09-02-2004, 23:18
Ich hatte eigentlich gehofft, die Entschuldigung rauszubringen, bevor du das erste liest. Schade.
Jedenfalls möchte ich euch erzählen, was ich mit Wiedergeburt meine. Leider kann ich kein beeindruckendes Zeugnis vorweisen, wie Andere, die aus kriminellem Dasein oder Fremdenlegion heraus erlöst wurden. Mein Zeugnis ist wohl eher eines der unscheinbaren. Ich möchte es trotzdem jetzt niederschreiben.
Ich war immer "brav". Allerdings auch eher verschlossen und zurückgezogen. Die letzten Jahre meines alten Lebens habe ich hauptsächlich damit zugebracht, am Computer zu spielen und daneben ca. 30-40 Zigaretten am Tag zu rauchen. Wenn ich aufstand, dann meist, um zu essen, zu schlafen oder arbeiten zu gehen. Zwar hatte ich mein Leben einigermaßen gut im Griff, war aber doch oft verzweifelt weil ich erkannte, dass ich sehr einsam war und unfähig, irgendwelche Kontakte zur Außenwelt zu unterhalten.
Mein Glück war, dass eine meiner Arbeitskolleginnen gläubig war. Was ich nicht wusste: dass sie bereits seit einigen Monaten für mich betete. Eines Tages, wir waren bei einer Busfahrt, erzählte sie mir ausführlich von Jesus und seinem Opfer am Kreuz, von Adam und Eva und der Sünde. Was aber wirklich auf mich Eindruck machte war ihre Behauptung: Diese Frau behauptete doch tatsächlich, mit 19 Jahren Gott kennengelernt zu haben und seither Gemeinschaft mit ihm zu haben, sich von ihm leiten zu lassen. Sie behauptete, Gott würde zu ihr sprechen und sie zu ihm. Sie behauptete, sie hätte tatsächlich eine lebendige Beziehung zu einem lebendigen Gott und diese Möglichkeit stünde jedem frei!
Das alles war neu für mich. Ich hatte zwar 13 Jahre lang Religionsunterricht besucht, war auch katholisch getauft und kommuniziert (heißt das so?), wenn auch nicht gefirmt, aber von Gott hatte ich keine Ahnung.
Ich muss hier noch einschieben: Wenn ich eine derartige Behauptung irgendjemandem glauben würde, dann war es diese Frau. Ihre Energie und Lebensfreude, die von innen kam, sah man ihr immer schon an und ich hatte sie immer dafür bewundert. Bei diesem Gespräch wusste ich noch nicht, dass ich einfach das Wirken des Heiligen Geistes an ihr sah.
Jetzt wusste ich zwar noch immer fast nichts über Gott und Jesus, die Hälfte hatte ich schon vergessen, und wohl noch nie ein Wort in der Bibel gelesen, aber ich stand unter dem Eindruck des Wortes: Man kann Gott kennen!
Am Abend im Bett lag ich lange wach, konnte nicht schlafen und dachte über Gott nach. Irgendwann sagte ich zu ihm in etwa: "Ja Gott, auch ich möchte dich kennenlernen. Ich möchte deinen Weg gehen, nicht wie Adam und Eva [das Beispiel mit dem Baum hatte ich mir noch gemerkt von unserem Gespräch]. Bitte lass auch mich dich kennenlernen."
Im Nachhinein betrachtet fallen mir zwei Dinge auf: Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, fehlten eigentlich Teile, die heute als notwendig zur Bekehrung gelehrt werden. Ich hatte das Evangelium nicht verstanden und ich hatte meine Sünden nicht bekannt, obwohl ich sie vielleicht allgemein erwähnt hatte.
Aber ich vertraute mein Leben Gott an, ganz formlos und unkompliziert. Es war eigentlich ein Sprung ins kalte Wasser, eine ziemliche Dummheit, weil ich nicht einmal erahnen konnte was auf mich zukommen würde. Aber ich habe es nicht bereut.
Gott reagierte in bewundernswerter Weise: Er schenkte mir das Leben! Ich wurde in diesem Augenblick wiedergeboren und mit dem heiligen Geist versiegelt, wie uns die Bibel sagt - was ich aber damals noch nicht wusste.
Was ich aber bemerkte, als ich um ca. 1 Uhr Morgens mich auf meinen Balkonsessel setzte und mir eine Zigarette anzündete, weil ich nicht schlafen konnte.
