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US-Evangelikale fördern Schwulen-Hatz
Von meiner Warte aus gesehen ist das ziemlich einfach. Wenn die absolute Wahrheit der eigenen Glaubensvorstellungen, ja der ganzen Konfession, angenommen wird darf von diesen Positionen nicht eine einzige infrage gestellt werden, denn damit würde gleichsam alles infrage gestellt.
Vor allem die Bibel und ähnliche heilige Schriften werden ja oft nicht als von Menschenhand geschaffene Überlieferungen sondern als göttliche Botschaften gesehen. Da sie das zentrale Element der meisten Religionen ausmachen müssen sie, um voll von Authorität und Inspiration zu sein, mehr sein als schlichtes Menschenwerk, mit all den Fehlern, Interpretationen, schlechten Übersetzungen, Zeitgeist und ähnlichem. Das wäre vielen wohl nicht genug, und deshalb wird auf einer wortwörtlichen Wahrheit, auf einer direkten göttlichen Inspiration ohne Raum für Mißverständnisse oder gar einer direkten göttlichen Autorenschaft bestanden.

Selbst wenn diese Ansicht durch eigenes Verständnis von Moral, ja selbstständiges Nachdenken, leicht widerlegt werden könnte wird diese Möglichkeit der Einsicht blockiert, sei es durch Verdrängung oder, häufiger, Anpassung.
Wenn man beispielsweise bemerkt daß es Stellen in der Bibel gibt die ohne daß man einen allegorischen Hintergrund postulieren könnte dem eigenen Verständnis eines guten, gütigen Gottes oder von christlichem Verhaltensgeboten zutiefst zuwiderlaufen hat man drei Möglichkeiten:

Man kommt zu dem Schluß das die Bibel eben nicht unantastbar, und somit heilig, ist und nimmt sie als der Entstehungszeit entsprungene Interpretation die nur sehr selektiv ernstgenommen werden darf. Ist bei liberalen Gläubigen allgemein und in Europa weit mehr als in den USA die bevorzugte Herangehensweise.
Häufig werden dann andere christliche Glaubensinhalte als wichtig und wahrhaftig eingestuft, solche die dem eigenen Ethikverständnis eher entsprechen. Nächstenliebe, Vergebung und ähnlich positiv besetzte, der heutigen Zeit angemessenen Begriffe. Durch diese Entscheidung nimmt man aber in Kauf jede Position kritisch zu betrachten zu müssen und gegebenfalls zu verwerfen, was den Glauben letztendlich auf seine Grundpositionen zurückwerfen und damit verwässern, ja marginalisieren kann. Letztlich alle Atheisten die nicht schon als solche erzogen wurden kommen über eine solche "Treppe" zu ihren Überzeugungen und ihrem Weltbild. Vielleicht ist sie deshalb so unbeliebt, weil geahnt wird wohin sie führt.

Zweitens, man verdrängt diese, häufig dennoch unterbewußt wahrgenommenen, Differenzen ähnlich wie ein Mensch der von einem Elternteil mißhandelt wurde seine Angst und Wut vor beziehungsweise auf diesen Menschen verdrängt und sie in andere Dinge umwandelt, in diesem Fall oft in Selbsthaß, starke Minderwertigkeitskomplexe und ähnliches. Zugebenermaßen dürfte diese Art damit umzugehen selten sein.

Die dritte Methode damit umzugehen ist meiner Ansicht nach die häufigste, Anpassung. Das Weltbild und eigene ethische Maßstäbe werden dem Unantastbaren angepasst, da die umgekehrte Herangehensweise dem Heiligen Kratzer zufügen würde was nicht erlaubt ist.
Das bei religiösen Menschen eigentlich gegen ein angeborenes ethisches Grundgerüst verstoßen wird sieht man meiner Meinung nach daran daß immer wieder Rechtfertigungen für diese Dogmen gesucht und vorgebracht werden. Kein Mensch käme auf die Idee sich für die Rettung eines Menschenlebens rechtfertigen zu wollen oder zu müssen, bei Attacken gegen Homosexuelle sieht man das andauernd. Da werden biologische, soziale, demographische, sittliche und wasweißichnoch für Gründe angeführt neben dem obligatorischen "weil es in der Bibel steht".
Das liegt zum einen sicher an dem Gegenwind der ihnen ins Gesicht bläst, aber wohl auch daran daß ihnen irgendwo tief drin klar ist daß das was sie da machen nicht in Ordnung ist.

Anpassung ist wohl besonders deshalb so einfach weil menschliche Moral zwar einen Handlungsleitfaden abgibt es aber es relativ leicht möglich ist diesen zu verlassen um anderen Maximen zu folgen. Bei Verbrechern ist das üblicherweise die eigene Bereicherung oder Haß, bei religiösen Menschen der als unantastbar empfundene Gott und alles was scheinbar von ihm kommt.


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