04-11-2009, 13:42
ich muß vorausschicken, daß ich weder ein ausgewiesener philosoph bin noch kant studiert habe. seine sprache macht es mir schwer bis unattraktiv, mich durch seine bücher zu lesen (mein problem, nicht das der geistesgröße des herrn aus königsberg)
ich habe aber über kants epistemologie, so wie sie mir eben referiert wurde, sehr ausführliche, so fruchtbare wie auch frustrierende diskussionen geführt mit sich als kantianer verstehenden kennern. genauer gesagt, über das "ding an sich" (siehe "Prolegomena" und "Kritik der reinen Vernunft"), in der spannbreite zwischen idealistischer und realistischer weltsicht
"realismus" möchte ich hier durchaus so verstanden wissen, wie ich es in http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3952&pid=62014#pid62014 zitiert habe, dort im zusamenhang mit der quantenphysik, welche das unserer naturwissenschaft in praktischer hinsicht weitgehend zugrundeliegende konzept des realismus ins wanken zu bringen scheint:
Objekte existieren unabhängig von menschlichen Beobachtungen
für kant (so wie ich es verstanden habe):
zwar kann jede beobachtung nur subjektiv sein, aber der beobachtung liegt ein beobachtetes objekt zugrunde. ein "nichtsubjektives korrelat" oder "ding an sich". "nichtsubjektiv", weil es im gegensatz zum akt der beobachtung vom beobachtenden subjekt unabhängig ist
uns zugänglich als reales "ding" ist aber immer nur die kombination von "nichtsubjektivem korrelat" (ding an sich) und der subjektiven korrelation (beobachtung), erst zusammen ergeben sie für uns das "ding", welches wir wahrnehmen, welches qua wahrnehmung in unsere existenz tritt. das "ding an sich" ist transzendental, zu seiner erkenntnis müßten die notwendigen bedingungen, unter denen gegenständliches erkennen überhaupt möglich ist, überschritten werden
über das wesen dieses "nichtsubjektiv korrelierten dings an sich" läßt sich nun trefflich streiten
welche existenzweise kommt ihm überhaupt zu? existiert es denn schon als unbeobachtetes "ding an sich", oder kann man ihm nicht erst dann existenz zuschreiben, wenn es durch beobachtung sozusagen "materialisiert" wurde?
ist also die existenz von "dingen" an einen beobachter gebunden? oder an die grundsätzliche möglichkeit der beobachtung? existieren "dinge", von denen wir nichts wissen, trotzdem?
fragen über fragen. vielleicht gar nicht die kant am wichtigsten
ich finde sie spannend
ich habe aber über kants epistemologie, so wie sie mir eben referiert wurde, sehr ausführliche, so fruchtbare wie auch frustrierende diskussionen geführt mit sich als kantianer verstehenden kennern. genauer gesagt, über das "ding an sich" (siehe "Prolegomena" und "Kritik der reinen Vernunft"), in der spannbreite zwischen idealistischer und realistischer weltsicht
"realismus" möchte ich hier durchaus so verstanden wissen, wie ich es in http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3952&pid=62014#pid62014 zitiert habe, dort im zusamenhang mit der quantenphysik, welche das unserer naturwissenschaft in praktischer hinsicht weitgehend zugrundeliegende konzept des realismus ins wanken zu bringen scheint:
Objekte existieren unabhängig von menschlichen Beobachtungen
für kant (so wie ich es verstanden habe):
zwar kann jede beobachtung nur subjektiv sein, aber der beobachtung liegt ein beobachtetes objekt zugrunde. ein "nichtsubjektives korrelat" oder "ding an sich". "nichtsubjektiv", weil es im gegensatz zum akt der beobachtung vom beobachtenden subjekt unabhängig ist
uns zugänglich als reales "ding" ist aber immer nur die kombination von "nichtsubjektivem korrelat" (ding an sich) und der subjektiven korrelation (beobachtung), erst zusammen ergeben sie für uns das "ding", welches wir wahrnehmen, welches qua wahrnehmung in unsere existenz tritt. das "ding an sich" ist transzendental, zu seiner erkenntnis müßten die notwendigen bedingungen, unter denen gegenständliches erkennen überhaupt möglich ist, überschritten werden
über das wesen dieses "nichtsubjektiv korrelierten dings an sich" läßt sich nun trefflich streiten
welche existenzweise kommt ihm überhaupt zu? existiert es denn schon als unbeobachtetes "ding an sich", oder kann man ihm nicht erst dann existenz zuschreiben, wenn es durch beobachtung sozusagen "materialisiert" wurde?
ist also die existenz von "dingen" an einen beobachter gebunden? oder an die grundsätzliche möglichkeit der beobachtung? existieren "dinge", von denen wir nichts wissen, trotzdem?
fragen über fragen. vielleicht gar nicht die kant am wichtigsten
ich finde sie spannend
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

