05-02-2004, 13:31
Hmm... Ja stimmt, da sind ein paar Zitate drin, zwar tw aus dem Zusammenhang genommen aber trotzdem. Seltsamerweise habe ich die beim ersten Mal noch nicht gesehen?!
Jedenfalls noch einige Anmerkungen:
(Ich stelle gerade fest, dass ich das ganze etwas konfus schreibe; ich hoffe ihr blickt durch, was ich meine.)
Hier wird ein "Prinzipiensystem" entworfen, das in etwa diese Aussage tätigt: "Halte dich an diese Prinzipien und du wirst Glück erleben. Wenns einmal schlecht läuft, machst du irgendetwas falsch, wahrscheinlich ist dein Glaube nicht stark genug."
Es kann sein (sogar wahrscheinlich, wenn es von Christen stammt), dass es nicht genau so gemeint war, aber es liest sich für mich so. So ähnliche Philosophien werden öfters auf Grundlage der Bibel gebildet,populär zB von Murphy mit "Die Macht Ihres Unterbewusstseins" etc. Das Problem dabei ist, dass man immer versucht, selbst etwas zu tun und die Schuld bei sich sucht wenn es schlecht läuft.
Als Christ versuche ich aber nicht, mein Glück dadurch zu erlangen, dass ich vergebe, gute Taten begehe oder eine positive Lebenseinstellung habe. Sondern ich bekomme mein Glück ganz einfach von Gott geschenkt, indem ich mich ihm ganz übergebe und Jesus Christus als meinen Herrn und Erlöser annehme.
Und wenn es dann schlecht läuft, brauche ich nicht daran zu zerbrechen und versuchen stärker zu glauben oder mehr zu vergeben oder was immer, sondern kann einfach zum Herrn beten, dass er mich wieder in eine bessere Situation führt. Nach dem Römerbrief ist auch alles zu unserem Besten, was uns passiert, wenn wir gläubig sind, also auch das Schlechte, das uns widerfährt.
Ein Beispiel, um zu verdeutlichen was ich meine: Das Buch Hiob.
Hiob war vermutlich der gerechteste Mann unter der Sonne, er war irrsinnig reich und sogar Gott war stolz auf ihn. Dann verlor er alles: Seine Kinder, seinen Besitz, sogar seine Gesundheit. Was war passiert? Hat das Prinzip von "Saat und Ernte" versagt? Er hat doch immer nur gute Saat ausgestreut? Oder gibt es das Prinzip gar nicht? Wenn du das Prinzip verteidigen willst kannst du jetzt einwenden, es wirkt eben auch langfristig, denn Hiob hat ja am Ende mehr gewonnen als er am Anfang verloren hatte.
Trotzdem: Hiob hatte sich auch darauf eingestellt, dass ihm Gutes widerfahren würde, weil er ja Gutes gesät hatte, er fing an mit Gott zu hadern und wäre beinahe daran zerbrochen. Ein schwächerer als er wäre daran zerbrochen und hätte Gott aufgegeben. Die entscheidende Frage ist: Was passiert, wenn ich in eine derartige Situation komme? Muss ich meine Lebensphilosophie aufgeben, weil mir eigentlich nichts Schlechtes passieren dürfte? Bin ich selber schuld, weil ich zu schlecht war? Zerbreche ich?
Oder kann ich (im Idealfall) einfach auf Christus vertrauen, weil er mein Leben ist und mein Glück nicht abhängig ist von äußeren Umständen?
Ich weiß nicht, ob ich das einigermaßen klar machen konnte, was ich eigentlich sagen will. Aber nach der Bibel führt der Weg zum Glück ganz eindeutig über den Glauben an Jesus Christus, und Vergebungsbereitschaft etc. sind Früchte des Heiligen Geistes, nicht die Quellen des Glücks. Versteht ihr? Ihr vertauscht hier Ursache und Wirkung! Wenn ich gläubig bin und für Gott lebe, werde ich vergeben, einfach aus Liebe und Dankbarkeit dem Herrn gebenüber. Ich werde die meisten deiner Prinzipien halten, aber das ist das Ergebnis des Heiligen Geistes. Ich kann NICHT das Gute anziehen, indem ich mich an solche Regeln halte.
