Zitat:Du meinst also es wäre besser "Pennern" und Behinderten diese Sozialleistungen zu streichen? Da sie aber Teil unserer Gesellschaft sind ist es nun mal unsere Pflicht uns auch um diese Menschen zu kümmern.Kümmern ja, aber nicht unbegrenzt. Ich kenne eine Reihe von "Gutmenschen", die sich einbilden, Behinderte hätten alle Arten von Extrawürsten verdient (auf Staatskosten natürlich), nur weil sie behindert sind. Behinderung ist aber nur ein Zustand, sie ist weder Leistung noch Verdienst, die in irgendeiner Weise auch noch zu "belohnen" wäre.
Zitat:Nur das es dieses Kastenwesen eben doch in Form sozialer Ungleichheit gibt. Es macht schon einen Unterschied ob ich als Kind von Alkoholikern aufwachse die sich die Uni nicht leisten können oder als Kind eines Managers der mir das Geld nur so nachwirft.Ist das in Deutschland (heute!) etwa anders?
Zitat:Es ist einfach falsch dass in Amerika jeder die selben Chancen hat. Theoretisch ja, aber praktisch ist es wie in Deutschland nicht so. Da würde ich sogar die Chancengleichheit in Deutschland höher betrachten aufgrund sozialer Hilfe wie Ausbildungsförderung und dergleichen.Im Ausgangsstatement ging es bekanntlich um den Text der Verfassung. Die, wie petronius korrekt anmerkte, schon reichlich viel Jahre auf dem Buckel hat, aber bis heute moderner ist als vieles, was andere Staaten in ihrer jeweiligen Verfassung zu bieten haben (nicht ohne Grund haben viele Länder die amerikanische Verfassung als Vorlage benutzt).
Im Übrigen: wieviele deutsche Jugendliche hätten ohne besagte Ausbildungsförderung, nach "amerikanischem Muster", eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Ich glaube nicht, daß die bei echter Chancen"gleichheit" trotzdem besser abschnitten... wieder die deutsche "Kuschelmentalität", die sich in allem auf den Staat verläßt!
Zitat:Dir ist aber bewusst, dass es da wo es Sieger gibt (derjenige der eine "zündende Idee" hatte) auch Verlierer gibt? In einem System wo jeder ausschließlich auf sich selbst und sein berufliches Weiterkommen bedacht ist muss es zwangsläufig Leute geben die auf der Strecke bleiben.Wird jemand, der nicht so denkt, lange arbeitslos bleiben?
Deswegen kann ich von "anständiger" nichts erkennen. Desweiteren implizierst du dass jeder der nicht arbeitet diese "Zurücklehnen-und-der-liebe-gute-Staat-wird´s-schon-richten"-Einstellung hat. Das ist zum einen ziemlich unfair gegenüber Arbeitslosen die nicht so denken
Zitat:und zum anderen hat nun einmal nicht jeder Mensch die selben Vorraussetzungen und auch nicht die selbe Energie und auch Intelligenz um sich selbst nach oben zu arbeiten.Es soll auch Leute geben, die mit schlechtbezahlten Jobs auskommen und zufrieden sind...
Zitat: Das ist aber nun einmal Teil der menschlichen Gesellschaft. Es gibt solche und solche. Wir können aber deswegen nicht die Augen verschließen und uns nicht um diese Menschen kümmern. Der Wert eines Menschen für die Gesellschaft hängt nicht nur davon ab wie viel Geld er in die Staatskasse bringt, sondern auch wie er zu den anderen Menschen in der Gesellschaft steht. Ein Arbeitsloser kann durchaus sehr wichtig sein für seine Umgebung und die Personen mit denen er in Kontakt ist. Auch das ist wichtig für eine Gesellschaft.Genausowichtig, nehme ich an, wie die Zufriedenheit jedes Einzelnen. Und die steigt bekanntlich, wenn man eine als befriedigend empfundene (und anerkannte!) Tätigkeit ausübt, egal ob in "regulärem" Lohnverhältnis oder als "Sozialkontakt" welcher Art auch immer.

