30-01-2010, 02:03
(29-01-2010, 23:02)petronius schrieb:(29-01-2010, 21:42)Gundi schrieb: Aber wieso ist es dann für dich nicht unlogisch, dass das Universum schon immer bestand und damit dem Kausalprinzip widerspricht, das wir ja unseren Überlegungen zugrunde legten?
einspruch
ich sage, daß das ad infinitum geführte kausalprinzip unlogisch ist (weil im unendlichen regreß mündend)
gerade deshalb gewinnt ja das konzept des "Universums, das schon immer bestand" und eben nicht vollständig der kausalität unterliegt, so an attraktivität
Zitat:Das Kausalprinzip beruht auf Logik, oder?
nein, die logik ist das medium, seine auswirkungen zu bewerten. die im falle des ad infinitum geführten kausalprinzips bezüglich einer ursache, also schöpfung, von "etwas" (als notwendige voraussetzung dessen existenz) mit hilfe der logik abzuleitenden schlüsse führen in ein unauflösliches paradoxon. was eben nicht für diese unbedingte gültigkeit des kausalprinzips spricht, vielmehr andere mögliche deutungen plausibel erscheinen läßt
Bei dieser Diskussion ist es zunächst erst einmal - wie so häufig - von höchsten Nöten, die Begriffe möglichst klar zu definieren und voneinander abzugrenzen.
Davon, was ich unter "Universum" verstehe, hängt es ab, welche Aussagen bezüglich dessen sinnvoll, plausibel oder logisch sind.
Was ist nun also mit "Universum" genau gemeint? Alles was existiert? Oder lediglich die Form, in welcher dieses Existierende sich gegenwärtig präsentiert?
Das Kausalitätsprinzip ist ein empirisch gegebenes, welches sich allerdings nur auf die Veränderungen der Form dessen bezieht, was bereits existiert. Was hingegen ein Entstehen von etwas aus nichts angeht, so können wir über einen solchen Vorgang - da er lediglich hin und wieder behauptet, nicht aber beobachtet wird - überhaupt gar nichts sagen, vor allem nicht, ob er ggf. dem Kausalitätsprinzip unterliegt oder nicht.
Momentan können wir also die Gültigkeit des Kausalitätsprinzip sinnvoll nur bezüglich der Veränderungen der Form dessen postulieren, was bereits existiert. Dass in dieser Hinsicht ein regressus ad infinitum der Logik widerspräche, kann ich allerdings nicht sehen. Denn immerhin ist ein solcher auf dem Gebiete der Königin der Logik, der Mathematik, sozusagen das Normalste der Welt...