Wenn du so etwas behauptest (auch wenn du es mit zusammenhanglosen Bibelstellen belegen solltest) hast du etwas falsch verstanden.
Im Übrigen finde ich hier einige deiner Prinzipien zweifelhaft (biblisch gesehen), zB: "Denke, rede, "träume" positiv. Negative Gedanken und Worte sind wie Gift, sie vergiften dich und andere. Denke positiv auch in bezug auf dich selbst. Gott tut das auch!"
Kannst du das irgendwie belegen? Das Evangelium gilt auch für Pessimisten. Das ist ja eine weitverbreitete moderne Lehre, dass wir durch positives Denken das Positive anziehen. Ich habe früher auch daran geglaubt. Es hatte nur einen Haken: Es hat nicht funktioniert! Außerdem bin ich inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass negative Gedanken (auch- und gerade - mir selbst gegenüber) nicht nur nützlich, sondern sogar notwendig sind. Wenn ich erkenne, wie schwach ich selber bin, kann ich mein Vertrauen auf Gott setzen. Wenn ich sage "Ich kann das nicht". sagt er nicht "Doch, du kannst das!", sondern er sagt "Macht nichts - Ich kann es!". (OK, das war aus einer Predigt von HP Royer geklaut) So funktioniert das mit Jesus. Die Kraft kommt von ihm, nicht von mir.
Nichtsdestotrotz danke ich dir, Magnus, für deinen Text. Im zweiten Teil wird auch sehr schön das Evangelium erklärt und auch auf die anderen Religionen eingegangen. Wunderbar. Aber ich musste das jetzt einfach schreiben. Bitte denk doch mal darüber nach!
Nur bitte reiß keine Verse aus ihrem Zusammenhang. Nimm das Beispiel, das du auf Vergeben anwendest:
(Mt 18,14-18)
Geht es hier um Vergebung? Nein! Es geht eigentlich darum, einen Bruder zur Umkehr von einer Sünde zu bewegen. Das hier sind schwierige Verse, und ich weiß nicht ob ich sie richtig verstehe, deshalb möchte ich sie auch gar nicht interpretieren. Aber du nimmst das Ganze als Beleg für:
Und das nenne ich "aus dem Zusammenhang gerissen", denn hier geht es einfach um etwas anderes.
Warum lege ich so viel Wert auf den Zusammenhang? Bibelverse lassen sich für jede mögliche Lehre missbrauchen, wie zB für die Selbstgerechtigkeitslehren der Zeugen Jehovas oder der 7ten-Tages-Adventisten, für die (für mich) sinnfreien Lehren der Antroposophen (die sich ja auch "Christengemeinde" nennen) oder Murphys "Positives Unterbewusstsein"-Lehren. Auch die allermeisten Sekten beziehen sich auf die Bibel. Und am Ende kommen Leute daher und sagen, man kann die Bibel auslegen wie man will. Das stimmt auch - wenn man einzelne Verse liest. Deshalb ist es so wichtig, alles im Zusammenhang zu lesen um das Gesamtbild zu verstehen.
(HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Falls sich ein Anhänger der genannten Religionen auf den Schlips getreten fühlen sollte entschuldige ich mich prophylaktisch. Ich habe nur meine persönliche Meinung wiedergegeben.)
So, jetzt habe ich schon wieder mal meine Schreibneurose unter Beweis gestellt und bin noch immer nicht fertig. Buddhismus und Christentum - was für ein leidiges Thema!
Ja, der Buddhismus lehrt im Prinzip ähnliches wie das "Prinzipiensystem", das und Magnus hier gegeben hat: Gute Taten bewirken gute Karma etc.
Ich habe eine Botschaft für euch, in aller Kürze (das ist es, das ich eigentlich die ganze Zeit sagen will):
Bitte entschuldigt meine langen Postings - aber ich musste das einfach klarstellen.
Liebe Grüße
Mike
Jedenfalls noch einige Anmerkungen:
(Ich stelle gerade fest, dass ich das ganze etwas konfus schreibe; ich hoffe ihr blickt durch, was ich meine.)
