29-03-2010, 12:43
(29-03-2010, 04:35)elwaps schrieb: Die Schöpfungslehre in wenigen Tagen wird nachvollziehbarerweise für Blödsinn gehalten.Nein, falsch! Dazu weiter unten mehr.
(29-03-2010, 04:35)elwaps schrieb: Aber wer an Gott als Erschaffer des Universums glauben will der soll das gerne tun, spricht ja nichts dagegen.Die ganze, von fundamentalistischer Seite vorgebrachte Wut gegen die Evolution beruht nachvollziehbar auf einem Irrtum. Und dies hat mit der Faktenlage gar nichts zu tun. Bildlich gesprochen, kann man die Fakten zu einem etwas ruckeligen Film auflisten und abspielen. So sieht man, wie sich das Leben auf Erden über die Jahrhunderttausende sehr allmählich verändert. Diese Veränderung verlaufen parallel zu physikalischen Änderungen der Welt also beispielsweise des Klimas oder der Verlagerung der Kontinente.
Die Evolutionstheorie unterscheidet sich vor allem in einem wichtigen Punkt von der Schöpfungslehre:
es gibt Fakten, die auf ihre Richtigkeit hinweisen und bisher keinen Gegenbeweis. Wenn sie also falsch ist, dann vermutlich nicht grundlegend, das wäre früher aufgefallen. Wie legitimiert die Schöpfung
ihren Anspruch auf Richtigkeit?
Wir bezeichnen dies alles mit "Schöpfung", was aber falsch ist.
Die "Schöpfung" ist eine rein geistige Aktivität des Menschen, nämlich die Einordnung der menschlichen Seinsweise unter eine wohl rund 7- bis 8-tausendjährige Tradition bewussten Daseins, genannt Religion. Darin sieht sich der Mensch als Gegenüber einer nicht von ihm hergestellten Welt, die aber (fast) perfekt funktioniert, und die er mitgestaltet.
Traditionell ist aber alles, was ist, das Sein also, auf einen göttlichen Willen zurück zu führen. Diese einordnende Deutung ist "die Schöpfung", in der der Mensch gottähnlich ist, weil er mitgestalten kann.
Geht man nun her und überträgt "Schöpfung" auf die geohistorische Welt- und Lebensentwicklung, dann ist es kein Wunder, wenn dabei wunderliche Ergebnisse und abstruse Denkweisen herauskommen!
Nochmals zur Erinnerung: Der Begriff "Schöpfung" bezieht sich auf den Zustand bzw. Bekenntnisstand des Menschen in seiner Tradition und nicht auf den geohistorischen Prozess des Lebens.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard