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Wie ernst kann man religionen nehmen?
#9
(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: nun (bin ich) bei einem stand, wo ich mir denke: vom weihnachtsmann wollte mich auch jeder überzeugen.
Tja, das ist nun mal der Weg vom Kinderglauben zur Reife des Erwachsenenglaubens! Glaubensbildung ist ein lebenslanger Prozess und nie endgültig – es sei denn, man ist tot.

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Letzten endes ist die biebel wertlos geworden. klar die nachricht kommt an: behandle andere wie du es möchtest das sie dich behandeln und sei nicht nachtragend.
Die Bibel ist weniger Quelle als Projektionsfläche des Glaubens. Sie transportiert Lebensregeln; sie enthält aber auch kult- und kulturhistorische Berichte. Man muss schon aus dem Elternhaus und der mündlichen Tradition Einiges mitbringen, um die Bibel lesen und verstehen zu können. Bibel = Bücherei; d. h. es gibt ganz unterschiedliche Berichte und Erzählungen, die den Glauben der jeweiligen Epoche abbildet.

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Nur das kleingedruckte stört mich an der sache, wie z.b Kirchensteuer, Die Papstwahl, Der Papst, Prunkvolle Kirchenschätze und verhungernde Kinder, Die Kreuzzüge, Die Hexenverbrennung, die Inquisition,der Kampf gegen die wissenschaft.
Sag mal, in welcher Epoche, in welchem Jahrhundert lebst du? Was stört dich an der Kirchensteuer (würde sie nicht von den Finanzämtern eingezogen, so müsstest du selbst für ihre Entrichtung sorgen.) Im Übrigen erinnere ich mich nicht daran, dass in den letzten 200 Jahren Hexen verbrannt worden wären oder ein „Kampf gegen Wissenschaft“ entbrannt wäre. Was tust du selbst zur Liberalisierung des Glaubens, was für hungernde Kinder in der Welt?

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: … das alles sind doch Anzeichen, dass das was wir heute die Bibel nennen (oder was sonst ...) an sich nur noch ein Sammelsurium von menschlichen Wertvorstellungen ist.
Die Bibel ist nie etwas anderes gewesen! Es handelt sich um eine Textsammlung, die antike Glaubenszeugnisse verbreitet. Sie ist nur die Basis dessen, was glaubend aufschreibbar war. Alles andere – das ist unser Leben – ist unsere Aufgabe bzw. Aufgabe der sehr wichtigen „mündlichen Tradition“ (lies doch einfach mal die Apelle und Aktivitäten, über die auf den Servern der Kirchen berichtet wird. Da werden fast alle Probleme angegangen!)

Du behauptest nun, alle Religionen „erklären“ zu können und gibst einige Beispiele ohne Punkt und Komma. Richtig ist daran, dass sich Religionslehren entwickeln. Sie sind deshalb von Landschaft, Landwirtschaft, Kultur und kulturellem Umfeld abhängig. Damit ist eine Religionslehre aber nicht erklärt. Bestenfalls kann man gewisse Einzelheiten auf landschaftliche oder andere Besonderheiten zurückführen. Das sind jedoch höchstens einzelne Aspekte. Im Grunde kann jedes Menschenvolk jede Religionslehre lernen und adaptieren. Die Frage ist nur, will man dies? Und wenn nicht, bedeutet es Krieg? Historisch war es gelegentlich so.

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Warum wurde Christus, was eigentlich Der Christ bedeutet, nur von bekennenden Christlichen in der Geschichte erwähnt?
Nun, Christus heißt dasselbe wie Messiach (Messias, der Gesalbte, Luther: der Herr). Die ältesten Quellen sind die Evangelien und die Briefe (Episteln). Für die römische Besatzungsmacht war Jesus ein unbedeutender jüdischer Prediger unter vielen in einer fernen Provinz und völlig unwichtig. Deshalb hat auch Pilatus mit diesem „Aufrührer“ kurzen Prozess gemacht mit bekanntem Ausgang. Erst als in Rom die ersten „Chresten“ (Josephus Flavius, jüdisch-römischer Geschichtsschreiber) auftauchen, beginnt das Weltreich Rom sich für das Phänomen zu interessieren. Uns seither wird auch die Quellenlage besser.

