01-02-2010, 22:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-02-2010, 22:22 von DureeTotale.)
(01-02-2010, 18:08)Dornbusch schrieb: Das wäre eine echte Katastrophe für die Atheisten! Atheisten haben ihre Daseinsberechtigung immer nur neben Theisten. Wenn da keine Theisten mehr sind, kann der Atheist auch nicht mehr sein.
In der offenkundigen Unfähigkeit, zwischen einer wertenden kritischen Würdigung der Überzeugungen und Ansichten einer Person und einer wertenden Kritik an der Person selbst zu unterscheiden, erweist du dich als überaus gelehriger Schüler des biblisch-christlichen Menschenbildes! Sehr beeindruckend - und sehr bezeichnend!
(01-02-2010, 18:08)Dornbusch schrieb: Den Atheisten ist es doch ein Anliegen, ihre Ablehnung gestalten und ausdrücken zu können. Dafür brauchen sie Vertreter theistischer Weltauffassungen.
Das ist wohl eher ein Beispiel für "Was ich selber denk' und tu', das trau' ich auch den andern zu..." Denn wie man auf den reichlich absurden Gedanken kommen kann, eine "Ablehnung" könne irgendwie erst mal eben so diffus vor sich hin "existieren", um sich erst in der Folge etwas Konkretes "auszusuchen", was sie "ablehnen" will, ist mir wirklich ein Rätsel...
(01-02-2010, 18:08)Dornbusch schrieb: Schwierig ist dabei aber, daß Kompetenz und Deutungshoheit zu Glaubensthemen bei den Gläubigen liegt, und nicht bei den Ungläubigen.
Das ist ein gröblicher Irrtum! Denn: Sobald "die Gläubigen" grundsätzliche (z.B. ethische) Forderungen, welche sie aus ihren Glaubenssätzen und -konstrukten ableiten, an die gesamte Sozialisation stellen - die nun eben einmal auch aus Anders- bzw. Nichtgläubigen besteht - müssen sie, wenn sie mit ihren Forderungen überhaupt ernst genommen werden wollen, diese nicht nur nachvollziehbar begründen, sondern sich ebenso eine hinterfragende Kritik derselben gefallen lassen.
Der Gegensatz zwischem dem Grade der Anmaßung, mit welcher insbesondere das Bibel-Christentum (in seinen verschiedensten Ausprägungen) selbst unsere angeblich so "säkularisierte" Gesellschaft mit ihren "Christliches-Menschenbild"-Moraltiäten zu dominieren sucht und der bisweilen geradezu lachhaften Mimosität, mit welcher auf substanzielle kritische Hinterfragung der Begründungen und Herleitungen jener Moralitäten reagiert wird, könnte krasser nicht sein - und im Übrigen auch nicht bezeichnender...
Ach ja: Und was die "Kompetenz" in Glaubensdingen angeht, so kann ich mich der Bemerkung nicht enthalten, dass die mit Abstand meisten Gläubigen (und da wiederum in der Regel am häufigsten diejenigen, welche den meisten Lärm um ihre Glaubens-"Weisheiten" machen) hinsichtlich tieferer Kenntnisse der historischen und argumentatorischen Grundlagen ihrer eigenen Glaubenssätze und -lehren eine überaus bescheidene Figur machen - auch das wirkt so wenig überzeugend wie es sehr bezeichnend ist...

