(03-02-2010, 22:36)Ekkard schrieb: Gleichwohl bleibt die Gottesvorstellung ein gemeindlicher Konsens und hat mit Gefühl zunächst einmal nichts zu tun
sondern womit?
etwa mit nüchtern utilitaristischen überlegungen?
Zitat:Sie generiert einfach eine Vorstellungshierarchie, die gewisse andere Vorstellungen als wichtig oder richtig definiert
aber warum tut sie das?
aus der nicht weiter reflektierten überzeugung heraus, irgendjemand müsse ja irgendwelche hierarchien aufstellen bzw. der mensch müsse sich ja irgendwelchen hierarchien unterwerfen?
oder was steckt sonst dahinter?
irgendeinen transzendenzbezug des glaubens streitest du ja vehement ab...
(03-02-2010, 22:36)Ekkard schrieb: Nein, nicht zu vergeben, zerfrisst im Laufe der Zeit das Opfer. Wir sehen doch bereits im Forum, wie ein gewisser Rechtfertigungszwang einsetzt, wenn Beiträge herab gewürdigt werden. Täter sehen doch in den seltensten Fällen ihre Schuld unmittelbar ein. Erst die Kommunikation des schuldhaften Verhaltens macht klar, dass Leid entstanden ist.
Die Hoffnung auf Kraft zur Vergebung präjudiziert doch nicht per se eine Pflicht z. B. sich in Therapie zu begeben oder den Hass zu unterdrücken. Die Frage nach einem Täter-Opfer-Ausgleich wird in deiner Darstellung nicht beantwortet. Insofern ist die Darstellung einseitig. An einem Recht (wie du schreibst) zu hassen zweifle ich gar sehr. Vorhandener Hass ist eine Tatsache; aber auf Hass gibt es kein Recht. Es mag ein Recht auf Wiederherstellung der seelischen Gesundheit geben.
Auch diese Fälle sehen wir im Forum in Klein: Da flippt jemand aus, weil er die ständigen Sticheleien und Abwertung seiner Beiträge satt hat. Und wird gesperrt: zu Recht! Es gibt kein Recht auf Ausflippen. Und dabei spielt Vergebung eine wesentliche Rolle; oder nenne es aktive Gelassenheit, aktives Schweigen, Klarmachen, warum manche Menschen so aggressiv argumentieren
ich muß zugeben, jetzt auch kurz vorm ausflippen zu stehen
du vergleichst also allen ernstes jakow mit einem opfer sexuellen mißbrauchs und mich mit dem sexualstraftäter?
nicht alles, was hinkt, ist deshalb auch schon ein vergleich. aber das hier hinkt noch nicht mal, das ist doppelt beinamputiert...
ob und wie vergebung einem opfer gut tut, hat doch nichts damit zu tun, daß ein täter seine schuld nicht einsieht. und bei einem täter-opfer-ausgleich kann es nicht darum gehen, das opfer in die bringschuld der vergebung zu nehmen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)