(02-11-2009, 15:44)Ekkard schrieb: Romero, du bringst es auf den Punkt. Ich habe viel Bibel gelesen, weil ich besonders in Foren gesehen habe, dass andere viel mehr wussten; aber ich habe sie nicht studiert. Dass ich weiterhin Christ bin, liegt an meiner Gemeinde, nicht an der Bibel. Die "Tricks der Theologen" klingeln plausibel. Auf der anderen Seite macht sich der einfache, "normale Volksglaube" an Dingen fest, die regelmäßig zum Unglauben führen, wenn man dahinter kommt. Das beginnt bei der Auferstehung, umrundet den Schöpfungsmythos und endet bei der Existenzfrage Gottes
soweit ich weiß, ist der glaube an die auferstehung nicht "einfacher, normaler Volksglaube", sondern basis auch der christlichen theologie
(02-11-2009, 15:44)Ekkard schrieb: Deshalb sehe ich den Gottesglauben als ein wichtiges Instrument des menschlichen Geistes an, über sich eine Institution (wie einen juristischen Vertragspartner) anzuerkennen, die bestimmte Regeln der allgemeinen Verfügbarkeit entzieht; Beipiele: Tötungsverbot, Lebens- und Umweltschutz, Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde, Nächstenliebe, Feindesliebe, Gesetzestreue u.s.w..
An einer solchen Stelle der Überlegungen angelangt, fragt man sich schließlich: Warum das alles ersetzen durch einen künstlichen, ethischen Überbau, wenn die Tradition doch das Werkzeug bereits liefert - alles eine Frage der ökonomischen Vernunft
weil diese tradition eben nicht sich auf die vermittlung unangefochten positiver werte beschränkt, sondern auch sehr viel übles im gepäck hat
es ist z.b. keine "frage der ökonomischen vernunft", sich den theoretisch freundschaftlichen umgang mit den mitmenschen (stichwort: nächstenliebe) durch die sehr praktische dämonisierung homosexueller zu erkaufen
du begehst immer den slben fehler, dir aus dem gesamtpaket nur das herauszupicken, was dir gerade gefällt, den rest zu negieren, und das paket als nonplusultra hinzustellen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)