05-02-2010, 21:18
Lieber Ekkard,
entschuldige, daß ich mich wiederhole: Das Christianentum ist entschlossen, seine Evolutionsgeschichte nicht zu vertuschen.
Auch die Natur steht zu ihrer Evolutionsgeschichte: In den 9 Monaten der Wiederholung der vielleicht 500 Millionen Jahre dauernden Entwicklungsgeschichte des Menschen, entwickelt der menschliche Embryo rudimentäre Kiemen, obwohl er sie gar nicht braucht. Ist dieses Gedächtnis der Natur ein Gottesgesetz`? Irrt Gott in den Handlungen der Kirchenväter, als sie die Bibel in den ersten Jahrhunderten spurenlos veränderten ? Führt uns das zur These 362 ?
"Wer ist unter euch, der an ein Gottesgesetz glaubt, wenn der Mensch in den 9 Monaten seiner Entwicklung rudimentäre Kiemen entwickelt, die vielleicht aus der Zeit vor 100 Millionen Jahren stammen und Gottes Willen dokumentieren, in allem Spuren der Wahrheit zu hinterlassen ?"
Das Christianentum ist fest entschlossen, niemals die Spuren seiner Entwicklung zu tilgen und seien sie noch so nachteilig.
Dein Satz, Gott besser zu verstehen ist Aufgabe der Theologie, nicht die Aufgabe der Religion, hat mich ziemlich verwirrt.
Ist Theologie der verstandesmäßige Zugang zur Religion ?
Zunächst tut mir die Feststellung von Herbert Vorgrimmler und Karl Rahner gut, daß sich Theologie und Religion nicht unbedingt voneinander abgrenzen lassen.
Zum Gegenstand der Theologie soll der Akt und der Inhalt des christlichen und kirchlichen Glaubens gehören, der in methodischer Reflexion untersucht wird.
Weder ist das Christianentum christlich, noch ist es kirchlich. Versucht hier wieder das menschenzentrierte Denken den wild gewachsenen Blumengarten und alle wilden Unkräuter des Christianentums zu sezieren ?
Wenn überhaupt Begriffe wie Theologie und Religion sich einigermaßen dem Christianentum nähern wollen, dann nur in der Erkenntnis, daß im Christianentum Theologie und Religion identisch sind und somit eine Einheit darstellen.
Wer das gefühlte Wort nicht kennt, wird es nie erjagen. Am Anfang war das Wort ? Am Anfang war das Gefühl und nicht das Wort. Das Wort ist eine mühsame Hilfskonstruktion, Gefühle zu "erklären". Eigentlich kann es das gar nicht. Wir ringen um Worte, weil wir nicht ausdrücken können, was wir fühlen. Das Wort ist eine Blechschere, die niemals den Zauber einer Blume ergreifen kann. Worte sind Schall und Rauch im Anblick der wunderbaren Natur, die der Christianer Blüte für Blüte als Gottesgeschenk empfindet. Und das soll keine Heimat für einen Glauben sein ? Das soll keine Heimat für Liebe und Geborgenheit sein ? Wer die Gottesgeschenke des Christianentums nicht finden will oder kann, der braucht seine Thesen gar nicht erst zu lesen.
Das Wort verharrt in systemimmanenter Überheblichkeit, wenn es behauptet, am Anfang war das Wort. Das ist eine glatte Lüge. Am Anfang war das Gefühl. Das Christianentum sieht das Wort als neureichen Emporkömmling, der Gefühle in das Reich der Fantasie verbannen will.
Die Theologie behauptet, sie sei Logos von Gott, als wenn Gott keine Gefühle hätte.
Daß wir uns Menschen nennen, ist eine Überheblichkeit des menschenzentrierten Denkens, das die Heimat unserer Tiere als juristische Sache verkommen ließ.
Diesen Geist aus der Büchse des - cogito,ergo sum - will das Christianentum bis zum letzten Atemzug bekämpfen.
Es tut mir leid, ich kann nicht anders.
Volker
entschuldige, daß ich mich wiederhole: Das Christianentum ist entschlossen, seine Evolutionsgeschichte nicht zu vertuschen.
