29-03-2010, 20:56
(29-03-2010, 19:25)elwaps schrieb: Unsere Gesellschaft weiß, wie man mit Diabetes umzugehen hat.
Dieses Wissen ist vorhanden und stirbt nicht mit einem einzelnen Menschen oder einem kleinen Teil der Gesellschaft
daß dieses wissen über die stoffwechselvorgänge, die diabetes mellitus und seine therapie definieren, bei entsprechenden fachleuten und in diversen datenbanken etc. vorhanden ist, hat imho nicht sehr viel mit dem gesellschaftlichen wissen zu tun, wie mit diabetes umzugehen sei. das dürfte sich doch weitgehend darauf beschränken: da geh ich zum arzt und laß mir was verschreiben
das wissen der antike ist afaik im wesentlichen nicht deswegen zu einem großteil verschütt gegangen, weil irgendwelche gesellschaften oder teile davon gestorben wären, sondern weil man die bibliothek von alexandria abgefackelt hat
Zitat:Ein Mem ist nicht die Fähigkeit eines einzelnen Lebewesens, das es vielleicht an seine Nachfahren weitergibt, vielleicht, durch welche Umstände auch immer, aber auch nicht. Sondern vielmehr
ein kollektives Wissen, über das eine bestimmte Population/Gesellschaft verfügt und das es unabhängig vom Individuum abrufen und benutzen kann
was wäre das speichermedium für dieses "kollektive Wissen"?
Zitat:Vergleichbar einem Gen, das sich innerhalb einer Population als vorteilhaft erweist und solange vorhanden bleibt, bis es durch sich ändernde Umweltbedingungen (parallel z.B. völlige Beseitigung von Diabetes durch großflächige Genmanipulationen) keinen Vorteil mehr bietet (Wissen zur Behandlung von Diabetes wird unnötig) oder durch eine bessere Variante (neue, revolutionäre Behandlungsmethode) abgelöst wird. Verständlicher?
sorry, das ist zwar verständlich (also in sich schlüssig), aber imho doch pure fantasterei. niemand, weder mensch noch neukaledonische krähe, wird mit dem wissen um werkzeuggebrauch oder die biotechnologische produktion von insulin geboren, natürlich muß ihm diese/r gezeigt/beigebracht werden
Zitat:Dawkins Überlegungen versuchen, die Realität zu beschreiben
auf imho sehr spekulative weise, welche mir für beschreibung der realität als im sinne von ockhams messer redundant erscheint
und dabei können wir es gerne belassen, um nicht weiter off topic zu geraten - da geb ich dir recht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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