16-11-2009, 11:08
(16-11-2009, 10:51)Rao schrieb: Jemandem nur ein paar unangenehme Fakten über seinen jeweiligen Glauben um die Ohren zu hauen, fällt für mich in die Rubrik "Aufklärung", weil ich davon ausgehe, daß er´s entweder noch nicht weiß oder bewußt verdrängt oder ignoriert, und bei letzterem möchte ich dann schon die Gründe wissen.
Kann ich dir als ehemalige Mormonin sagen. Dieses "Dissonanz-Management" findet statt, um sich und den Glauben "rein" zu erhalten. Kritik an der Kirche oder deren Führer wird als "Kritik an Gott" empfunden, egal, wie berechtigt diese Kritik auch war. Und diejenigen, die diese Kritik anbringen, sind:
- Der Feind
- Der Ungläubige
- Der Lügner
- Der Hasser der Kirche oder Gottes
- Unglaubwürdig
- In den Fängen Satans
Und das sind nur einige "Nettigkeiten", die Kritiker der Denominationen erfahren. Und oft wird die Kritik an der Kirche als persönliche Kritik empfunden und die Mitglieder fühlen sich:
- Wegen ihres Glaubens verfolgt
- Gemobbt
- Von Kirchenhassern bedrängt
- Als Glaubensmärtyrer
(16-11-2009, 10:51)Rao schrieb: Aber bekanntlich ist schon simple Aufklärung für so manche Religion, die sich selber für den Nabel der Welt und ihre eigene Weltsicht als die einzig richtige propagiert, eine Art von Kriegsführung, die darauf abzielt, ihre "Schäfchen" kritikfähig und widerspenstig, vielleicht sogar abspenstig zu machen. Sowas ist nun mal nicht erwünscht!
Eben!
Im Kirchhandbuch für mormonische Führer (Ausgabe 2006), wird unter anderem verlangt, dass Mormonen ihren Verwandten, die die Kirche kritisieren, deutlich die Meinung sagen, und schlimmstenfalls den Kontakt abbrechen, da sie, wenn sie es nicht tun, möglicherweise ihren Tempelempfehlungsschein verlieren, der für Mormonen eine große, weil ewige Bedeutung hat.
Ähnliche Einschüchterungsversuche, um Menschen bei der Gruppe zu halten, wenn auch mit anderen Methoden, wirst du in all diesen Gruppen finden.