04-01-2010, 11:24
(04-01-2010, 10:42)Jakow schrieb:(02-01-2010, 06:21)Witch of Hope schrieb: Das stimmt nicht, denn die Juden sahen Homosexualität nie als Sünde an.Das kommt darauf an, was man darunter genau versteht. Sex zwischen Männern ist im (orthodoxen) Judentum eindeutig verboten. Selbst das liberale Judentum sieht es nicht viel anders, überlässt es aber dem Einzelnen, wie er damit umgeht
ist das wirklich so, daß auch liberale juden sex zwischen männern als sünde bzw. verboten ansehen?
Auch wenn das Meinungsbild immer noch breit gestreut ist: es hat sich viel getan in der jüdischen Bewertung von Lesben und Schwulen. Und die Auseinandersetzung um eine zeitgemässe Betrachtung des Themas war heftig. Heute nehmen die progressiven Rabbinerseminare in Los Angeles, Jerusalem, Cincinnati, Philadelphia, London, New York und Potsdam offen lesbische Jüdinnen und schwule Juden als Kandidaten für das geistliche Amt auf. Die Zentralkonferenz amerikanischer Rabbiner als weltweit größter Berufsverband schützt die Rechte ihrer homosexuellen Mitglieder. Die in der Union zusammengeschlossenen liberalen jüdischen Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz freuen sich über schwule und lesbische Mitglieder als Bereicherung und Bestandteil einer religiösen jüdischen Gemeinschaft
...
In liberalen Synagogen gibt es seit Ende der sechziger Jahre die Bereitschaft, das Thema im Licht moderner Erkenntnisse neu zu untersuchen. Woran liegt das? Das Umfeld der Frage hat sich erheblich gewandelt. Nach gegenwärtigen medizinischen Erkenntnissen ist Homosexualität oft eine Anlage, die die betreffende Person seit ihrer Geburt hat. Die Mehrheit aller homosexuellen Menschen hat in dieser Hinsicht keine Wahl und betrachtet ihre Anlage als naturgegeben. Man schätzt, dass etwa 5 - 10% der Bevölkerung homosexuell sind und es gibt keinerlei Anzeichen, dass der jüdische Anteil hier eine Ausnahme bildet. Daher wäre es falsch, diejenigen, deren Homosexualität zu ihrem natürlichen Leben gehört, als sündhaft zu betrachten. Sie sind, wie sie geboren wurden und können Genesis 1,27 paraphrasieren: "Als Mann und Frau schuf er mich"
http:// glbt-news.israel-live.de/religion/podet.htm
(04-01-2010, 10:42)Jakow schrieb: Hierdurch kommt dann der Konflikt zustande, welcher es
auch warum es "homosexullen Juden nicht so einfach gemacht" wird, beschreibt rabbi podet:
Trotz dieser vernünftigen Erklärung tun sich viele heterosexuelle Menschen äußerst schwer mit dem Thema Homosexualität. Dies ist zum einen das Ergebnis einer angeborenen Abneigung denen gegenüber, die anders als man selbst sind und deren Lebensstil das "normale Muster" von Fortpflanzung und Familienleben verlässt. Außerdem stützt sich die Abneigung auf einer Reihe von unbegründeten Vorurteilen, zum Beispiel der Annahme, Homosexuelle seien generell pädophil. Diese Verallgemeinerung ist genauso unberechtigt wie jene, alle heterosexuellen Männer würden Mädchen vergewaltigen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

