24-02-2010, 01:20
(24-02-2010, 00:53)Ekkard schrieb: Ich sehe in der Frage nach Gewalt im Zusammenhang mit Religion ein Deutungsproblem. Wir haben eine Realität, die keineswegs eine Gleichverteilung der Güter ermöglicht. Deswegen ist es unmöglich, die Frage zu beantworten, ob eine "perfekte Gesellschaft" keine oder eine ganz und gar andere, friedfertige Religion hätte.
Lass es mich anders formulieren: Könnte es eine Gesellschaft geben, in der Religion und Glauben keine Rolle mehr spielen?
(24-02-2010, 00:53)Ekkard schrieb: In diesem Sinne stellt Religion eine Vorstellungswelt zur Verfügung, die mehr ist als eine "Zufluchtstätte" (Gundi), sogar viel mehr.
Wir dürfen nicht vergessen, dass jene Teile dieser Welt der Vorstellungen, die heute so säuberlich getrennt weiter verfolgt werden, in den archetypischen Religionen eins waren: z. B. Psychologie, Philosophie, Geschichte und Geschichten, Sachwissen und Gesetze, Mathematik und Götterlehre, Ethik und Handwerk, Pädagogik und Kult.
Aber wenn all diese Bereiche heute getrennt sind von Religion, welchen Geltungsanspruch hat sie dann deiner Meinung noch in der heutigen Zeit außer als "Zufluchtsstätte"?
Wo liegt heutzutage ihr Sinn? Ist nicht auch ihre Vormachtstellung was das Zusammenleben in der Gesellschaft betrifft abhandengekommen und eingenommen worden von Gesetzen und außerreligiösen Bestimmungen?
