29-03-2010, 16:42
Zitat:Aber hol mal ein Eimer voller Farben und klatsch den an die Wand, die Atheisten sagen dann: Ja, kann sein, dann hast du das Bild von Monalisa, wenn du das unendlich oft wiederholst dann kommt das Bild irgend wann mal raus. So isses mit der ET.Dazu muss ich gerade noch was loswerden. Die Evolution arbeitet auf kein Ziel hin sondern entwickelt sich einfach ständig weiter,
ohne zu wissen wohin die Reise gehen wird. Daher ist der Vergleich mit der Mona Lisa falsch, niemand, der die ET anerkennt oder
wenigstens verstanden hat, würde sie mit "Krone der Schöpfung" in einem Satz erwähnen.
Ich versuche, mit einem einfachen Beispiel Verständnis zu schaffen:
Du hast eine Gruppe von Giraffen. Alle unterscheiden sich etwas, so wie jedes Lebewesen, den Menschen mit eingeschlossen,
innerhalb einer Art Unterschiede zeigt. Die kommen zu Stande, weil wir uns bei der Fortpflanzung nicht klonen sondern unsere Genome
vermischen, wobei es immer zu Abweichungen, Mutationen, kommt.
Nun haben wir also unsere Giraffen, bei denen wir uns nur auf die Länge der Hälse konzentrieren. Diese Tiere fressen Blätter von
hochgelegenen Bäumen, also ist ein besonders langer Hals ein Vorteil, weil man damit an Blätter kommt, die die kürzeren Giraffen
nicht erreichen können. Dadurch ist für die langhälsigen Giraffen die Versorgung mit Nahrung eher gesichert als für die mit
den kurzen Hälsen. Also sterben diese eher an Unterernährung, wirken eher unattraktiv auf die Weibchen, haben also schlechtere
Chancen, sich fortzupflanzen. Soweit alles klar? Widersprüche?
Klar ist also, dass die Giraffen mit den kurzen Hälsen eher sterben, bevor sie sich fortpflanzen können und im Schnitt weniger
Nachkommen haben. Was hat das genetisch zur Folge? Die Gene, die für die kürzeren Hälse verantwortlich sind, werden weniger
häufig weitervererbt, die Gene für die langen Hälse häufiger, einfach weil letztere mehr Nachkommen in die Welt setzen konnten.
Lässt man eine solche Entwicklung nun Jahrzehnte laufen, wird man viel mehr Giraffen mit langen Hälsen antreffen als mit
kurzen, letztere dürften irgendwann sogar komplett verdrängt werden.
Dieser Anpassungsprozess läuft STÄNDIG ab und betrifft JEDES Gen. Eigenschaften, die sich in der aktuellen Umwelt als
schlecht erweisen führen zu geringeren Überlebenschancen für das Lebenwesen, damit zu weniger Nachkommen und
schließlich dazu, dass die Eigenschaft bzw. die dafür verantwortlichen Gene mit der Zeit völlig verschwinden.
Auf Jahrmillionen gesehen entwickeln sich durch diesen STÄNDIGEN Anpassungsprozess neue Arten.
Noch ein Wort zu uns, da wir in gewisser Weise eine Ausnahme bilden. Unsere Gehirne haben sich in den letzten Jahrtausenden
quasi nicht weiterentwickelt. Damals konnten wir uns gegenseitig verknüppeln, benutzten Pfeil und Bogen und konnten
uns noch nicht einmal die Sonne erklären. Heute schicken wir Raumsonden ins All, die unser Sonnensystem verlassen können,
wir haben eine extrem komplexe Gesellschaft entwickelt und können viele Krankheiten heilen.
Wo liegt also der Unterschied, wo doch die Evolution der Gene nicht viel an uns verändert hat? Die Antwort sind die interessanten,
wenn auch doof klingenden "Meme". Dieses Kunstwort bezeichnet alle Anpassungen, Eigenschaften, Errungenschaften, die
nicht genetischer Natur sind. Ein Beispiel ist das Wissen, Insulin zu produzieren gepaart mit dem biochemischen Wissen, was
Diabetikern das Leben schwer macht. Früher wurden Diabetiker wohl einfach selektiert, weil deren Lebenserwartung zu gering war,
um großartig Nachkommen zu zeugen. Heute wirkt die memetische Evolution der genentischen entgegen und verhilft Diabetikern zu einem
fast normalen Leben, der Chance, sich fortzupflanzen und deren Genen letztendlich das Überleben.
Genauso soll es sich mit der Intelligenz verhalten haben und auch unser allmähliches "Verschmelzen" mit der digitalen Welt ist
als eine Weiterentwicklung durch Meme zu bezeichnen.
WO genau setzt Deine Kritik der Evolutionstheorie an? WAS kann nicht stimmen? WO fängt die Verschwörung an?
MfG
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.