12-01-2010, 12:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-01-2010, 12:47 von Hikikomori.)
(12-01-2010, 08:48)alwin schrieb: @witch
Es ist sicherlich richtig, daß Menschen, aus denen wir in den genannten Texten Überlieferungen kennen, mit dem Thema Homosexualität auf Kriegsfuß standen. Sie waren mehr oder weniger felsenfest davon überzeugt, daß diese Art der Sexualität negativ besetzt war.
Aber meiner Ansicht nach wird hier ein Zustand übergangen, daß es sich um Glaubens- u. Interpretationsüberlieferungen handelt. Selbst in meiner Jugend galt Sebstbefriedigung auch ohne religiösen Hintergründe, also aus rein medizinischer Sicht noch zum Teil als gesundheitsschädlich und moralisch verwerflich.
Wird für die Erkenntnisse von damals eine Überholung der heutigen Erkenntnisse erwartet?
Gruß
Um die letzte Frage vorwegzunehmen, es wird erwartet daß die Erkenntnisse von heute fundierter und besser sind als die von damals und daß die von früher, wenn sie denn schlechter sind verworfen werden.
Ausserdem, einmal angenommen die Medizin als Wissenschaft hätte wirklich einmal gesagt Selbstbefriedigung wäre schädlich, wieso haben Wissenschaftler wohl so etwas gesagt? Weil sie christlich, man verzeihe das Wort, korrumpiert waren. Sie waren schon mit dem Vorurteil Masturbation wäre etwas schlechtes aufgewachsen und konnten deshalb schwer unvoreingenommen denken.
Wenn ein Mensch sich auf Gott und die Natur beruft wenn er einen anderen Menschen wegen seiner Sexualität verdammt, ja gar als Verbrecher hinstellt, die niemandem schadet ausser in der Einbildung des Gläubigen, möchte ich solchen Menschen am liebsten ins Gesicht springen und ihnen 3 Tage lang so derartig den Hintern versohlen daß sie einen Monat nicht sitzen können. So wütend macht mich das.
Und dieses heuchlerische natürliche Argument das immer wieder angebracht wird, als ob es Unnatürliches überhaupt geben würde. Alles ist natürlich, unsere Fähigkeit zu lernen und damit Flugzeuge zu entwerfen und zu bauen ist genauso natürlich, also von der Natur in uns angelegt und entwickelt, wie unsere Eigenart mit Sex eben mehr zu verbinden, dabei mehr zu fühlen als nur "Nachkommen, Nachkommen, muß Nachkommen zeugen!"
Es gab mal einen brillianten, absolut genialen Mathematiker, er lebte in England Mitte des 20ten Jahrhunderts. Sein Name war Alan Turing.
Dieser Mensch war homosexuell, und nachdem es rauskam, wurde er von allen Seiten angegiftet, bespuckt, geächtet, erniedrigt, beschimpft, verspottet und auch noch, als Krönung, vor die Wahl Gefängnis oder Psychotherapie mit Östrogeneinnahme gestellt. 1954 brachte er sich um, nachdem ihm wegen der Hormone Brüste gewachsen waren und er Depressionen bekam.
Und am nächsten Tag schon saßen diesselben Menschen in der Kirche, zu Hause oder beim Kaffee und zerrissen sich die Mäuler über diesen achso bösen Menschen. Diesen Sünder der jetzt sicher, Gott sei seiner Seele gnädig, in der Hölle wegen Sodomie und Suizid schmoren muß.
Und sonnten sich selbst in der Überzeugung, geboren aus ihrem Glauben, rechtschaffene, edle Menschen zu sein die das richtige taten als sie ihn verdammten und verachteten. Das er ein Verbrecher gewesen wäre.
Wenn es wirklich eine Hölle gäbe, ich würde mich freiwillig melden die Peitsche zu schwingen, denn ich bin überzeugt daß einige dieser widerlichen, selbstgerechten Menschen dort zu finden sein würden. Und ich bin sicher es würde mir großen Spaß machen, so wütend machen mich solche Dinge.