(Für interessierte Laien halte ich das Buch „2000 Jahre Christentum - Illustrierte Kirchengeschichte in Farbe - mit kirchengeschichtlichem Lexikon" von Dr. Günter Stemberger aus dem Karl Müller Verlag Erlangen für lesenswert oder die 10 Filme „Apokalypse“ von arte)

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Warum spricht gott erst von auge um auge und dann davon das das eine falsche sache war?
Sorry, das ist gelinde gesagt ein Informationsmangel. Die Bibelstelle „Auge um Auge“ usw. ist eine ganz normale Entschädigungsregel in Geld bei vorsätzlicher oder versehentlicher Körperverletzung und war damals ein Novum der Rechtsgeschichte: Bitte 2. Mose 21-24 möglichst mit Kontext lesen! Diese Regel folgt aus dem Gebot: Du sollst nicht töten ( = Du sollst Leben bewahren und fördern, du sollst die Lebensgrundlage anderer nicht beschneiden, du sollst Ersatz leisten, wenn es doch passiert ist). Also da ist nichts falsch!

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Warum verurteilt Gott die Hurerei und lies seinem Günstling Daniel(?) über 100 frauen?
Ich vermute, dass mit Hurerei Sex mit Prostituierten neben der Ehe gemeint ist. Auf der anderen Seite waren die Frauen wohl Daniels Ehefrauen (Vielehe war ja in der Antike möglich).
Würdest du also die Bibelstelle bitte genau bezeichnen, dann kann man darauf eingehen!

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Warum verurteilt Gott den Mord (an sich nicht nur aus niederen motiven) erschuf aber Racheengel die ganze Städte vernichteten bloß weil sie halt nicht wie Gott wollten (nachtragend) schließlich gab er uns doch den freien willen um das zu wählen(fehler)
Es geht um die Entrüstung wegen der dort begangenen Frevel (heute würde man sagen „sexuelle Gewalt“, Menschenhandel und Lustmord). Die Geschichte wird erzählt, damit solche niederen Beweggründe unterbleiben – ein abschreckendes Beispiel.

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Es gibt 1000e so fragen, und ich hör meine mutter sagen: Weist du nach Harmageddon wenn der schleier fällt und die menschen erkennen wirst du das verstehen bis dahin ist die antwort nicht für dein leben notwenidg. wichtig ist nur das du andere behandelst wie du es möchtest das sie dich behandeln und du nicht nachtragend bist wenns mal nicht so ist.
Na ja, man kann schon einiges mehr sagen; aber dazu muss man sich schon den Rat von Leuten holen, die die Heilige Schrift kulturhistorisch besser einordnen können. Man muss auch ehrlicher sein und zugeben: Diese oder jene Geschichte verstehe ich nicht. Die lege ich zunächst einmal beiseite.

(13-12-2009, 16:43)Athechrist schrieb: Beim besten willen aber für diese erkenntnis brauche ich keinen gott keine kirche die Kriege segnet(Christen 1990er) Keine standart steuer. keine pfaffen die in ihrer gemeinde sammeln um sich ihr dach erneuer zu lassen(privat...) keinen brief der doch bitte die offenen 1€,10 an kirchensteuer einverlangt die zuwenig waren. Dazu braucht man nur Herz und Hirn und das gibt uns die Natur.
Gegenfrage: Hast du schon einmal mit einem Theologen – einem Pfaffen, wie du abfällig schreibst, wirklich gesprochen? Möglichst mit mehreren? Welche Kirche hat in der Jetztzeit einen Krieg gesegnet oder Waffen? Hast du schon in kirchlichen Gruppen mitgemacht, einen Bibel- oder Gesprächskreis besucht?
Also: Man braucht eben für die ethischen Fragen eben nicht allein das stille Kämmerlein und die Natur. Außerdem macht es Spaß, die geheimnisvollen Legenden der Bibel auseinander zu nehmen und zu lernen, was damit gemeint war – und was man in der heutigen geistigen Landschaft damit machen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Wie ernst kann man religionen nehmen? - von Athechrist - 13-12-2009, 16:43
RE: Wie ernst kann man religionen nehmen? - von Dornbusch - 14-12-2009, 06:01
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