06-01-2010, 06:38
Ich verstehe denTitel folgendermaßen:
Im AT gab es Regeln, an die sich jeder Jude zu halten hatte. Viele davon stehen z.B. in Levitikus. Unterteilt wurden sie wie folgt:
* Moralische Gesetze wie z.B. die 10 Gebote
* Zivile Gesetze, die das Zusammenleben regeln sollten
* Gesundheitsgesetze (z.B. über Aussatz)
* Zeremonialgesetze, wie z.B. alle Opfergesetze
Alles bei den Zeremoniealgesetzen drehte sich um den Messias, den die Juden erwarteten. Diese Gesetze besagten, welches Opfer bezahlt werden mußte, um von Sünden rein zu sein, wozu oft ein Lamm als Sinnbild des Messias als „Lamm Gottes“ genommen wurde, welches die Sünden der Welt aus dieser entfernen sollte. Mit dem Tod Jesu, so die christliche Auffassung, würde seine Bedeutung verschwinden, da Jesus dieses Gesetz erfüllen würde.
Weitere Regeln damals waren:
§ 3. Mose 18:6ff; 20:11ff: Nicht die Geschlechtsmerkmale eines nahen Verwandten aufdecken
§ 3.Mose 18:9: Kein Sex während der Mens
§ 3. Mose 18:21; 20:1: Kinder keinem heidnischen Gott opfern (Moloch)
§ 3. Mose 20:9: Eltern nicht verfluchen
§ 3. Mose 19:19: Kein Mischgewebe tragen (wie Polyester oder Baumwolle)
§ 3. Mose 19: 28: Keine Tatoos machen lassen
Manche dieser Regeln machten damals Sinn, und machen es auch heute. Einige fanden sogar ihren Weg in staatliche Gesetze. Anderehingegen haben sich überholt.
In Galatien predigten jüdische Christen etwas anderes, als Paulus predigte. Sie forderten nämlich von den Heidenchristen, dass diese, damit Gott sie akzeptierte, die jüdischen Gesetze halten sollten. Paulus Reaktion ist ein Brief, indem er klar macht, das man nur durch den glauben an Christus gerechtfertigt wird, und berichtet von dem Konzil der Apostel in Jerusalem, diesen Grundsatz verteidigte, und das auch gegen seinen Kollegen Petrus, der sich zunächst auch nicht an die jüdischen Gesetze gehalten hatte, dann aber wegen der Judenchristen wieder umgeschwenkt war (ein antiker Wendehals sozusagen), und deswegen von Paulus gemaßregelt wurde.
Kernaussagen dieses Briefes sind:
1. Durch den Glauben an Jesus ist man gerechtfertigt (Galater 2:16)
2. Käme Gerechtigkeit durch das Gesetz, wäre Christus umsonst gestorben (Galater 2:21)
3. Jesus hat durch seinen Tod die Menschen vom Gesetz freigekauft (Galater 3: 10-13)
4. Nur Glauben an Jesus bringt Leben (Galater 3: 21 und 22)
5. Will man durch das Gesetz gerechtfertigt werden, wird man von Jesus abgetrennt und fällt aus der Gnade Gottes (Galater 5:4)
Paulus geht im Galaterbrief noch weiter. Er spricht vom GANZEN Gesetz, also nicht nur das Zeremonialgesetz, sondern auch vom Zivil-, Gesundheits- und Moralgesetz.
Das Moralgesetz gilt also nicht für Christen, um gerecht vor Gott zu sein. Ist es etwa nicht mehr der Wille und das Gesetz Gottes?
Nur teilweise.
Gesetze wie „Du sollst nicht stehlen“, müssen hinter dem Grundsatz zurückstecken „Not kennt kein Gebot“, denn nur durch Diebstahl konnten im frierenden und hungernden Nachkriegsdeutschland Menschen überleben, wenn es nötig ist, aber sonst sind sie immer noch gültig, und sei es „nur" im Strafgesetzbuch.
Oder was ist mit „Du sollst nicht töten“, wenn ein Tyrannenmord viele unschuldige Leben retten kann?
In den Moralgesetzen der antiken Juden ging es vor allem um eine persönliche Beziehung mit Gott, und nicht darum, sklavisch Gesetzen zu folgen. Es ging darum, vom Gesetz frei zu sein.
Das „neue“ Gesetz, das Jesus den Christen gab, wird in diesem Satz zusammengefasst:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Daran hängt alles! Jesus selbst redete davon, als er das sagte:
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13:34und 35)
Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe (Johannes 15:12))
Und Paulus schrieb an die Römer:
Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren", und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Wort zusammengefasst: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Die Liebe tut demNächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römer 13:8-10)
Alle diese Stellen zeigen Christen, dass für sie das Gesetz nicht gilt, ist es durch das Sühnopfer doch erfüllt Aber es sagt noch mehr: Gott liebt alle seine Kinder, und, wie Römer 2: 1 zeigt, ist es die Aufgabe von
Christen, einander zu lieben und nicht zu verurteilen.
