11-01-2010, 23:27
Hallo Gundi,
die Heisenbergsche Unschärferelation heißt nicht, dass im (lokalen) Universum irgendeine Unordnung herrsche. Das ist leider eine sehr 'laienhafte' Interpretation, wenn sie nicht direkt falsch ist.
Die Unschärferelation besagt, dass bestimmte Paare von Bestimmungsgrößen nicht zugleich mit gleicher Präzision gemessen bzw. beobachtet werden können. Man kann mit einer dafür ausgelegten Apparatur z. B. nur den Impuls präzise messen, nicht aber zugleich den Ort eines Teilchens. Dasselbe gilt für die Energiedichte (eines Feldes) und die Dauer einer Zustandsänderung.
Man muss sich dies wie beim Kaufmann vorstellen: Der Physiker verlangt nach einer Information. Diese aber muss er erkaufen durch Hergabe einer anderen Information. Beides geht nicht.
Daran ist nichts Chaotisches, sondern nur ein Gleichgewicht zwischen Wissen und Unkenntnis.
Des Weiteren kann man in der Physik nicht alles voraus berechnen. Das ist ein "klassischer Irrtum", der in der Tat einigen Physikern Ende des 19. Jahrhunderts unterlaufen ist.
In der Phaenomenta, Peenemünde befindet sich ein Pendel aus mehreren leicht beweglichen Armen an einer Scheibe, das sich chaotisch (unvorhersehbar) bewegt.
So seltsam es klingt: Auch in der Kerzenflamme ist zwar die Gesamterscheinung aus Gleichgewichtsbedingungen berechenbar, aber nur statistisch. Die einzelnen Volumenelemente einer Flamme bewegen sich nachgewiesenermaßen chaotisch.
Gleichwohl liegen unserer (lokalen) Welt Ordnungsprinzipien zugrunde, die auch in diesen speziellen Fällen gelten. Wir müssen auseinander halten: "feststellbare Ordnung" und "chaotische Systeme". Salopp formuliert: Es gibt physikalische Systeme, die sich geordnet ins Chaos stürzen (und dabei im Alltag nicht einmal besonders auffallen, wie das Verhalten von Flammen zeigt).
Das bedeutet, dass die Berechenbarkeit nicht über die Ordnung entscheidet, bzw. Ordnung nicht bedeutet, dass zukünftiges Verhalten voraus berechenbar sei.
Einstein mochte die Quantenphysik nicht, daher sagte er mal in einer Diskussion: "Gott würfelt nicht". Daran ist richtig, dass das (lokale) Universum bestimmten Ordnungsprinzipien gehorcht. Daran ist falsch, dass man alles (mit beliebiger Präzision) voraus berechnen könne.
die Heisenbergsche Unschärferelation heißt nicht, dass im (lokalen) Universum irgendeine Unordnung herrsche. Das ist leider eine sehr 'laienhafte' Interpretation, wenn sie nicht direkt falsch ist.
Die Unschärferelation besagt, dass bestimmte Paare von Bestimmungsgrößen nicht zugleich mit gleicher Präzision gemessen bzw. beobachtet werden können. Man kann mit einer dafür ausgelegten Apparatur z. B. nur den Impuls präzise messen, nicht aber zugleich den Ort eines Teilchens. Dasselbe gilt für die Energiedichte (eines Feldes) und die Dauer einer Zustandsänderung.
Man muss sich dies wie beim Kaufmann vorstellen: Der Physiker verlangt nach einer Information. Diese aber muss er erkaufen durch Hergabe einer anderen Information. Beides geht nicht.
Daran ist nichts Chaotisches, sondern nur ein Gleichgewicht zwischen Wissen und Unkenntnis.
Des Weiteren kann man in der Physik nicht alles voraus berechnen. Das ist ein "klassischer Irrtum", der in der Tat einigen Physikern Ende des 19. Jahrhunderts unterlaufen ist.
In der Phaenomenta, Peenemünde befindet sich ein Pendel aus mehreren leicht beweglichen Armen an einer Scheibe, das sich chaotisch (unvorhersehbar) bewegt.
So seltsam es klingt: Auch in der Kerzenflamme ist zwar die Gesamterscheinung aus Gleichgewichtsbedingungen berechenbar, aber nur statistisch. Die einzelnen Volumenelemente einer Flamme bewegen sich nachgewiesenermaßen chaotisch.
Gleichwohl liegen unserer (lokalen) Welt Ordnungsprinzipien zugrunde, die auch in diesen speziellen Fällen gelten. Wir müssen auseinander halten: "feststellbare Ordnung" und "chaotische Systeme". Salopp formuliert: Es gibt physikalische Systeme, die sich geordnet ins Chaos stürzen (und dabei im Alltag nicht einmal besonders auffallen, wie das Verhalten von Flammen zeigt).
Das bedeutet, dass die Berechenbarkeit nicht über die Ordnung entscheidet, bzw. Ordnung nicht bedeutet, dass zukünftiges Verhalten voraus berechenbar sei.
Einstein mochte die Quantenphysik nicht, daher sagte er mal in einer Diskussion: "Gott würfelt nicht". Daran ist richtig, dass das (lokale) Universum bestimmten Ordnungsprinzipien gehorcht. Daran ist falsch, dass man alles (mit beliebiger Präzision) voraus berechnen könne.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

