21-02-2010, 22:14
(21-02-2010, 01:52)Al-Haitam schrieb: Es geht ja um HÖHERentwicklungbei der Evolution. …Vielleicht ist ein Programmierer hier, der Computerprogramme schreibt? Möge er uns erklären, wie Störungen zur Komplexitätssteigerung des Programmes führen?? Es ist IMMER eine Intelligenz notwendig, für irgend eine Form der Komplexitätssteigerung. Meine Meinung ist, dass es in der Natur allgemein und speziell in der Organismenwelt Planung gibt.
Die Lebewesen erzeugen Varianten; oder anders ausgedrückt: Geschwister sind nicht gleich. Die Gene werden in verschiedener Weise zusammen gesetzt und durch Fremd-DNA ergänzt, ein sehr seltsames Verhalten auf der Ebene der Bio-Moleküle, welches zuerst bei Bakterien beobachtet wurde.
Eine gezielte Höherentwicklung steckt in der Theorie nicht drin. Aber sie ergibt sich, wenn die Umwelt Anpassungen verlangt, die nur von wenigen Exemplaren einer Spezies geleistet werden können.
Das Beispiel mit den Computerprogrammen hinkt, weil (heutige) Computer keine autonomen Systeme sind, sprich: sie sind a priori als Systeme konzeptioniert, die den planenden Menschen voraus setzen.
Daraus zu schließen, dass dies auch für autonome Systeme, gar für das ganze Leben gelte, ist philosophisches Harakiri.
Du hast einen sehr wichtigen Satz geschrieben: „… ist ja in Ordnung wenn du mir was erklären willst, nur klappt das nicht so gut“.
Die Erklärung dazu ist einfach: Du nimmst an keiner Stelle deiner Argumente die weltanschauliche Brille von der Nase. Du scheust dich auch nicht, ganz abenteuerliche Aussagen als wahr zu unterstellen. Betrachte eine wissenschaftliche Theorie einfach nur als Zusammenfassung von Detail-Kenntnissen, trage keine weltanschaulichen Ansichten in eine Theorie, und wir werden keine Probleme miteinander haben.
(21-02-2010, 01:52)Al-Haitam schrieb: Wenn im Labor lebende Zellen aus unbelebter Materie entstehen, die drei Grundmerkmale von Leben aufweisen,Diese Aussage zeigt, dass du an Wissenschaft Erwartungen heran trägst, die weltanschaulicher Natur sind. Das leistet die Wissenschaft nicht. Die gegenwärtige Theorie, die hier kurz als „Evolution“ bezeichnet wurde, sagt nichts zur Entstehung des Lebens, sondern fasst nur die Details der Arten aus verschiedenen Erdzeitaltern in der Form eines Stammbaums (oder eines rückwärts laufenden Films) zusammen.
sinnvolle Interaktion, (Intelligenz) Stoffwechsel und Reproduktion, dann könnte man von der Tatsache der Evolution sprechen.
Alles, was du ansonsten gegen Evolution ins Feld führst, widerspricht den Tatsachen, insbesondere weil du weltanschaulich (glaubensmäßig) argumentierst.
Dir passt glaubensmäßig nicht, dass es eine Verbindungslinie unseres Organismus ins Tierreich gibt. Die Ähnlichkeiten sind aber da. Sie zu ignorieren, bedeutete aber die Theorie allein aus dem Glauben heraus zu beschneiden. Zu was dient uns eine unvollständige Theorie?
Ethik ist eine Entwicklung innerhalb unserer Kulturen. Et voilà, auch dort ist nicht die ganze heutige Vielfalt „vom Himmel gefallen“. Man kann die kulturelle Entwicklung direkt nachlesen.
(21-02-2010, 01:52)Al-Haitam schrieb: 4- Ziellose Mutation und Selektion (trial&error) widersprechen den Gesetzen der Entropie. (1- weil sie noch nie beobachtet wurde, 2- im Labor nicht darstellbar ist, 3- vielen Naturgesetzen widerspricht)Sorry, Al-Haitam, hier sitzt du irgendwelchen obskuren Quellen auf. Es gibt ganze Entwicklungsabteilungen insbesondere in der Fluidik, die die Form ihrer Kapillaren, Mikrodüsen, Nanoschalter, Dosiereinrichtungen und Ventile ausschließlich durch evolutionäre Prozesse ermitteln. D. h. es werden Varianten erzeugt und durch die Umstände im „Chip“ selektiert. Das geht um ein Vielfaches schneller und effektiver, als Strömungsberechnungen in derart kleinen Dimensionen.
Chaosforschung liefert keine Erklärungen für Evolution, wohl aber Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik.
Von ziellosen Mutationen ist in der Evolution nicht die Rede. Das war einmal vor 50 und mehr Jahren. Es genügen variante Nachkommen und eine Menge Zeit (viele Generationen).
Auch die Anmerkung zur Entropie sind überholt. Unsere Welt(zustände) bewegen sich, soweit sie Regelmechanismen unterliegen, fernab vom thermodynamischen Gleichgewicht – und das schon seit Milliarden von Jahren. Regelungsmechanismen findet man in allen Größenordnungen. In dieser Beziehung verhält sich unsere Welt weniger wie ein chaotisches Gas sondern eher wie Fraktale.
Deine Lektüre sollte weniger die weltanschaulich selektierte Sekundärliteratur berücksichtigen, als das, was in wissenschaftlichen Sachbüchern und Zeitschriften steht.
Wissenschaftliche Theorien wenden sich nicht gegen und taugen nicht als Stütze für weltanschauliche Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

