20-12-2009, 20:27
(20-12-2009, 19:07)alwin schrieb: Ging es hier nicht um den mitteleuropäischen Raum? So habe ich es jedenfalls verstanden
davon hat antechrist nichts geschrieben, also hab ich ihn auch nicht so verstanden. er hat bestimmte, äh, mißstände angesprochen - "hexen" in afrika brennen auch nicht weniger schmerzhaft als in mitteleuropa. auch nicht, wenn der zugrundeliegende glaube aus mitteleuropa stammt
ich muß mir aber ankreiden lassen, den link nicht sorgfältig gewählt zu haben. daß der moderne hexenwahn in afrika durchaus christliche bezüge hat, ist hier http://www. taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/irgendwann-glauben-sie-selbst-daran/ nachzulesen:
"Mitten im Gottesdienst wurde ich plötzlich als Hexe bezeichnet. Meine Eltern glaubten der Prophetin. Zu Hause wurde ich geschlagen und bekam kein Essen mehr. Eines Tages übergoss mich mein Vater mit Benzin aus dem Tank seines Mopeds und zündete mich an. Drei Tagen ließen meine Eltern mich auf dem Boden liegen, ohne meine Wunden zu behandeln. Als mein Vater drohte, es noch einmal zu tun, bin ich weggelaufen."
Zwei Jahre ist das her. Heute ist Gerry zehn Jahre alt. Mit mattem Blick rattert er seine Geschichte herunter. Er erinnert sich an jedes Detail. Inzwischen lebt er in einem Rehabilitationszentrum mit 144 anderen vermeintlichen kleinen Hexen. Etwa ein Drittel sind Jungen, der Rest Mädchen
...
Gerry zeigt sein durch Brandwunden verunstaltetes Gesicht. "Mein Vater und meine Mutter sind nicht schlecht", beschwört er. "Sie hatten wirklich Angst vor mir. Sie sind nicht schuld. Die Prophetin ist schuld." Ob Prophetin oder Prediger - die selbsternannten Führer der zahlreichen evangelikalen Sekten und Kirchen in Nigeria geben sich wohlklingende Namen
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Ekemini Abi hat weniger Hemmungen. An beiden Fußgelenken hat das Seil, mit dem sie eine Woche lang an einen Baum gefesselt war, tiefe Narben hinterlassen. "Mein Vater und die Kirchenältesten glaubten, ich sei eine Hexe
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Dem Betreuer Monday Udo ist das peinlich. Der pensionierte Buchhalter erkennt die Verfolgung von Kindern als neues Phänomen. "Im traditionellen Glauben kam es zwar immer wieder vor, dass Erwachsene als vermeintliche Hexen verfolgt wurden, aber noch nie hat man so vielen Kindern Hexerei angehängt", sagt er.
Die Hexenjagd eskalierte, als die Schauspielerin Helen Ukpabio den äußerst populären Film "Das Ende des Bösen" machte. Er erzählt von besessenen Kindern und wie die Liberty-Kirche gegen Bezahlung das Böse vertreibt. Gegründet wurde diese Freikirche von der Schauspielerin selbst. Deswegen ist Monday Udo so entsetzt über den Berufswunsch der kleinen Deborah
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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