Hier wird ein "Prinzipiensystem" entworfen, das in etwa diese Aussage tätigt: "Halte dich an diese Prinzipien und du wirst Glück erleben. Wenns einmal schlecht läuft, machst du irgendetwas falsch, wahrscheinlich ist dein Glaube nicht stark genug."
Es kann sein (sogar wahrscheinlich, wenn es von Christen stammt), dass es nicht genau so gemeint war, aber es liest sich für mich so. So ähnliche Philosophien werden öfters auf Grundlage der Bibel gebildet,populär zB von Murphy mit "Die Macht Ihres Unterbewusstseins" etc. Das Problem dabei ist, dass man immer versucht, selbst etwas zu tun und die Schuld bei sich sucht wenn es schlecht läuft.
Als Christ versuche ich aber nicht, mein Glück dadurch zu erlangen, dass ich vergebe, gute Taten begehe oder eine positive Lebenseinstellung habe. Sondern ich bekomme mein Glück ganz einfach von Gott geschenkt, indem ich mich ihm ganz übergebe und Jesus Christus als meinen Herrn und Erlöser annehme.
Und wenn es dann schlecht läuft, brauche ich nicht daran zu zerbrechen und versuchen stärker zu glauben oder mehr zu vergeben oder was immer, sondern kann einfach zum Herrn beten, dass er mich wieder in eine bessere Situation führt. Nach dem Römerbrief ist auch alles zu unserem Besten, was uns passiert, wenn wir gläubig sind, also auch das Schlechte, das uns widerfährt.
Ein Beispiel, um zu verdeutlichen was ich meine: Das Buch Hiob.
Hiob war vermutlich der gerechteste Mann unter der Sonne, er war irrsinnig reich und sogar Gott war stolz auf ihn. Dann verlor er alles: Seine Kinder, seinen Besitz, sogar seine Gesundheit. Was war passiert? Hat das Prinzip von "Saat und Ernte" versagt? Er hat doch immer nur gute Saat ausgestreut? Oder gibt es das Prinzip gar nicht? Wenn du das Prinzip verteidigen willst kannst du jetzt einwenden, es wirkt eben auch langfristig, denn Hiob hat ja am Ende mehr gewonnen als er am Anfang verloren hatte.
Trotzdem: Hiob hatte sich auch darauf eingestellt, dass ihm Gutes widerfahren würde, weil er ja Gutes gesät hatte, er fing an mit Gott zu hadern und wäre beinahe daran zerbrochen. Ein schwächerer als er wäre daran zerbrochen und hätte Gott aufgegeben. Die entscheidende Frage ist: Was passiert, wenn ich in eine derartige Situation komme? Muss ich meine Lebensphilosophie aufgeben, weil mir eigentlich nichts Schlechtes passieren dürfte? Bin ich selber schuld, weil ich zu schlecht war? Zerbreche ich?
Oder kann ich (im Idealfall) einfach auf Christus vertrauen, weil er mein Leben ist und mein Glück nicht abhängig ist von äußeren Umständen?
Ich weiß nicht, ob ich das einigermaßen klar machen konnte, was ich eigentlich sagen will. Aber nach der Bibel führt der Weg zum Glück ganz eindeutig über den Glauben an Jesus Christus, und Vergebungsbereitschaft etc. sind Früchte des Heiligen Geistes, nicht die Quellen des Glücks. Versteht ihr? Ihr vertauscht hier Ursache und Wirkung! Wenn ich gläubig bin und für Gott lebe, werde ich vergeben, einfach aus Liebe und Dankbarkeit dem Herrn gebenüber. Ich werde die meisten deiner Prinzipien halten, aber das ist das Ergebnis des Heiligen Geistes. Ich kann NICHT das Gute anziehen, indem ich mich an solche Regeln halte.
Wenn du so etwas behauptest (auch wenn du es mit zusammenhanglosen Bibelstellen belegen solltest) hast du etwas falsch verstanden.