Auch die Natur steht zu ihrer Evolutionsgeschichte: In den 9 Monaten der Wiederholung der vielleicht 500 Millionen Jahre dauernden Entwicklungsgeschichte des Menschen, entwickelt der menschliche Embryo rudimentäre Kiemen, obwohl er sie gar nicht braucht. Ist dieses Gedächtnis der Natur ein Gottesgesetz`? Irrt Gott in den Handlungen der Kirchenväter, als sie die Bibel in den ersten Jahrhunderten spurenlos veränderten ? Führt uns das zur These 362 ?
"Wer ist unter euch, der an ein Gottesgesetz glaubt, wenn der Mensch in den 9 Monaten seiner Entwicklung rudimentäre Kiemen entwickelt, die vielleicht aus der Zeit vor 100 Millionen Jahren stammen und Gottes Willen dokumentieren, in allem Spuren der Wahrheit zu hinterlassen ?"
Das Christianentum ist fest entschlossen, niemals die Spuren seiner Entwicklung zu tilgen und seien sie noch so nachteilig.
Zitat:Du schriebst: "ich hielt alles, was mit Gott verflochten ist, für so unangreifbar, ..."
Ja, das ist aber trotz der Umformulierungen immer noch so. Meines Erachtens werden die Thesen ihrer Aufgabe nicht gerecht, Liebe, Geborgenheit, Wert usw., kurz Glauben zu erzeugen. Das haben Thesenpapiere so an sich. Thesen definieren den christianischen Gott. Dir mag es darum gehen, Gott besser zu verstehen. Das aber ist Sache der Theologie, nicht die Aufgabe der Religion.
Dein Satz, Gott besser zu verstehen ist Aufgabe der Theologie, nicht die Aufgabe der Religion, hat mich ziemlich verwirrt.
Ist Theologie der verstandesmäßige Zugang zur Religion ?
Zunächst tut mir die Feststellung von Herbert Vorgrimmler und Karl Rahner gut, daß sich Theologie und Religion nicht unbedingt voneinander abgrenzen lassen.
Zum Gegenstand der Theologie soll der Akt und der Inhalt des christlichen und kirchlichen Glaubens gehören, der in methodischer Reflexion untersucht wird.
Weder ist das Christianentum christlich, noch ist es kirchlich. Versucht hier wieder das menschenzentrierte Denken den wild gewachsenen Blumengarten und alle wilden Unkräuter des Christianentums zu sezieren ?
Wenn überhaupt Begriffe wie Theologie und Religion sich einigermaßen dem Christianentum nähern wollen, dann nur in der Erkenntnis, daß im Christianentum Theologie und Religion identisch sind und somit eine Einheit darstellen.
Wer das gefühlte Wort nicht kennt, wird es nie erjagen. Am Anfang war das Wort ? Am Anfang war das Gefühl und nicht das Wort. Das Wort ist eine mühsame Hilfskonstruktion, Gefühle zu "erklären". Eigentlich kann es das gar nicht. Wir ringen um Worte, weil wir nicht ausdrücken können, was wir fühlen. Das Wort ist eine Blechschere, die niemals den Zauber einer Blume ergreifen kann. Worte sind Schall und Rauch im Anblick der wunderbaren Natur, die der Christianer Blüte für Blüte als Gottesgeschenk empfindet. Und das soll keine Heimat für einen Glauben sein ? Das soll keine Heimat für Liebe und Geborgenheit sein ? Wer die Gottesgeschenke des Christianentums nicht finden will oder kann, der braucht seine Thesen gar nicht erst zu lesen.
Das Wort verharrt in systemimmanenter Überheblichkeit, wenn es behauptet, am Anfang war das Wort. Das ist eine glatte Lüge. Am Anfang war das Gefühl. Das Christianentum sieht das Wort als neureichen Emporkömmling, der Gefühle in das Reich der Fantasie verbannen will.
Die Theologie behauptet, sie sei Logos von Gott, als wenn Gott keine Gefühle hätte.
Daß wir uns Menschen nennen, ist eine Überheblichkeit des menschenzentrierten Denkens, das die Heimat unserer Tiere als juristische Sache verkommen ließ.
Diesen Geist aus der Büchse des - cogito,ergo sum - will das Christianentum bis zum letzten Atemzug bekämpfen.
Es tut mir leid, ich kann nicht anders.
Volker