Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
War der röm. Kaiserkult vernünftig?
#1
Thomas Logemanns Beitrag (#9 Diskussionsstil) hat mich inspiriert, die Frage zu stellen, ob dem römischen Kaiserkult (ev. auch dem hellenistische Herrscherkult) Vernunft oder Größenwahn zu Pate gestanden ist.

t.logemann schrieb:Es ist nicht auszuschliessen, dass die frühen Christen sich dieser Ähnlichkeit (anm. Zeus - Herakles) durchaus bewusst waren und im Gegensatz zum altgriechischen Glauben eine solche "leibliche Verwandschaft zwischen Gott und Jesus auch niemals postulierten.

… im Gegensatz zum altgriechischen Glauben…

Ich weiß nicht, in welche Epoche Du den "altgriechischen Glauben" verortest. Einen regen, auch geschlechtlichen Umgang pflegten die Götter mit den Menschen offenbar in mykenischer Zeit, von der Homer in seinen Epen, darf man annehmen, erzählt. Nahezu alle griechischen Helden (Fürsten, Könige), die von Homer beschriebenen werden, haben in ihrem Stammbaum einen Gott oder eine Göttin vorzuweisen, manche stammen direkt von einem Gott oder einer Göttin ab.

In hellenistischer Zeit und später in der römischen Kaiserzeit beanspruchten die Könige und Kaiser ihren Anteil an der Göttlichkeit, mehr aus politischen Überlegungen und weniger, weil sie selbst daran glaubten. Da der griechisch-römischen Gesellschaft die Vorstellung von der göttlichen Abkunft eines Menschen nicht fremd war, fiel es den Herrschern nicht schwer, die Massen für ihren Kult zu gewinnen.

MfG B.
MfG B.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
War der röm. Kaiserkult vernünftig? - von Bion - 15-12-2009, 00:58

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste