31-12-2009, 16:21
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Du schreibst, daß mein Gottesbild vor allen anderen stark abweicht und dann schreibst Du von alten Phrasen. Beißen sich diese beiden Behauptungen nicht einwenig?
Nein, denn bis auf deine Ansicht, dass Gott des öfteren im Irrtum ist, hat man deine Thesen größtenteils so oder ähnlich auch schon von anderen gehört.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Ich weiß, wie schwer es ist, im Anblick dieser überwiegend wunderbaren Welt mit den lebenden Wunderwerken der Pflanzen und Tiere und, last but not least, der Menschen, anzunehmen, daß Gott nicht fehlerfrei ist.
Nicht aus der Sicht eines Menschen, der davon überzeugt ist, dass die Natur sich durch die Evolution zu dem entwickelt hat was sie jetzt ist.
Und sie ist keineswegs überwiegend wunderbar sondern angefüllt mit Fehlern und Notlösungen. Schön anzusehen ist sie trotzdem, aber auch das liegt an der Evolution.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Zwei Seelen wohnen in meiner Brust. Die eine ist entzückt über die Blumen meines Gartens, die andere entsetzt über die Mordtaten der Menschen an der Natur und...
Das muß aber nicht daran liegen, dass Gott in dir (und allem anderen) "wohnt", sondern möglicherweise daran, dass dir Blumen gefallen und Mordtaten eben nicht.
Es könnte mit deiner Gott-These zusammenhängen, als wahrscheinlicher sehe ich aber, dass es allein mit unserem Geist (Psyche) zu tun hat.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Genau das tut das Christianentum nicht, und zwar aufgrund einer einzigen Wahrheit: Gott wohnt in allen Lebewesen, und also ist er niemals unbeteiligt.
Dann kann es aber kein besonders "göttlicher" Gott sein wenn er alle unsere Fehler auch hat.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Er ist mindestens zur Hälfte an den Gottesgeschenken beteiligt, von denen der hochmütige Mensch behauptet, daß er sich das selbst geschenkt hat und daß er deswegen Gott für seine Kraft und für seinen Fleiß nicht zu danken braucht. Komisch, für das tägliche Brot danken die abrahamitischen Religionen Gott, aber für ihre Fähigkeiten und Talente, die in ihnen wohnen, nicht.
Hast du schon einmal die Psalmen gelesen?
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Vor 4 Millionen Jahren überreicht Gott den Menschen den Apfel vom Baum der Erkenntnis und überträgt damit einen kleinen Teil seiner Verantwortung auf den Menschen.
Welche Verantwortung?
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Du fragst nach dem Bild von "meinem" Gott, das ich im Kopf habe.
Genau das ist der Trugschluß. Mein Bild von Gott ist kein Bild aus meinem menschenzentrierten Kopf, sondern ist überwiegend ein Bild aus meinem Herzen, das vom Blut der Schöpfung durchströmt wird.
Nun gut, dann versuch mir doch mal dein Bild von Gott aus deinem menschenzentrierten Herzen zu erklären.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Descartes hat gesagt: Cogito ergo sum. Ich als Christianer sage: Ich fühle, also glaube ich.
Und was fühlst du?
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Du fragst mich, warum ich glaube, daß Gott halb in jedem Menschen wohnt. Das ist eine typisch menschenzentrierte Frage, die nach der Hälfte fragt, allerdings genauso menschenzentriert, wie meine Feststellung, daß es die Hälfte sein könnte.
Du weichst meiner Frage aus, es geht nicht darum, ob´s die Hälfte oder
7-8/16 sind sondern darum, wie du darauf kommst, dass es überhaupt so ist.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Aber eines weiß ich bestimmt: Die Behauptung eines Menschen, seine Kraft und sein Fleiß stammen nur von ihm selbst und für diese Fähigkeiten braucht es keinen Gott, diese Behauptung ist falsch.
Und woher glaubst du dieses zu wissen?
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Auch das ist typisch für die menschenzentrierten Fragen: Immer nur wird gefragt, wieso Gott im Menschen wohnt, dabei sagt das Christianentum ganz deutlich, daß Gott in allen Lebewesen wohnt.
Naja, die Anwesenheit und Tätigkeit Gottes in einer Flechte im Hochland von Patagonien ist mir halt ziemlich schnuppe, was manche Menschen (und somit, nach deiner Überzeugung, Gott mit ihnen) tun dagegen nicht
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Glauben die Menschen wirklich, daß Tiere nur angetrieben werden von menschlich erkenntnisfähigen Faktoren, wie zum Beispiel Hunger und Durst ?
Jo, kommt vom Selbsterhaltungstrieb.
Den Fortpflanzungstrieb nicht zu vergessen.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Der Einzeller, der angeblich von nichts weiß, weiß aber doch, wie er überleben kann ? Woher hat er dieses "Wissen " ?
Er tut, was er tut, wenn´s das richtige ist, überlebt er, wenn nicht, stirbt er. Ganz einfach:
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Wollen die Menschen erklären, was sie nicht erklären können ?
Ja, so sind die Geisteswissenschaften entstanden.
(30-12-2009, 18:43)VolkersList schrieb: Du sagst, die Natur drängt ihre Lebewesen nicht, da sie nichts für ihre Veränderungen kann.
Aber wer, bitte, kann etwas für die Veränderungen der Natur ???
Niemand, Sie geschehen einfach.
Beste Grüße, K - G - B