(11-02-2010, 00:10)melek schrieb:(10-02-2010, 22:21)petronius schrieb: wissenschaft hat was mit "nachforschendem verstand" zu tun
Ja und ? Es heißt ja nicht, daß man den nachforschenden Verstand nicht benutzen darf, nur weil man etwas postuliert, das über diesen Verstand hinausgeht
warum erzählst du das mir?
es ging (eher off topic) um den artikel in der "zeit", wo es hieß:
Die Theologie kann dem nachforschenden Verstand immer wieder Einhalt gebieten, und sie tut es auch
und den habe ich als beitrag zum thema "theologie als wissenschaft" bezeichnet
Zitat:Die Postulierungen sollen schließlich auch irgendwie sinnvoll sein -und die üblichen religiösen Gottespostulierungen erfüllen ihren Sinn ja, wie man sieht-, was man von rosa Elefanten und Spaghettimonstern halt nicht behaupten kann
welche postulate zu einem als nicht faßbar und unbeschreiblich behaupteten gott könnten sinnvoll sein, gar sinnvoller als das gerede um "rosa Elefanten und Spaghettimonster", und weshalb?
nach meinem verständnis ist das postulat, gott sei durch menschlichen verstand nicht zu erfassen und entziehe sich jeder definition oder beschreibung (nur um dann seitenweise über angebliche eigenschaften und absichten bzw. den willen dieses gottes zu referieren) geradezu prototypisch nicht sinnvoll
Zitat:(10-02-2010, 22:21)petronius schrieb: tut man das denn etwa schon dadurch, daß man etwas "über die Grenzen menschlichen Verstandes liegendes" postuliert?
Wenn sich damit ein Halt, ein Fundament, an dem sich Menschen festhalten können, aufbauen lässt, dann sicherlich
aber wie soll das, bitte, gehen? wie kann ein noch so verschwurbelt ausgedrücktes "keine ahnung" (denn mehr kann über jenseits der grenzen menschlichen verstands liegendes nicht ausgesagt werden) ein fundament für was auch immer sein?
Zitat:(10-02-2010, 22:21)petronius schrieb: das tun die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten schließlich auch
Würde sie jemand ernst nehmen und seinem Weltbild zugrundelegen, dann ja
du meinst also: unsinn bleibt unsinn - außer jemand erklärt ihn für sein weltbild?
das eröffnet ja eine völlig neue sichtweise auf die "protokolle der weisen von zion"...
Zitat:Die Welt ist in ihrem Ganzen nicht faßbar und beschreibbar
mit verlaub - das ist unsinn. z.b., aber nicht nur, die wissenschaft ist mit nichts anderem beschäftigt, als damit, die welt zu erfassen und zu beschreiben. und sie ist dabei höchst erfolgreich
Zitat:Wenn man dies so akzeptiert und damit lebt, lebt man im Ungefähren
warum sollte man das so akzeptieren?
was du hier vermutlich ansprechen willst, ist, daß jede erkenntnis nur eine vorläufige sein kann. daß wissen sich erweitert und zunimmt, wobei auch irrtümer zuerst ein- und dann ausgeräumt werden. das hat aber nichts damit zu tun, daß die reale welt, mit der sich die wissenschaft befaßt, (grundsätzlich) "nicht faßbar und beschreibbar" wäre
sich etwas "sicheres" herbeizufantasieren, das in seiner erkenntnis nicht nur eine (notgedrungen) vorläufige momentaufnahme darstellt, sondern (auf absolut nicht falsifizierbare weise) ewigen bestand und unveränderbarkeit vorgaukelt (um dem "ungefähren" zu entkommen, indem man sich am eigenen transzendenten zopf aus dem morast der realität zieht) - soll das die überzeugende alternative sein?
Zitat:Wenn man sich die Welt mit einem Fundament denkt, dem "Unfassbaren" Namen und Gesicht gibt, und daran festhält, dann ergibt sich daraus rein phychologisch ein Halt
richtig. als ich laufen lernte, habe ich mich immer am eigenen hosenträger festgehalten, um nicht zu fallen. hat auch wunderbar funktioniert
aber ich bin mittlerweile keine vierzehn monate mehr alt...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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