Gott sprach nämlich zu mir - es war das erste Mal, dass er mir Gedanken in den Kopf setzte; die Bibel las ich ja noch nicht. Er schloss einen Bund mit mir und sagt so in etwa: "Ja lieber Mike, wenn du es ernst meinst meine ich es auch ernst; Jetzt mach bitte deine Zigarette aus und zünde dir nie wieder eine an, um mir zu zeigen, dass du es ernst meinst. Das ist wie bei Adam und Eva - die durften nicht vom Baum essen, du lässt bitte das Rauchen."
Eine seltsame Geschichte? Vielleicht - aber für Gott nicht ungewöhnlich. Ich weiß jedenfalls eines: Ich hatte mehrfach versucht, das Rauchen aufzuhören, aber nie Erfolg gehabt. Aber jetzt drückte ich meine Zigarette aus und es ging so wunderbar einfach und leicht, dass es mir nicht schwerfiel (nur in den ersten 2 Tagen ein wenig), bisher (und hoffentlich auch in Zukunft) nie wieder eine anzurühren.
Seither hat sich mein Leben gewaltig verändert. Nicht nur, dass ich mein mangelndes Wissen nachträglich aufgefrischt habe - das wäre ja noch nichts. Aber ich spüre einfach deutlich das Leben, das ich zuvor nicht hatte (obwohl ich getauft war; Die Taufe hat m. E. nur Symbolcharakter, aber keine wie auch immer geartete Wirkung). Der Heilige Geist weist mich immer wieder auf Sünden hin, von denen ich noch umkehren muss. Ich selber habe plötzlich ständig Menschen um mich - was ich nie für möglich gehalten hatte ist eingetreten: Aus einem der ständig daheimsaß ist einer geworden, der ständig unterwegs ist. Ich habe einen gewaltigen Frieden, Zuversicht und Hoffnung in Christus gefunden, die sich einfach nicht beschreiben lassen. Ich spüre die Liebe Gottes in all den großen und kleinen Dingen jeden Tag.
Deshalb, Gerhard, hatte ich zuvor meine böse Bemerkung fallen gelassen - einfach weil ich eine dauerhafte Wiedergeburt erlebt habe. Bitte verzeih mir. Aber ich verstehe trotzdem nicht, weshalb du mit einer einmaligen nicht auskommst.
Endgültig gute Nacht
LG Mike
Jedenfalls möchte ich euch erzählen, was ich mit Wiedergeburt meine. Leider kann ich kein beeindruckendes Zeugnis vorweisen, wie Andere, die aus kriminellem Dasein oder Fremdenlegion heraus erlöst wurden. Mein Zeugnis ist wohl eher eines der unscheinbaren. Ich möchte es trotzdem jetzt niederschreiben.
Ich war immer "brav". Allerdings auch eher verschlossen und zurückgezogen. Die letzten Jahre meines alten Lebens habe ich hauptsächlich damit zugebracht, am Computer zu spielen und daneben ca. 30-40 Zigaretten am Tag zu rauchen. Wenn ich aufstand, dann meist, um zu essen, zu schlafen oder arbeiten zu gehen. Zwar hatte ich mein Leben einigermaßen gut im Griff, war aber doch oft verzweifelt weil ich erkannte, dass ich sehr einsam war und unfähig, irgendwelche Kontakte zur Außenwelt zu unterhalten.
Mein Glück war, dass eine meiner Arbeitskolleginnen gläubig war. Was ich nicht wusste: dass sie bereits seit einigen Monaten für mich betete. Eines Tages, wir waren bei einer Busfahrt, erzählte sie mir ausführlich von Jesus und seinem Opfer am Kreuz, von Adam und Eva und der Sünde. Was aber wirklich auf mich Eindruck machte war ihre Behauptung: Diese Frau behauptete doch tatsächlich, mit 19 Jahren Gott kennengelernt zu haben und seither Gemeinschaft mit ihm zu haben, sich von ihm leiten zu lassen. Sie behauptete, Gott würde zu ihr sprechen und sie zu ihm. Sie behauptete, sie hätte tatsächlich eine lebendige Beziehung zu einem lebendigen Gott und diese Möglichkeit stünde jedem frei!
Das alles war neu für mich. Ich hatte zwar 13 Jahre lang Religionsunterricht besucht, war auch katholisch getauft und kommuniziert (heißt das so?), wenn auch nicht gefirmt, aber von Gott hatte ich keine Ahnung.