Im Übrigen finde ich hier einige deiner Prinzipien zweifelhaft (biblisch gesehen), zB: "Denke, rede, "träume" positiv. Negative Gedanken und Worte sind wie Gift, sie vergiften dich und andere. Denke positiv auch in bezug auf dich selbst. Gott tut das auch!"
Kannst du das irgendwie belegen? Das Evangelium gilt auch für Pessimisten. Das ist ja eine weitverbreitete moderne Lehre, dass wir durch positives Denken das Positive anziehen. Ich habe früher auch daran geglaubt. Es hatte nur einen Haken: Es hat nicht funktioniert! Außerdem bin ich inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass negative Gedanken (auch- und gerade - mir selbst gegenüber) nicht nur nützlich, sondern sogar notwendig sind. Wenn ich erkenne, wie schwach ich selber bin, kann ich mein Vertrauen auf Gott setzen. Wenn ich sage "Ich kann das nicht". sagt er nicht "Doch, du kannst das!", sondern er sagt "Macht nichts - Ich kann es!". (OK, das war aus einer Predigt von HP Royer geklaut) So funktioniert das mit Jesus. Die Kraft kommt von ihm, nicht von mir.
Nichtsdestotrotz danke ich dir, Magnus, für deinen Text. Im zweiten Teil wird auch sehr schön das Evangelium erklärt und auch auf die anderen Religionen eingegangen. Wunderbar. Aber ich musste das jetzt einfach schreiben. Bitte denk doch mal darüber nach!
Nur bitte reiß keine Verse aus ihrem Zusammenhang. Nimm das Beispiel, das du auf Vergeben anwendest:
Zitat:Also ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe. Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruhe. Hört er aber diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir wie ein Heide und Zöllner. Wahrlich, ich sage euch, was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.
(Mt 18,14-18)
Geht es hier um Vergebung? Nein! Es geht eigentlich darum, einen Bruder zur Umkehr von einer Sünde zu bewegen. Das hier sind schwierige Verse, und ich weiß nicht ob ich sie richtig verstehe, deshalb möchte ich sie auch gar nicht interpretieren. Aber du nimmst das Ganze als Beleg für:
Zitat:Vergib, und du setzt frei; vergib nicht und du bindest. Vergebung schafft Freiheit für dich und andere, Unversöhnlichkeit blockiert dein Leben und das anderer.
Und das nenne ich "aus dem Zusammenhang gerissen", denn hier geht es einfach um etwas anderes.
Warum lege ich so viel Wert auf den Zusammenhang? Bibelverse lassen sich für jede mögliche Lehre missbrauchen, wie zB für die Selbstgerechtigkeitslehren der Zeugen Jehovas oder der 7ten-Tages-Adventisten, für die (für mich) sinnfreien Lehren der Antroposophen (die sich ja auch "Christengemeinde" nennen) oder Murphys "Positives Unterbewusstsein"-Lehren. Auch die allermeisten Sekten beziehen sich auf die Bibel. Und am Ende kommen Leute daher und sagen, man kann die Bibel auslegen wie man will. Das stimmt auch - wenn man einzelne Verse liest. Deshalb ist es so wichtig, alles im Zusammenhang zu lesen um das Gesamtbild zu verstehen.
(HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Falls sich ein Anhänger der genannten Religionen auf den Schlips getreten fühlen sollte entschuldige ich mich prophylaktisch. Ich habe nur meine persönliche Meinung wiedergegeben.)
So, jetzt habe ich schon wieder mal meine Schreibneurose unter Beweis gestellt und bin noch immer nicht fertig. Buddhismus und Christentum - was für ein leidiges Thema!
Ja, der Buddhismus lehrt im Prinzip ähnliches wie das "Prinzipiensystem", das und Magnus hier gegeben hat: Gute Taten bewirken gute Karma etc.
Ich habe eine Botschaft für euch, in aller Kürze (das ist es, das ich eigentlich die ganze Zeit sagen will):
Zitat:Die Bibel erteilt jeder Form von Selbsterlösung (Erlösung durch eigene Taten) eine klare Absage. Erlösung gibt es nur durch Gottes Gnade!
Bitte entschuldigt meine langen Postings - aber ich musste das einfach klarstellen.
Liebe Grüße
Mike
