Antichrist ist eine sprachliche Neuschöpfung des Verfassers der Johannesbriefe. Das ἀντί kann entweder mit anstelle von oder mit gegen übersetzt werden. Übersetz man es mit anstelle von, dann kann der Begriff gleichbedeutend dem Pseudochristus, wie er in Mk 13,22 und in Mt 24,24 im Grundtext (Luther 1984: falsche Christusse) Verwendung findet, verstanden werden. Im Falle einer Übersetzung mit gegen tritt jemand auf und verbreitet falsche Lehren über Christus (1Joh 2,18ff.).
Die Lehre vom Antichristen geht allerdings vornehmlich von 2Thess 2,1-12 und Offb 13,1-18; 16,13; 19,20; 20,10 aus. Der Antichrist (der in der Macht des Satans auftreten wird) wird nicht mit dem Teufel gleichgesetzt.
Aus dem AT bzw. Frühjudentum einen Antichristen (Anti-Messias) herzuleiten, wurde zwar versucht, doch ist das gängige Beispiel (Jes 51,9f., Ps 74,3f.) dafür ungeeignet. Der Kampf des Schöpfergottes mit dem Meeresdrachen ist ein entsprechend adaptierter Ur-Mythos.
Am ehesten dürfte sich für eine alttestamentliches Herleiten noch, die gegen Antiochus IV. Epiphanes als Widerpart Gottes gerichteten Verse des Danielbuches anbieten (Dan 8,24f; 11,36-39).
Die bekannteste Persönlichkeit, die mit der Bezeichnung Antichrist bedacht wurde, ist Nero, doch hat man in innerkirchlichen Auseinandersetzungen auch den jeweiligen Gegner gerne als den Antichristen bezeichnet. Wie schon Wyclif und Hus war auch Luther davon überzeugt, dass der Antichrist auf dem Papststuhl sitzt.
Die aufgeklärte protestantische Theologie hat sich vom Antichristen verabschiedet.
MfG B.
Die Lehre vom Antichristen geht allerdings vornehmlich von 2Thess 2,1-12 und Offb 13,1-18; 16,13; 19,20; 20,10 aus. Der Antichrist (der in der Macht des Satans auftreten wird) wird nicht mit dem Teufel gleichgesetzt.
Aus dem AT bzw. Frühjudentum einen Antichristen (Anti-Messias) herzuleiten, wurde zwar versucht, doch ist das gängige Beispiel (Jes 51,9f., Ps 74,3f.) dafür ungeeignet. Der Kampf des Schöpfergottes mit dem Meeresdrachen ist ein entsprechend adaptierter Ur-Mythos.
Am ehesten dürfte sich für eine alttestamentliches Herleiten noch, die gegen Antiochus IV. Epiphanes als Widerpart Gottes gerichteten Verse des Danielbuches anbieten (Dan 8,24f; 11,36-39).
Die bekannteste Persönlichkeit, die mit der Bezeichnung Antichrist bedacht wurde, ist Nero, doch hat man in innerkirchlichen Auseinandersetzungen auch den jeweiligen Gegner gerne als den Antichristen bezeichnet. Wie schon Wyclif und Hus war auch Luther davon überzeugt, dass der Antichrist auf dem Papststuhl sitzt.
Die aufgeklärte protestantische Theologie hat sich vom Antichristen verabschiedet.
MfG B.
MfG B.