Ich muss hier noch einschieben: Wenn ich eine derartige Behauptung irgendjemandem glauben würde, dann war es diese Frau. Ihre Energie und Lebensfreude, die von innen kam, sah man ihr immer schon an und ich hatte sie immer dafür bewundert. Bei diesem Gespräch wusste ich noch nicht, dass ich einfach das Wirken des Heiligen Geistes an ihr sah.
Jetzt wusste ich zwar noch immer fast nichts über Gott und Jesus, die Hälfte hatte ich schon vergessen, und wohl noch nie ein Wort in der Bibel gelesen, aber ich stand unter dem Eindruck des Wortes: Man kann Gott kennen!
Am Abend im Bett lag ich lange wach, konnte nicht schlafen und dachte über Gott nach. Irgendwann sagte ich zu ihm in etwa: "Ja Gott, auch ich möchte dich kennenlernen. Ich möchte deinen Weg gehen, nicht wie Adam und Eva [das Beispiel mit dem Baum hatte ich mir noch gemerkt von unserem Gespräch]. Bitte lass auch mich dich kennenlernen."
Im Nachhinein betrachtet fallen mir zwei Dinge auf: Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, fehlten eigentlich Teile, die heute als notwendig zur Bekehrung gelehrt werden. Ich hatte das Evangelium nicht verstanden und ich hatte meine Sünden nicht bekannt, obwohl ich sie vielleicht allgemein erwähnt hatte.
Aber ich vertraute mein Leben Gott an, ganz formlos und unkompliziert. Es war eigentlich ein Sprung ins kalte Wasser, eine ziemliche Dummheit, weil ich nicht einmal erahnen konnte was auf mich zukommen würde. Aber ich habe es nicht bereut.
Gott reagierte in bewundernswerter Weise: Er schenkte mir das Leben! Ich wurde in diesem Augenblick wiedergeboren und mit dem heiligen Geist versiegelt, wie uns die Bibel sagt - was ich aber damals noch nicht wusste.
Was ich aber bemerkte, als ich um ca. 1 Uhr Morgens mich auf meinen Balkonsessel setzte und mir eine Zigarette anzündete, weil ich nicht schlafen konnte.
Gott sprach nämlich zu mir - es war das erste Mal, dass er mir Gedanken in den Kopf setzte; die Bibel las ich ja noch nicht. Er schloss einen Bund mit mir und sagt so in etwa: "Ja lieber Mike, wenn du es ernst meinst meine ich es auch ernst; Jetzt mach bitte deine Zigarette aus und zünde dir nie wieder eine an, um mir zu zeigen, dass du es ernst meinst. Das ist wie bei Adam und Eva - die durften nicht vom Baum essen, du lässt bitte das Rauchen."
Eine seltsame Geschichte? Vielleicht - aber für Gott nicht ungewöhnlich. Ich weiß jedenfalls eines: Ich hatte mehrfach versucht, das Rauchen aufzuhören, aber nie Erfolg gehabt. Aber jetzt drückte ich meine Zigarette aus und es ging so wunderbar einfach und leicht, dass es mir nicht schwerfiel (nur in den ersten 2 Tagen ein wenig), bisher (und hoffentlich auch in Zukunft) nie wieder eine anzurühren.
Seither hat sich mein Leben gewaltig verändert. Nicht nur, dass ich mein mangelndes Wissen nachträglich aufgefrischt habe - das wäre ja noch nichts. Aber ich spüre einfach deutlich das Leben, das ich zuvor nicht hatte (obwohl ich getauft war; Die Taufe hat m. E. nur Symbolcharakter, aber keine wie auch immer geartete Wirkung). Der Heilige Geist weist mich immer wieder auf Sünden hin, von denen ich noch umkehren muss. Ich selber habe plötzlich ständig Menschen um mich - was ich nie für möglich gehalten hatte ist eingetreten: Aus einem der ständig daheimsaß ist einer geworden, der ständig unterwegs ist. Ich habe einen gewaltigen Frieden, Zuversicht und Hoffnung in Christus gefunden, die sich einfach nicht beschreiben lassen. Ich spüre die Liebe Gottes in all den großen und kleinen Dingen jeden Tag.
Deshalb, Gerhard, hatte ich zuvor meine böse Bemerkung fallen gelassen - einfach weil ich eine dauerhafte Wiedergeburt erlebt habe. Bitte verzeih mir. Aber ich verstehe trotzdem nicht, weshalb du mit einer einmaligen nicht auskommst.
Endgültig gute Nacht
LG Mike