26-02-2010, 17:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2010, 17:44 von Hikikomori.)
(26-02-2010, 13:50)Rao schrieb: Vielleicht ist das ja der Ansatzpunkt - wenn Fundamentalisten nur auf Heilige Schriften reagieren, dann kontere mit anderen Heiligen Schriften, je älter, desto besser, z. B. Übersetzungen des Ägyptischen Totenbuches und ähnlicher Papyri, von Keilschrifttexten oder der ältesten indischen Hauptwerke (leider sind letztere, in vernünftiger Übersetzung, extrem schwer zu finden, wenn selbst ein Bücherfreak wie ich bis jetzt noch nie darauf gestoßen bin... tät mich nämlich selber interessieren, ich kann leider kein Sanskrit.)
Hab aber auch nicht behauptet, daß es einfach ist...
Ich bezweifle ernsthaft daß das ein erfolgversprechender Ansatz wäre Rao, wenn jemand etwas nicht verstehen will dann kann man es ihm kaum begreiflich machen.
Die heiligen Schriften werden sehr subjektiv definiert, je nachdem was man sich entweder einmal ausgesucht hat(Konvertiten), als Kind beigebracht bekam(Indoktrination) oder die Gesellschaft um einen herum als maßgebend ansieht.(Gruppendruck und das Motto: Je mehr Menschen etwas glauben desto glaubhafter/"wahrer" muß dieses etwas sein)
Manche Menschen können zwar die eigenen heiligen Schriften und den eigenen Glauben durch das Alter(Seniorität, zeitlicher Bestand=wahrer/besser) als auch durch die Verbreitung(obiges Motto) als begründet ansehen, diesselben Argumente werden aber genauso wie bei allen anderen Belegen und Beweisen nicht akzeptiert sobald eine gegensätzliche Position sie vorbringt. Hier haben ergebnisorientierte oder gar ergebnisfixierte Menschen(Es muß einfach Gott sein!) keinerlei größeres Problem sich eines zweifachen Maßstabes zu bedienen, ähnlich wie Geschichtsrevisionisten, die bei ihren eigenen Argumentationen und "Belegen" häufig schon die vordergründige "Logik" und die prinzipielle Möglichkeit als der Begründung genug ansehen, von anderen Positionen jedoch Beweise sowohl in qualitativer als auch quantitativer Sicht jenseits aller Vernunft einfordern.
Ein nettes Beispiel bei dem man fast nicht weiß ob man lachen oder den Kopf gegen eine Wand hämmern möchte liefert die Kreationismus-Seite die Al-Haitam vor kurzem gepostet hat.
Zitat:Wenn also eine gewisse Komplexität vorliegt, die unbedingt notwendig ist, damit etwas funktionsfähig ist, so kann man nun ermitteln, ob die naturgesetzliche Entstehung bei diesem Komplexitätsgrad überhaupt im Bereich des Vorstellbaren liegt. Ist dies nicht der Fall (wie im Fall einer einfachen Zelle), so greift man auf das naheliegendste Erklärungsmodell zurück - Intelligenz. Manchen fällt diese Schlussfolgerung nicht leicht, da sie die Existenz des Lebens gerne ohne eine planende Instanz im Hintergrund erklären würden, aber auf solche Gefühle kann ein Wissenschaftler keine Rücksicht nehmen. Eine Erklärungsmöglichkeit im Voraus auszuschließen, kommt einer nicht erkenntnisoffenen Herangehensweise gleich, die man auch Dogmatismus nennen darf.
Er weiß es, aber er begreift nicht daß er sich an seinen eigenen Rat nicht hält und sich so der Lächerlichkeit preisgibt oder sich alternativ sogar darauf einstellen müsste daß ihm Heuchelei vorgeworfen wird.