20-11-2009, 14:56
(20-11-2009, 13:58)Heinrich schrieb:(20-11-2009, 13:15)petronius schrieb: [quote='Heinrich' pid='65384' dateline='1258714487']
Was diese Leute tun, ist für mich nichts weiter als, dass sie kulturelle Begebenheiten, die ihnen Sinn spenden, absichern wollen. Sie kommen in eine für unsere Kultur typische Krise zwischen Religion und Philosophie. Die religiöse Kulturdominanz vermittelt ihnen auf emotionalem Wege religiöse Ausdrücke von Sinn
nein, keine "religiöse Kulturdominanz", sondern ihre persönliche auffassung von glauben. oder meinst du, z.b. strenggläubigen muslimen in d geht es da viel anders?
Den Muslimen geht es dabei nicht prinzipiell anders. Bei ihnen gibt es aber einen anderen kulturellen Hintergrund als bei Christen
genau. und nicht gläubige haben eben wieder einen anderen "kulturellen hintergrund". eben keinen religiös dominierten. ergo ist auch nicht zu erwarten, daß "Kulturdominanz ihnen auf emotionalem Wege religiöse Ausdrücke von Sinn vermittelt"
Zitat:Du sagst: wir könnten uns aussuchen, welche existentiellen Gefühle wir empfinden?
nein, wo soll ich das gesagt haben?
Zitat:Du meinst: zuerst würden wir eine persönliche Auffassung vom Glauben entwickeln, die anschließend entsprechende Gefühle evoziert?
auch das habe ich zwar nicht gesagt, aber es könnte imho schon so sein. oder auch umgekehrt
Zitat:Wenn meine existentiellen Gefühle vom Christentum geprägt sind, dann wird mein persönlicher Sinn des Lebens auch etwas mit dem Christentum zu tun haben. Wenn meine existentiellen Gefühle nicht vom Christentum geprägt sind, wird er auch nichts mit dem Christentum zu tun haben.
In unserer Gesellschaft wird viel Christentum vermittelt. Wenn wir damit aufhören, werden unsere Nachkommen wahrscheinlich auch aufhören Christen zu sein
das hat jetzt leider gar nichts damit zu tun, daß du das, was auf "uns" zutreffen soll, damit begründen willst, was "dir" wichtig und richtig erscheint
Zitat:Wenn wir unseren Nachkommen gar keine existentiellen Gefühle vermitteln, werden sie auch aufhören einen Sinn des Lebens zu spüren
du meinst, daß sich gefühle "vermitteln" lassen?
jeder hat existentielle gefühle, auch ohne daß sie ihm vorgekaut werden
Zitat:Ich sage: christliche Symbolik funktioniert in unserer Kultur um auf Sinn zu referieren
wie tausenderlei anderes auch
Zitat:Damit spreche ich zum anderen den Bereich Erziehung an, in der noch immer Grundsteine gelegt werden um christliche Vorstellung von Sinn fühlen zu können, z.B. in Form von Kunst (Goethes Faust ist ein ganz gutes Beispiel).
das halte ich für etwas weit hergeholt
jetzt haben wir schon so lange mit eineinander diskutiert, aber mir ist noch nicht wirklich klar, worin konkret du den sinn des (oder deines) lebens siehst. bibellektüre und gebet als solche erschienen mir da doch ein wenig kümmerlich bzw. unbefriedigend
des weiteren ist mir nicht klar, ob du nun den christenglauben zur sinnvermittlung für (aus welchen gründen genau und inwiefern?) anderen ansätzen überlegen hältst, oder hier einfach eine vermeintliche tradition weiterführen möchtest
auf jeden fall hast du wohl für dich den sinn deines lebens gefunden - so wie andere das auch tun bzw. müssen. ob sie sich nun von deinem, meinem oder gar keinem beispiel beeindrucken lassen oder auch nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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