26-11-2009, 12:18
(25-11-2009, 00:37)Ekkard schrieb: Mir, und wie der Verlauf der Diskussion zeigt, einigen anderen ist völlig unklar, was du mit „von den historisch tätigen Naturwissenschaften postulierten Zeiträume(n)“ meinst oder mit „Schutt …, den uns eine sich Wissenschaft nennende Clique hinterlassen hat “
Solltest du damit die Erdzeitalter und die erdgeschichtlichen Entwicklungen meinen, so braucht man kein Wissenschaftler zu sein, um einzusehen, dass sich die biblischen Geschichten auf einen Zeitraum beziehen, in dem diese (erdgeschichtliche) Entwicklung aus menschlicher Sicht unsichtbar ist. Und genau so sind diese Geschichten auch dann gemeint, wenn „Entwicklungsgeschichten“ erzählt werden, angefangen bei Genesis bis ins Neue Testament hinein. In dieser Zeit gibt es zwar eine gesellschaftliche Entwicklung der Menschheit, aber der Schöpfungsakt des Menschen war mit dem schriftlichen Zeugnis der Bibel bereits abgeschlossen. Der „Geist Gottes“ musste nur mit einer gut sichtbaren Stelle, nämlich dem Selbstzeugnis der Erdlinge (Adam & Eva) in die Heilsgeschichte einsteigen. Nur so „verstehen“ wir Erdlinge, was gemeint ist.
Hallo Ekkard!
Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme. Ich halte ich es der Übersichtlichkeit wegen für besser, meine Antworten auf mehrere Beiträge zu verteilen.
Keine Frage, stellen die radiometrischen Datierungsmethoden für jene einen harten Brocken dar, die von weit kürzeren Zeiträumen der Erdgeschichte ausgehen. Auf die widersprüchlichen Ergebnisse zu verweisen, die nach wie vor ein großes Problem für die Datierexperten darstellen, ist für sich genommen keine überzeugendes Argument gegen eine Langzeitgeologie. Das große Hindernis für eine Kurzzeitauffassung sind auch die Halbwertszeiten, die - so weit erforscht - stimmen sollen. Obwohl ich da bei einer Halbwertszeit von 35 Milliarden Jahren (Lu-Hf) doch ein wenig ins Grübeln gerate. Was aber nicht bekannt ist, sind die Anfangszustände, die bei allen radiometrischen Methoden die ausschlaggebende Rolle spielen.
U-Pb-Zirkondatierungen stehen oft im Widerspruch mit den angenommen Alter der Gesteine, denen die Zirkonkristalle entstammen. Im Grunde sind nur solche Datierungen sicher, die mit geschichtlichen Ereignissen korreliert werden können. In Frage kommen hierfür - mit Einschränkungen - die Dendrochronologie und die C14-Methode.
Wer sich mit Datierungen beschäftigt, sind die z.T. erheblichen Differenzen bei Probenuntersuchungen unter Verwendung verschiedener Datierungsmethoden bekannt.
In der Antarktis zum Beispiel differierten die ermittelten Alter ein und derselben Formation zwischen 400 Millionen Jahren und 1.550 Millionen Jahren (letztere ermittelt mit der U/Pb-Methode ).* Der Befund ist selbstverständlich nur beispielhaft. Abweichungen in ähnlichem Umfang gibt es viele. Natürlich versucht man diese zu erklären, und das gelingt auch meist - verbal.
* Roland, N.W.: The boundary of the East Antarctic craton on the Pacific margin. In: Geological Evolution of Antarctica. Cambridge 1991, S. 163.