07-02-2010, 18:02
(07-02-2010, 16:40)Manuel schrieb: Wo siehst Du da das große Problem? Menschen ziehen m.E. alle Trost einfach daraus, dass sie Situationen, die sie zur Verzweiflung zu treiben scheinen neu einordnen, dass sie die eigene Perspektive verändern. Dabei ist es für jeden wichtig, dass das neue Bild der Situation nicht nur besser aussieht, sondern auch noch plausibel ist. Für den einen ist es schon tröstlich zu hören, dass die schwere Krankheit ein Teil von Gottes Plan sei und womöglich ein Zeichen dafür im Paradies umso reicher belohnt zu werden.
Für den anderen ist es tröstlich ein Leben nach den eigenen Vorstellungen geführt und nichts verpasst zu haben, was er sich vorgenommen haben oder auch nur zu wissen, dass es bestimmten Menschen, die er liebt gut geht.
Aber wird nicht selbst der größte Logiker bei sehr schweren Schicksalschlägen, z.B. einer unheilbaren tödlichen Krankheit, hoffen dass es bei ihm anderes sein wird, dass bei ihm ein "Wunder" geschieht? Ich denke dass wäre nur allzu menschlich. Gerade in Extremsituationen entwickeln auch Nicht-Gläubige eine Art "Glaube", einfach nur dass sie auf das Unmögliche (z.B. Genesung) hoffen. Zumindest eine bestimmte Zeit lang denke ich.