23-02-2010, 20:21
(23-02-2010, 14:50)Gundi schrieb: Es wird Schutz gesucht vor den Problemen der realen Welt und Hoffnung in Versprechen auf eine bessere Existenz im Jenseits gegeben.
Wenn wir nun, rein hypothetisch in einer perfekten Gesellschaft leben würden, also ohne Arm/Reich, Gebildet/Dumm usw., würde dies das Aus für Religion bedeuten (so ähnlich wie es auch Marx postuliert)? Oder stellt Religion mehr da, als eine vom Menschen selbst geschaffene Zufluchtsstätte um mit seinen eigenen Problemen besser umgehen zu können?
Selbst in einer perfekten Welt (wie immer sie gestaltet sein möge) wären die Ängste der Menschen vor dem Tod nicht einfach weg. Als vernunftbegabte Wesen stellen wir uns die Frage: Was kommt danach? bei vielen verbunden mit der Nichtvorstellbarkeit der eigenen Nichtexistenz (ICH kann doch nachher nicht einfach "nicht" sein). Diesen Ängsten und Fragen widmen sich Religionen, indem sie Lösungen bieten, an denen die Menschen sich festhalten können. Sie haben eine Antwort auf die Frage nach dem "danach" und im hier und jetzt nach dem Sinn des Daseins und diese Fragen werden sich auch Menschen in einer perfekten Welt stellen.
Ob die Antworten der Religionen richtig sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber sie haben Antworten.
Beste Grüße, K - G - B

