18-02-2010, 16:44
(18-02-2010, 14:25)DureeTotale schrieb: Wir müssen uns hier nicht über die allseits bekannte Schlechtigkeit der Menschen unterhalten, sondern darüber, was diese Schlechtigkeit befördert oder hindert.
Eine "Heilige Schrift", welche es ohne größere Probleme möglich macht, jedwede Gewalt als "gottgewolltes", "heiliges" und rundum löbliches "Werk des rechten Glaubens" darzustellen und zu rechtfertigen, erachte ich in ethischer Hinsicht als ein rundum zentrales und entscheidendes Problem!
da meine ich allerdings auch mit melek, daß nicht heilige schriften, die "die allseits bekannte Schlechtigkeit der Menschen ...befördern oder hindern", das "zentrale und entscheidende Problem" darstellen. gäbe es diese schriften nicht, so würde eben irgendwas anderes beliebig ausgelegt und zurechtinterpretiert, um das eigene tun zu rechtfertigen
und es ist nun mal so, daß die muslimische welt sich nicht zu unrecht durch den westen marginalisiert, unterdrückt und ausgebeutet fühlt. wie weit in einzelnen fragen zurecht, ist eine differenziert zu beantwortende frage, und natürlich haben die muslime selbst auch einen teil verantwortungfür den zustand ihrer völker und staaten - das ist schon klar. umgekehrt aber dürfen wir nicht so tun, als gäbe es diese probleme nicht (z.b. postkolonialer abhängigkeit oder der tatsache, daß billiges öl dem westen immer noch wichtiger war als demokratie und menschenrechte) und die muslieme hätten absolut keinen grund, dem westen böse zu sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)