediglich sein eigenes Erbe verprasst, nicht das des älteren. Der Vater, froh dass sein Sohn einsichtig zurückgekehrt war und bereute, war glücklich und schlachtete für ein Fest, um des jüngeren Sohns Rückkehr zu feiern, ein Mastkalb. Der ältere Sohn wurde eifersüchtig, weil ihm nie so ein Fest zuteil wurde. Auch wenn das Gleichnis etwas anderes Aussagen will, gehthier rein um Eifersucht, denn einen Schaden trägt auch hier der ältere nicht davon. Er kann ja auch vom Mastkalb essen, seine Freunde ebenfalls. Sein Erbe wird nicht angetastet, der jüngere hat alles verprasst und bekommt nichts mehr. Pech gehabt. Das geht den älteren eigentlich gar nichts an.
Joseph:
HIer hingegen hat Joseph sehr wohl einen Schaden erlitten. Man hat ihn als Sklaven verkauft. Und dies hat er seinen Brüdern verziehen. Man darf davon ausgehen, dass die meisten Menschen, gelinde gesagt, verdammt sauer auf ihre Brüder wären. Hier zeigt Joseph wirklich Grossmut, im Gegensatz zum eifersüchtigen älteren Bruder im Gleichnis des verlorenen Sohns.
Du hat selbstverständlich Recht. Beide Beispiele sind nicht ohne weiteres vergleichbar. Ich habe deshalb von vornherein auf "Großmut" abgehoben.
Der abtrünnige Sohn hat mit seinem Leichtsinn den Vorgaben seines Vaters zuwider gehandelt. Ihm verzeiht der Vater gromütig, nachdem der Sohn reuevoll zurückkehrt. Unrecht widerfuhr also dem Vater. Untrecht erlitt auch Joseph, der seinerseits den Brüdern großmütig verzieh, als er deren Reue und Angst bemerkte.