Im AT gab es Regeln, an die sich jeder Jude zu halten hatte. Viele davon stehen z.B. in Levitikus. Unterteilt wurden sie wie folgt:
* Moralische Gesetze wie z.B. die 10 Gebote
* Zivile Gesetze, die das Zusammenleben regeln sollten
* Gesundheitsgesetze (z.B. über Aussatz)
* Zeremonialgesetze, wie z.B. alle Opfergesetze
Alles bei den Zeremoniealgesetzen drehte sich um den Messias, den die Juden erwarteten. Diese Gesetze besagten, welches Opfer bezahlt werden mußte, um von Sünden rein zu sein, wozu oft ein Lamm als Sinnbild des Messias als „Lamm Gottes“ genommen wurde, welches die Sünden der Welt aus dieser entfernen sollte. Mit dem Tod Jesu, so die christliche Auffassung, würde seine Bedeutung verschwinden, da Jesus dieses Gesetz erfüllen würde.
Weitere Regeln damals waren:
§ 3. Mose 18:6ff; 20:11ff: Nicht die Geschlechtsmerkmale eines nahen Verwandten aufdecken
§ 3.Mose 18:9: Kein Sex während der Mens
§ 3. Mose 18:21; 20:1: Kinder keinem heidnischen Gott opfern (Moloch)
§ 3. Mose 20:9: Eltern nicht verfluchen
§ 3. Mose 19:19: Kein Mischgewebe tragen (wie Polyester oder Baumwolle)
§ 3. Mose 19: 28: Keine Tatoos machen lassen
Manche dieser Regeln machten damals Sinn, und machen es auch heute. Einige fanden sogar ihren Weg in staatliche Gesetze. Anderehingegen haben sich überholt.
In Galatien predigten jüdische Christen etwas anderes, als Paulus predigte. Sie forderten nämlich von den Heidenchristen, dass diese, damit Gott sie akzeptierte, die jüdischen Gesetze halten sollten. Paulus Reaktion ist ein Brief, indem er klar macht, das man nur durch den glauben an Christus gerechtfertigt wird, und berichtet von dem Konzil der Apostel in Jerusalem, diesen Grundsatz verteidigte, und das auch gegen seinen Kollegen Petrus, der sich zunächst auch nicht an die jüdischen Gesetze gehalten hatte, dann aber wegen der Judenchristen wieder umgeschwenkt war (ein antiker Wendehals sozusagen), und deswegen von Paulus gemaßregelt wurde.
Kernaussagen dieses Briefes sind:
1. Durch den Glauben an Jesus ist man gerechtfertigt (Galater 2:16)
2. Käme Gerechtigkeit durch das Gesetz, wäre Christus umsonst gestorben (Galater 2:21)
3. Jesus hat durch seinen Tod die Menschen vom Gesetz freigekauft (Galater 3: 10-13)
4. Nur Glauben an Jesus bringt Leben (Galater 3: 21 und 22)
5. Will man durch das Gesetz gerechtfertigt werden, wird man von Jesus abgetrennt und fällt aus der Gnade Gottes (Galater 5:4)
Paulus geht im Galaterbrief noch weiter. Er spricht vom GANZEN Gesetz, also nicht nur das Zeremonialgesetz, sondern auch vom Zivil-, Gesundheits- und Moralgesetz.
Das Moralgesetz gilt also nicht für Christen, um gerecht vor Gott zu sein. Ist es etwa nicht mehr der Wille und das Gesetz Gottes?
Nur teilweise.
Gesetze wie „Du sollst nicht stehlen“, müssen hinter dem Grundsatz zurückstecken „Not kennt kein Gebot“, denn nur durch Diebstahl konnten im frierenden und hungernden Nachkriegsdeutschland Menschen überleben, wenn es nötig ist, aber sonst sind sie immer noch gültig, und sei es „nur" im Strafgesetzbuch.
Oder was ist mit „Du sollst nicht töten“, wenn ein Tyrannenmord viele unschuldige Leben retten kann?
In den Moralgesetzen der antiken Juden ging es vor allem um eine persönliche Beziehung mit Gott, und nicht darum, sklavisch Gesetzen zu folgen. Es ging darum, vom Gesetz frei zu sein.
Das „neue“ Gesetz, das Jesus den Christen gab, wird in diesem Satz zusammengefasst:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Daran hängt alles! Jesus selbst redete davon, als er das sagte:
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13:34und 35)
Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe (Johannes 15:12))
Und Paulus schrieb an die Römer:
Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren", und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Wort zusammengefasst: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Die Liebe tut demNächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römer 13:8-10)
Alle diese Stellen zeigen Christen, dass für sie das Gesetz nicht gilt, ist es durch das Sühnopfer doch erfüllt Aber es sagt noch mehr: Gott liebt alle seine Kinder, und, wie Römer 2: 1 zeigt, ist es die Aufgabe von
Christen, einander zu lieben und nicht zu verurteilen.