19-02-2010, 00:46
(19-02-2010, 00:01)melek schrieb:(18-02-2010, 22:24)DureeTotale schrieb: Bei diesen Betrachtungen die religiösen Überzeugungen der Menschen, welche in zentralen Teilen bis gänzlich ihr Welt- und Menschenbild und die Prägungen ihrer ethischen Urteilskriterien bestimmen, weitestgehend außen vor zu lassen und so zu tun, als handelte es sich dabei um unbedeutende Marginalitäten, bezeichne ich nun wieder - wenigstens - als allergröblichste Oberflächlichkeit, mit der man zu nichts weniger vordringen wird als zu den tatsächlichen "bestehenden Problemen".
Es geht nicht darum, die religiösen Überzeugungen außen vor zu lassen, sondern ihre wirkliche Rolle bei der Problematik zu erleuchten.
Religion wird als Begründung gerne vorgeschoben, ist aber nicht ursächlich.
Sie tritt hinter die gesellschaftlichen und politischen Umstände zurück bzw. wird von eben diesen geprägt, und das geht bis hin zu entsprechender Interpretation der "heiligen Schriften".
Auf der Grundlage einer solche merkwürdigen Argumentation könnte man, wenn z.B. die nationalsozialistischen Ideologie als ein schlimmes Übel bezeichnet wird, dies ebenfalls zurückweisen und entgegnen, dass diese Ideologie nur "vorgeschoben" sei und hinter die tatsächlichen gesellschaftlichen und politischen Umstände zurück träte bzw. von diesen geprägt und verursacht sei...
(19-02-2010, 00:01)melek schrieb: Die Koranverse, welche nur angemessene Verteidigung erlauben oder explizit Toleranz gegenüber anderen fordern, werden leider zu gerne übersehen.
Sowohl Koran wie auch Bibel sind von irgend einer inneren Konsistenz endlos weit enfernt, weshalb man in ihnen bekanntermaßen die allerverschiedensten "Verse" finden kann. Das Problem ist, dass Bibel und Koran von den jeweiligen Gläubigen eben nicht als niedergeschriebenes Menschenwort, sondern als Gottes Wort angesehen werden, dass beide Schriftwerke keine wirklich gewaltlose Botschaft verkünden, und dass man aus ihnen nach Belieben wie aus einem Steinbruch entnehmen oder übersehen kann, was immer einem gerade passt - um es anschließend als "Wort Gottes" feilzubieten.

