30-12-2009, 01:00
(29-12-2009, 22:54)Witch of Hope schrieb: Bedeutet das nun, das Christus als Mensch existierte, aber nicht der Sohn Gotts war? Das die ersten Christen die Geschichte des Horus auf Christus münzten? Was bedeutet das für christliche Kirchen? Verlieren sie nicht damit ihre Legetimation?
Zu Lebzeiten war Jesus ein jüdischer Rabbiner, mit einer Jüngerschar, der von Ort zu Ort zog und seinen Glauben verkündete, mit Kranken sprach, ihnen die Hände auflegte und sie möglicherweise heilte. Das war damals ein gängiges Verfahren.
Er selbst bezeichnete Gott als seinen "Papa" (abba), was für einen frommen Juden nichts Ungewöhnliches war. Die Geburtsgeschichte Jesu zählt zu den Legenden, die die besondere Verehrung durch seine Anhänger und Nachfolger ausdrückte. Das gehörte in der Antike zum guten Ton.
Zum Gottessohn wurde Jesus durch Auferstehung und Ausschüttung des heiligen Geistes - ein Glaubenskonstrukt nach seinem gewaltsamen Ableben. Es kann also durchaus sein, dass die Verehrung des Christus an antike Sagen "angeschlossen" wurde, in erster Linie aber an den Messias-Glauben des Judentums.
Für die Kirchen bedeuten die Horusmythen gar nichts. Diese Dinge sind so oder so ähnlich (sogar mir als kleinem Kirchenlicht) bekannt.
Die Legitimation der Kirchen geht auf den Auftrag Jesu an den Apostel Petrus zurück, die Jüngerschar zu vergrößern und zu organisieren. Das hat mit Vorgängermythen nicht das Geringste zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard